Ivan Muñoz: Vor einem Jahr fast tot, jetzt WM-Pilot

Ivan Munoz
Quälend lange zwölf Wochen liegen zwischen den 300er-Meetings in Misano (15. Juni) und Magny-Cours (7. September), und es ist klar, dass sich während einer so langen Pause für Teams und Fahrer neue Möglichkeiten ergeben können. Gravierend die Änderungen bei Moto Tuning Mol, das zwei von vier Fahrern austauschte.
Da das belgische Kawasaki-Team den bei GP Project unter Vertrag stehenden Giacomo Zannini als Nachfolger von Petr Svoboda verpflichtet hatte, benötigte die italienische Kawasaki-Truppe ebenso einen Ersatz. Die Wahl fiel auf Ivan Muñoz, der beim Heimspiel in Misano den verletzten Emiliano Ercolani vertreten hatte. Der erst 17 Jahre alte Spanier ist in der Weltmeisterschaft ansonsten ein unbeschriebenes Blatt und bestritt bisher lediglich nationale Rennen.
Das Leben des Teenagers nimmt damit eine kolossale Wendung, kämpfte er doch noch im Oktober 2024 um sein Leben. Ursprünglich war Muñoz wegen einer Operation am Fuß im Krankenhaus, dann gab es Komplikationen. «Am Nachmittag nach der Operation bekam ich starke Bauchschmerzen. Ich erhielt aufgrund der unerträglichen Schmerzen übermäßig viele Medikamente, die mir jedoch nicht halfen», erzählte der Spanier. «Am nächsten Morgen weckten mich vier Ärzte und sagten mir ohne Erklärung, dass wir in den Operationssaal gehen würden, um eine Notoperation durchzuführen. Weil die Ursache des Problems nicht bekannt war, waren vier Chirurgen anwesend. Während des Eingriffs stellten sie fest, dass ich aufgrund der großen Menge an Medikamenten, eine Perforation im Magen erlitten hatte.»
Gelangen Inhalte aus dem Magen-Darm-Bereich in den Blutkreislauf, ist dies lebensbedrohlich und es ist höchste Eile geboten!
«Und weil beim Einführen der Magensonde eine Vene verletzt worden war, fiel meine Lunge aufgrund des Blutverlusts in sich zusammen», schilderte Muñoz. «Aufgrund der Komplexität und Invasivität der Operation blieb ich für eine Woche zur ständigen Überwachung auf die Intensivstation. Ich war extrem geschwächt und es war sehr schmerzhaft.»