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Honda-Pleite in Australien: Camier-Sturz in Lauf 1

Von Kay Hettich
Leon Camier sah im ersten Saisonrennen nicht das Ziel

Leon Camier sah im ersten Saisonrennen nicht das Ziel

Es ist wie in den Vorjahren: Ohne Leon Camier landet Honda im Nirgendwo. Bis zu seinem Sturz im ersten Rennen der Superbike-WM 2019 auf Phillip Island überzeugte der Brite aber mit seinem Speed.

Honda hatte genug von den Blamagen in der Superbike-WM und stellte sich für die Saison 2019 mit einem echten Werksteam neu auf. Statt Ten Kate kümmert sich das Althea-Team um die Logistik, Moriwaki leitet das Projekt und die Honda Racing Corporation sorgt für die Entwicklung der CBR1000RR SP2.

Weil Honda die Wintertests in Europa mied war ungewiss, auf welchem Leistungsstand die Fireblade beim Saisonauftakt auf Phillip Island sein würde. Einen echten Eindruck liefert das erste Rennen: Leon Camier fuhr auf dem Niveau der Yamaha-Piloten, seine schnellste Rennrunde von 1:31,782 min war schneller als von Michael van der Mark und nur geringfügig langsamer als von Sandro Cortese

Doch bereits in Runde 9, kurz nachdem Camier Ducati-Pilot Chaz Davies überholte, stürzte der Honda-Pilot. Die beste Honda brachte Teamkollege Riuchi Kiyonari auf Platz 16 ins Ziel. SPEEDWEEK.com traf sich mit Camier zum Gespräch.

Leon, ein starker Beginn, doch dann das Aus – was war passiert?

Mir ist das Vorderrad weggerutscht. Wir haben uns schon die Daten angeschaut und mit den Runden vorher verglichen – da gab es keinen Unterschied. Ich hatte auch nicht das Gefühl, irgendetwas falsch gemacht zu haben. Zum Glück bin ich in Ordnung.

Mein Eindruck war, dass du bis zum Sturz sehr engagiert und konkurrenzfähig warst.

Der Sturz ärgert mich wahnsinnig! Die Honda fühlte sich richtig gut an, alles funktionierte im Rennen prächtig – viel besser als erwartet. Ich konnte die Pace meiner Gruppe gut mitfahren, überholen war aber schwierig. Die Ducatis sind auf der Geraden nicht zu knacken. Trotzdem habe ich Davies überholt und auch Melandri und van der Mark. Meine Zeiten waren mit Rea und Lowes vergleichbar. Der Speed war also da, von Startplatz 10 ist es natürlich nicht einfach. In der ersten Kurve wurde ich zudem aufgehalten, als Rinaldi die Linie verpasste.

Ein wenig Frust schiebe ich jetzt schon. Vom Gefühl her denke ich, dass ich mit der Gruppe von Melandri hätte mithalten können. Unsicher war nur, ob die Reifen bei mir bis zum Schluss durchgehalten hätten, schlecht stand ich in diesem Punkt aber nicht da. Aber selbst wenn ich am Ende der Gruppe geblieben wäre, wäre das Rennen sehr ordentlich gewesen. 

Das Potential der Honda sind also Top-10 locker, vielleicht sogar Top-6. Ist die Honda deutlich besser, als es die Ergebnisse aussagen?

In diesem Rennen war ein Top-6-Ergebnis definitiv drin. Das Bike hat im Rennen gut gearbeitet, der Speed war in Ordnung. Einziges Fragezeichen war, wie es sich in den letzten zehn Runden verhalten hätte.

Im Qualifying hattest du 1,2 sec Rückstand auf die Bestzeit von Jonathan Rea.

Der Qualifyer-Reifen brachte uns keinen großen Vorteil. Früher war es eine Frage der Abstimmung. Manche Bikes konnten die Quali-Reifen unglaublich ausnutzen, andere nicht. Es hängt davon ab, inwiefern der Extra-Grip hinten den Vorderreifen belastet.

Was sagst du zum Ducati-Bautista-Sieg?

Absolut beängstigend! Ich beobachtete ihn in den Trainings und im Qualifying und hatte den Eindruck, dass er an manchen Stellen Schwächen hat. Am Kurvenausgang holt er aber massiv Zeit heraus, unglaublich, aber auch am Eingang ist er stark. Mal sehen, wie es in den Sonntagsrennen läuft, hinsichtlich der Rundenzeiten hat er aber einen großen Vorsprung. Es wird schwer, ihn zu schlagen.

In den ersten Runden war er eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes!

Ja, beängstigend.

Bist du für das neue Sprintrennen am Sonntag eher zuversichtlicher oder skeptischer?

Gute Frage. Laverty ist sehr stark, wenn die Reifen guten Grip haben, und seine Ducati ist so schnell. Ich bräuchte wahrscheinlich einige Runden, um ihn abzuschütteln und zu den Yamahas aufzuschließen. Ich denke, das kurze Rennen wird uns schwerer fallen.

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