Tom Sykes (Kawasaki): «Ein Schlag ins Gesicht»

Von Ivo Schützbach
Sechs Rennen konnte Weltmeister Tom Sykes in der Superbike-WM 2014 bereits gewinnen. Trotzdem gibt es immer noch Leute, die Zweifel an seinen Qualitäten haben.

Ein Blick auf Tom Sykes’ Statistik seit der Saison 2012 ist beeindruckend: 19 Siege, 41 Podestplätze, 19 schnellste Rennrunden und gleich viele Pole-Positions. Die Weltmeisterschaft beendete er 2012 als Zweiter, einen halben Punkt hinter Max Biaggi (Aprilia), letztes Jahr als Champion. Vor den Rennen in Portimão am kommenden Wochenende führt Sykes mit beachtlichen 39 Punkten Vorsprung auf Sylvain Guintoli (Aprilia).

Trotzdem gibt es noch immer Kritiker, die dem Kawasaki-Werksfahrer das Prädikat «weltmeisterlich» absprechen und ihn für einen plumpen Tölpel halten. «Hinter meinem Yorkshire-Akzent und meiner Witze machenden Persönlichkeit nehme ich den Rennsport sehr seriös», unterstrich Sykes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die letzten drei Jahre habe ich mein gesamtes Leben der Entwicklung der ZX-10R gewidmet. Für dieses Jahr haben wir noch mehr als zuvor an unserer Rennperformance gearbeitet. Die ersten vier Rennen hatten wir einige Schwierigkeiten, aber stets weiterentwickelt.»

«Jeder kann sagen was er will, aber ich bin sehr feinfühlig auf dem Motorrad», meint der Engländer. «Wenn das Motorrad bis ins Detail perfekt arbeitet, tue ich das auch. Das ist es, was ich für jedes Rennen zu erreichen versuche. In Imola mussten wir viele Kompromisse eingehen, vor allem mit dem Getriebe. So etwas hilft nicht, Imola war die schlimmste Strecke für uns in diesem Jahr. Manchmal braucht man einen Schlag ins Gesicht, um die Arbeit wieder richtig anzupacken.»

Nach Imola holte der WM-Leader einen Doppelsieg in Donington Parkt, wurde Dritter in Sepang und gewann in Misano beide Läufe. Sykes ist wieder auf Kurs, hat seine alte Souveränität zurück: «Wenn ich normal Rennen gewinne, mache ich das mit Start-Ziel-Siegen. Ich genieße das. Es gibt Leute die behaupten, dass ich nicht gewinnen kann, wenn ich unter Druck stehe oder zu kämpfen habe. Das Gegenteil habe ich längst bewiesen. Wenn ich muss, fahre ich auch Schulter an Schulter. Wenn ich überhole, mache ich das sauber, fair und kalkuliert. Ich respektiere alle meine Rivalen, auf diesem Level muss man keine schmutzigen Spielchen abziehen.»

«Kawasaki und ich haben drei Jahre harte Arbeit hinter uns. Im Rennsport ist nie alles perfekt, ich versuche aber, so nahe wie möglich dahin zu kommen. Das Schöne an Superbike und MotoGP ist, dass man alle Variablen am Motorrad ständig verbessern kann. Bis wir das perfekte Serienmotorrad haben, werden wir daran weiterarbeiten.»

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