KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Ken Roczen und Eli Tomac über ihr heisses Duell

Von Matthias Dubach
Ken Roczen: Leader der 250-SX-Meisterschaft

Ken Roczen: Leader der 250-SX-Meisterschaft

Die 250-ccm-Klasse im US-Supercross ist fest in der Hand des Titelverteidigers und des deutschen KTM-Fahrers. Vor der Meisterschaftspause schenkten sie sich nichts.

Vierter Saisonsieg von Eli Tomac oder dritter Triumph 2013 von Ken Roczen? Beim Supercross in San Diego war diese Frage bis zum letzten Meter des 15-Runden-Finales offen. Auf dem Zielsprung trennten die beiden Überflieger der amerikanischen 250-ccm-SX-Westküsten-Meisterschaft nur wenige Zentimeter. Honda-Pilot Tomac konnte schliesslich 0,202 sec Vorsprung ins Ziel des sechsten Saisonrennens retten.

Damit geht Roczen, der Titelanwärter aus dem KTM-Werksteam, mit einem 17-Punkte-Polster in die neunwöchige Unterbrechung der Meisterschaft. Im Rahmen der nächsten acht Supercross-WM-Läufe wird am nächster Woche die Ostküsten-250-ccm-SX-Meisterschaft ausgetragen.

Roczen: «Es lief den ganzen Tag nicht so gut, aus welchen Gründen auch immer. Aber im Finale habe ich mein Tempo gefunden, ich wollte wirklich den Sieg holen. Am Schluss bin ich rasant näher gekommen und konnte fast noch zum Überholen ansetzen in der letzten Kurve. Das war ein super enges Rennen. Ich bin sehr zufrieden damit, wie ich gefahren bin. Es war gut zu sehen, dass ich dem Sieg so nahe gekommen bin, denn Tomac hatte zunächst einen ordentlichen Vorsprung. Ich bin glücklich, dass ich diese Lücke schliessen konnte.»

Beinahe hätte der KTM-Star schon früh an Tomac vorbeiziehen können, als diesem auf der Jagd nach dem zunächst führenden Jason Anderson ein Fehler unterlief. «Die Chance war da, aber ich wollte nichts riskieren. Es hätte sonst sein können, dass ich auf ihm lande und wir beide stürzen», erzählte Roczen über die Situation, als Tomac den Triple-Sprung nur zweifach erwischte. «Ich bin zu wenig gut aus der Kurve gekommen, ich weit genug neben ihm landen zu können. Aber ich bin mit meinem Rennen zufrieden, weil ich wenige Fehler gemacht habe.»

Tomac erzählte über seinen Fehler: «Da dachte ich nur: heilige Scheisse! Roczen war ja dicht hinter mir.» Der Honda-Fahrer ging anschliessend an Anderson vorbei und setzte sich etwas ab. «Am Schluss holte Kenny ziemlich auf. In der letzten Runde steckte ich ein bisschen im Verkehr, er konnte ganz aufschliessen.»

Der Gesamt-Zweite überlegt sich nun, die Pause für Einsätze in der SX-WM zu nutzen. «Das ist eine Möglichkeit. Am Dienstag werde ich die 450-ccm-Maschine testen. Wenn es gut läuft, sollte ich vielleicht vier Rennen betreiten», meinte Tomac.

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