Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Rückkehr von Tim Georgi: Chance bei Freudenberg KTM

Von Ivo Schützbach
Tim Georgi (li.) mit Teamchef Carsten Freudenberg

Tim Georgi (li.) mit Teamchef Carsten Freudenberg

Koen Meuffels hat Teamchef Carsten Freudenberg um Aufhebung seines Vertrags gebeten. Daraufhin verpflichtete das KTM-Team für die restliche Saison der Supersport-300-WM Tim Georgi aus Berlin.

Tim Georgi wird in Portimao sein Comeback im Team Freudenberg geben. Der Berliner, der 2017 für Furore im Grand Prix von Brünn sorgte, als er in der Moto3-Klasse als Schnellster das erste Regen-Training beendete und im nassen FP2 Sechster wurde, wird am kommenden Wochenende zu seinem zweiten Supersport-300-WM-Lauf antreten, nachdem er 2017 bereits auf dem Lausitzring als Wildcard-Pilot mit den Freudenbergs gefahren ist und damals starker Siebter wurde.

Möglich wurde dies, nachdem in der vergangenen Woche Koen Meuffels Teamchef Carsten Freudenberg um Aufhebung seines Vertrags bat. Im partnerschaftlichen Dialog haben sich beide Seiten geeinigt, ab sofort getrennte Wege zu gehen. Die Ergebnisse waren von beiden Seiten nicht so, wie man sich das vorgestellt hatte, der Niederländer liegt nur auf WM-Rang 14. Dass die KTM RC390R konkurrenzfähig ist beweist Jan-Ole Jähnig, der vor Portimao auf Gesamtrang 5 liegt – dem 18-Jährigen fehlen nur sechs Punkte zu Platz 2.

Als Nachfolger wurde Tim Georgi verpflichtet, der dem Team Freudenberg in guter Erinnerung geblieben ist. Nach einem kurzfristig eingeschobenen Test auf dem Lausitzring waren sich beide Seiten einig; Georgi wird Teamkollege von Max Kappler.

«Nachdem uns die Bitte von Koen sehr unverhofft traf, bin ich glücklich, eine Lösung für die Zukunft gefunden zu haben», hielt Freudenberg fest. «Die vergangenen Tage waren sehr intensiv und ich habe mit einigen Fahrern gesprochen. Tim war für mich von Anfang an eine sehr interessante Möglichkeit. Wir kennen uns gut und ich glaube an sein Talent. Beim Test in der Lausitz habe ich einen anderen Tim getroffen als vor zwei Jahren. Ein reiferer Tim, der seine zweite Chance unbedingt nützen will. Natürlich müssen wir realistisch bleiben: Über ein Jahr Pause, und dann direkt in die hart umkämpfte 300er-Weltmeisterschaft einsteigen, wird keine einfache Aufgabe für ihn. Wir werden versuchen ruhig zu bleiben und die direkte Qualifikation fürs Rennen in Portimao zu schaffen. Unter normalen Bedingungen hat Tim den Speed dafür. Für das Rennen müssen wir abwarten, da er weder diese Zweikämpfe kennt, noch im vollen Fitnesstraining steckt.»

Tim Georgi freut sich auf sein Comeback: «Ich bin dankbar für die Chance, die mir Carsten und Michael Freudenberg ermöglichen. Als Carsten anrief, wollte ich es erst gar nicht glauben. Ich bin über ein Jahr nicht mehr mit dem Bike auf einer Rennstrecke unterwegs gewesen. Daher wird es definitiv nicht leicht für mich. Der erste Test am Lausitzring lief aber super, und wir konnten ein erstes kleines Set-up für mich entwickeln. Ich werde alles geben, um in Portimao mit einer guten Leistung überzeugen zu können. Nachdem ich in den letzten Monaten schon fast mit dem Motorsport abgeschlossen hatte, will ich meine zweite Chance unbedingt nützen!»

Sein letztes Rennen fuhr Georgi im Mai 2018 in Le Mans in der Moto3-Junioren-WM. Dann kam es zur Trennung vom Kiefer-Team, weil dem Vernehmen nach Georgis damaliger Manager Bernd Barig die vereinbarte Mitgift nicht ablieferte.

Karriere von Tim Georgi:

2010: ADAC Mini Bike Cup
2011: ADAC Mini Bike Cup
2012: ADAC Mini Bike Cup
2013: ADAC Mini Bike Cup
2014: ADAC Junior Cup / Meister
2015: IDM Moto3 / Meister
2016: Moto3-Junioren-WM
2017: Northern Europe Cup – GP-Klasse / Meister
Wildcard Supersport-300-WM
Wildcard Moto3-WM Sachsenring und Brünn
2018: Moto3-Junioren-WM

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