Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Tom Sykes kritisiert: «Das war gefährlich von Rea»

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes hatte die Pace zu siegen

Tom Sykes hatte die Pace zu siegen

Im 15. Superbike-WM-Lauf 2016 unterlag Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes seinem Teamkollegen Jonathan Rea zum zehnten Mal. Neben Lob hatte er für den Weltmeister auch einiges an Kritik übrig.

«Die letzten Runden war ich nicht in der Lage sauber zu überholen, ich muss mit diesem Resultat zufrieden sein», meinte Tom Sykes nach seiner Niederlage gegen Jonathan Rea. Im Ziel trennten die beiden Kawasaki-Werksfahrer lediglich 9/100 sec. «Die letzten zwei Runden versuchte ich es, konnte mich aber in keine gute Position bringen. Wenn man den Sieg um weniger als 0,1 sec verliert, dann muss man glücklich sein. Am Freitag war ich von Jonathans Pace beeindruckt und überrascht, von daher muss ich jetzt das Positive sehen. Meine Leistungen die letzten Rennen waren sehr konstant. Jonathan ist in Misano sehr stark, er hat hier bereits auf Honda und Kawasaki gewonnen. Ich hatte alles, um das Rennen zu gewinnen, war aber nie zu richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich hatte die Möglichkeit früher zu überholen. Was das betrifft, bin ich von mir selbst enttäuscht – das Rennen wäre sonst vielleicht anders gelaufen.»

Rea gab zu, dass er zu Rennmitte mit Sykes spielte und die Rundenzeit bewusst langsamer gestaltete. Der Nordire wollte seinen Teamkollegen an die Spitze locken um zu sehen, ob dieser schneller fahren kann.

Sykes hat für diese Taktikspielchen wenig Verständnis. «Auf eine Art war das recht gefährlich, auch wenn es Taktik war», kritisierte der Weltmeister von 2013. «Rundenlang fuhren wir die gleichen Zeiten, dann bin ich ihm in Kurve 1 fast hinten drauf gefahren. In Kurve 4 musste ich nach außen ausweichen. Seine Rundenzeit war auf einmal nicht nur ein paar Zehntelsekunden langsamer, er fuhr 0,8 sec langsamer. Deswegen wäre ich fast rausgeflogen. In einigen Kurven hielt er fast an. Das tat er zu Rennmitte und nach drei Vierteln der Distanz. Aber er lag in Führung, da ist es einfach die Pace vorzugeben. Überholen konnte ich trotzdem nicht, weil er in der Beschleunigung stark war und ich ihn nicht ausbremsen konnte.»

Sykes büßte auf Rea weitere fünf Punkte ein und liegt nun bereits 61 hinter dem WM-Leader. Da Ducati-Werksfahrer Chaz Davies nur Vierter wurde, konnte er diesem sieben Punkte abnehmen. Sykes hält nun bei 257 Punkten, Davies bei 244.

«Ich genieße es, Rennen zu gewinnen. Um WM-Rang 2 mache ich mir keinen Kopf», unterstrich Sykes gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich kam Rea in Misano sehr nahe, Jonathan hat einen großartigen Job erledigt. Ich hätte den Sieg auch verdient gehabt, meine Pace war gut.»

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