Loris Baz weiter mit Ten Kate – was macht Yamaha?

Von Ivo Schützbach
Bis zum Superbike-WM-Event in Magny-Cours Ende September wird Ten Kate Racing die Option auf den Franzosen Loris Baz ziehen. Wer den zweiten Platz bekommt, hängt stark vom Engagement Yamahas ab.

Die ersten fünf Events der Superbike-WM 2019 hat Ten Kate Racing verpasst, weil nach der Trennung von Honda im Herbst 2018 mit neuem Partner Yamaha erst alles organisiert werden musste.

In den seither vier Events hat Ten Kate mit Loris Baz einen starken Eindruck hinterlassen. Der Franzose brauste in zwölf Rennen achtmal in die Top-10 und glänzte als Vierter im Regen in den ersten Hauptrennen in Misano und Donington Park. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das niederländische Team aufs Podium zurückkehrt.

Beim WM-Comeback in diesem Jahr sehen wir Ten Kate nur mit einem Motorrad in der Startaufstellung, 2020 werden es wieder zwei sein. Außerdem plant die Tuningschmiede, mindestens ein Team in der Supersport-WM auszurüsten.

Weil Ten Kate ein unabhängiges Yamaha-Team ist, können sie sämtliche Entscheidungen bezüglich der Fahrer selbst treffen. Ziel ist, den neben Loris Baz Bestmöglichen zu verpflichten. Leute wie Javier Fores, Leon Camier oder Lorenzo Savadori stehen auf der Liste.

Möglich ist aber auch, dass Yamaha einen seiner vielen Piloten bei Ten Kate unterbringen möchte. Ein überzeugendes Argument für die Niederländer wäre, wenn sich Yamaha entsprechend einbringt. «Es ist nicht so, dass sie für den Platz bezahlen müssen», unterstreicht Ten-Kate-Teammanager Kervin Bos. «Aber wir wollen zurück an die Spitze der Superbike-WM und etwas Großes auf die Beine stellen.»

Fest steht: Das Yamaha-Werksteam 2020 bilden Michael van der Mark und der 22-jährige Toprak Razgatlioglu, der vom Kawasaki-Team Puccetti kommt.

Yamaha hat maximal drei weitere Plätze zur Verfügung: Zwei im Giansanti Racing Team (GRT) und eventuell einen bei Ten Kate. Es gibt aber deutlich mehr Piloten, die für den Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo Superbike-WM fahren möchten.

Mit Alex Lowes, der seinen Platz im Werksteam nach vier Jahren verliert, obwohl er derzeit WM-Dritter ist, würde Yamaha gerne weitermachen. Der Engländer wird aber kaum bereit sein, Einbußen bei seinem Gehalt oder Status hinzunehmen, außerdem ist er derzeit nicht gut auf Yamaha zu sprechen. Sein Manager Neil Hodgson fragte beim Honda-Werksteam nach einem Platz, blitzte dort aber ab. Jetzt spricht er auch mit Kawasaki Puccetti und Barni Ducati.

Des Weiteren hat Yamaha Sandro Cortese, die Supersport-WM-Leader Randy Krummenacher und Federico Caricasulo sowie den ehemaligen US-Champion Cameron Beaubier.

«Wir werden uns beim nächsten Rennen in Portimao mit Yamaha zusammensetzen und besprechen, wie es in Zukunft weitergeht», verriet Bos SPEEDWEEK.com. «Bislang haben wir nicht darüber geredet, einen der Yamaha-Piloten bei Ten Kate zu platzieren. Wir müssen schauen, wer verfügbar ist und was wir stemmen können. Einiges hängt davon ab, was Yamaha tun möchte. Es sieht aber so aus, als könnten wir die kommenden Wochen unser eigenes Budget für zwei Fahrer bestätigen. Das macht unsere Position für die Zukunft komfortabler und es hängt nicht alles davon ab, was Yamaha möchte. Wir haben die letzten Jahre gelernt, dass wir in unserem eigenen Team auch der Chef sein wollen.»

Mit einem Rookie wie Krummenacher oder Caricasulo tut sich Bos schwer. «Unser zweiter Fahrer neben Loris Baz muss ebenfalls sehr stark sein», verdeutlichte der 32-Jährige. «Mit einem Rookie weißt du im Vornherein, dass du nicht um Spitzenpositionen kämpfen kannst. Man muss das Gesamtbild sehen. Natürlich haben wir schon mit interessierten Fahrern gesprochen, aber nicht über Details, geschweige denn, dass etwas unterschriftsreif wäre. Sobald wir die Zukunftspläne von Yamaha kennen, können wir weitermachen.»

Sicher ist, dass es mit Baz weitergeht. Ten Kate hat eine Option auf den 26-Jährigen, diese wird bis zu dessen Heimrennen in Magny-Cours am letzten September-Wochenende gezogen.

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