Max Neukirchner: «Ducati war die richtige Wahl»

Von Ivo Schützbach
Noch ist unklar, ob es mit MR-Racing Ducati in der Superbike-WM weitergehen wird. Max Neukirchner im mehrteiligen SPEEDWEEK.com-Interview, Teil 1.

Vor der Superbike-WM-Saison 2013 dachte Max Neukirchner, die Ducati 1199 Panigale wäre die neue Wunderwaffe aus Bologna. Doch das Motorrad erwies sich als zu langsam.

Der 30-jährige Sachse und sein kleines Privatteam MR-Racing Ducati haben 2013 einen ordentlichen Job erledigt. Außer beim Ausfall auf dem Nürburgring kam Neukirchner immer in den Punkten ins Ziel, in Moskau konnte er mit Rang 7 einen Glanzpunkt setzen. Punktgleich mit Leon Haslam (Pata Honda) beendete er die Weltmeisterschaft als 14.

Du bist gleich zu Saisonbeginn in Australien gestürzt. Wie lange hing dir das nach?

Ich habe in den folgenden Rennen alles gegeben. Aber ich spürte, dass wenn ich noch mehr riskierte, dann liege ich auf der Schnauze. Sollte ich noch eine Verletzung riskieren? In dieser Saison habe ich alles richtig gemacht. Vielleicht ist der Sturz von Phillip Island noch beim Europaauftakt in Aragón mitgefahren, aber nur, weil ich jeden Morgen mit Schmerzen aufgewacht bin.

Weshalb bist du in langsamen Kurven nicht so gut wie in schnellen?

Ich glaube, mir liegen die schnellen Kurven einfach besser, weil ich nie Mini-Bike oder etwas Ähnliches gefahren bin. Das wäre zumindest eine Erklärung. Ich habe gleich nach Motocross mit 125-ccm-Rennmaschinen angefangen und bin nur auf großen Rennstrecken gefahren.

Du hast dich mehrfach über die Gabel deiner Ducati beschwert. Wo liegen die Defizite?

Ich konnte zwar genau so spät bremsen wie die Werksfahrer mit Öhlins-Werksmaterial, musste die Bremse aber früher loslassen. Ich konnte nicht einfach mal einen ausbremsen, weil ich mich nicht sicher fühlte mit der Gabel. Wenn ich lange in eine Kurve hineinbremse, habe ich immer das Gefühl, dass mir das Vorderrad wegrutscht. Deswegen konnte ich nicht so angreifen wie ich wollte. Im letzten Teil der Bremsphase arbeiten die anderen Gabeln besser. Da quetscht es meinen Reifen zu arg zusammen.

Ist die Ducati für ein Privatteam die richtige Wahl?

Bei den Vierzylinder-Bikes hört man, dass sie in manchen Kurven nicht auf allen Zylindern laufen. Die laufen dann nur auf zwei oder drei Zylindern – dabei haben die im Drehzahlkeller schon weniger Leistung als wir mit dem V2. Wenn man die Elektronik einer Kawasaki nicht in den Griff bekommt, dann fährt man aber genauso hinten herum. Das sieht man ja bei Pedercini. Deshalb wüsste ich nicht, welches Bike für mich besser gewesen wäre als die Ducati. Es sei denn, ein Platz in einem Werksteam wäre frei – aber nicht bei Honda.

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