Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Leon Camier (Honda): «Das ist nicht die Realität»

Von Ivo Schützbach
Ungewohntes Bild: Jake Gagne vor Eugene Laverty und Leon Camier

Ungewohntes Bild: Jake Gagne vor Eugene Laverty und Leon Camier

«Ich hätte im Kampf um Platz 8 sein sollen, besser sind wir momentan nicht», lautet die erschütternde Analyse von Leon Camier (Red Bull Honda) nach dem ersten Superbike-Rennen in Magny-Cours.

Auch ohne sein Malheur in der dritten Runde wäre es für Leon Camier ein weiteres enttäuschendes Ergebnis geworden. Der Engländer kam mit 24,709 sec Rückstand auf Sieger und Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) als Elfter ins Ziel. Toprak Razgatlioglu kreuzte als Achter die Ziellinie, Eugene Laverty, Loris Baz und Camier im Schlepptau.

«Ich hätte im Kampf um Platz 8 sein sollen, besser sind wir momentan nicht», hielt Camier fest. «Als Rinaldi den Motorschaden hatte, war ich zwei Plätze hinter ihm, überall war Rauch. Am nächsten Kurveneingang wäre ich fast gestürzt und hatte keine Ahnung warum. Ich dachte mir, dass Öl auf der Strecke sein muss und hob meine Hand. Dann haben mich ein paar Fahrer überholt und ich dachte mir, Mist, ich muss weiterfahren. Ich rechnete fest mit der roten Flagge, die kam aber nicht.»

Camier fiel vom neunten auf den zwölften Platz zurück, obwohl Rinaldi aus dem Rennen war.

Nach dem Versagen von Honda in Portimao, Camier und Teamkollege Jake Gagne schafften es in keinem Rennen in die Top-10 und stotterten gemeinsam nur neun Punkte zusammen, versprach Teammanager Kervin Bos: «Ein Wochenende wie Portimao wird nicht mehr vorkommen. Nach Portimao hatten wir produktive Treffen und haben uns neu strukturiert. So ein Wochenende ist inakzeptabel.»

Offensichtlich aber nicht unvermeidlich.

Honda stand nach vier Testtagen Ende August in Portugal ordentlich da, bei den Rennen in Portimao und auch jetzt in Magny-Cours hagelt es aber Tiefschläge.

Wie viele der neuen Sachen, die ihr im Portimao-Test probiert habt, kommen seither zum Einsatz, hakte SPEEDWEEK.com bei Camier nach? «Null», meinte der 32-Jährige im ersten Atemzug. Und ergänzte nach etwas überlegen: «Vielleicht ein paar Software-Updates, ich kann mich nicht mehr erinnern. Heute fuhren wir auch mit dem neuen Auspuff, der teilweise besser ist.»

Da weiterhin mit dem bisherigen Material gefahren wird, drängt sich die Frage auf, woher der Optimismus nach dem Portimao-Test kam? «Ich war während des Tests nach meiner Verletzung nicht fit, die Rundenzeiten waren aber okay. Es war leicht zu glauben, dass, wenn ich wieder fit bin, wir schnell sind. Aber das ist nicht die Realität. Wahr ist, dass ich nicht mehr machen kann, als ich mache.»

In der Weltmeisterschaft ist Camier als bester der drei Honda-Fahrer magerer 13. Ohne seine Verletzungspause zu Saisonbeginn würde er wohl auf Rang 8 liegen. So ist Jordi Torres auf der einzigen MV Agusta einen Punkt vor ihm, Loris Baz auf der einzigen BMW 14 Punkte.

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