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Supersport 300: So günstig war der WM-Einstieg nie

Von Ivo Schützbach
2017 kommt die neue Einstiegsklasse «Supersport 300». Honda, Yamaha, Kawasaki, KTM sowie WM-Promoter Dorna sind sich einig, dass es eine erschwingliche Klasse werden muss.

Bereits übernächste Saison werden wir neben den jetzigen Klassen Superbike (1000 ccm) und Supersport (600 ccm) eine dritte WM-Klasse sehen, Supersport 300. Dem MotoGP-Beispiel mit den drei Klassen Moto3 (250 ccm), Moto2 (600 ccm) und MotoGP (1000 ccm) folgend, soll so eine nahtlose Kette geschaffen werden, um Nachwuchs heranzuzüchten.

Schwierig gestaltet sich die Definition des technischen Reglements. Die neue Einstiegsklasse soll nicht auf 300 ccm beschränkt sein, da aktuell nur drei japanische Hersteller ein passendes Motorrad dafür haben: Yamaha YZF-R3, Honda CBR300R und Kawasaki Ninja 300. Angedacht ist, dass der erlaubte Hubraum von der Zylinderanzahl abhängig ist, etwa 300 ccm für Zweizylinder und 400 ccm für Einzylinder. So würde man auch KTM mit der RC 390 ins Boot holen.

«Wir haben von Kawasaki, Honda und Yamaha Motorräder erhalten, nun werden wir auf eine Rennstrecke gehen, um diese zu vergleichen», verriet Superbike-Championship-Director Daniel Carrera im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir müssen herausfinden, wie der Rennkit aussehen soll und welche Balanceregeln wir brauchen. Das ist keine einfache Aufgabe.»

Ingenieur Jan Witteveen, von 1989 bis 2005 Rennchef bei Aprilia (187 GP-Siege), erklärt, wie das technische Reglement aussehen sollte. «Wir reden von einer Einstiegsklasse, da braucht es mindestens 40 bis 50 PS, damit sich die jungen Fahrer entwickeln können», so der Niederländer. «Wenn das Bike 5000 Euro kostet, dann sollte man drei bis viermal so viel ausgeben, um die Maschine rennfertig zu machen. Wenn man ein Reglement macht, in dem Motorwechsel verboten sind, dann sind die Kosten anderer Art. In den Motoren liegen hohe Kosten. Je mehr Drehzahl und Abnützung ich habe, desto begrenzter ist die Lebensdauer. In Moto3 haben wir jetzt über 50 PS, die Motoren drehen 13.500/min.»

Carrera stimmt Witteveen grundsätzlich zu: «Das soll eine sehr günstige Kategorie werden, der Kit darf nicht mehr als 30.000 Euro kosten. Das macht es für die Teams erschwinglich. Wir wollen auch einen deutlichen Unterschied zu Moto3 schaffen, das sind Prototypen und sehr teuer. Eine Standard-300er kostet nur zirka 5000 Euro. Für ein Team aus der Superstock-600-EM wird es sehr einfach sein, ein solches Motorrad einzusetzen. Außerdem müssen wir einen Weg finden, um die verschiedenen technischen Konzepte konkurrenzfähig zu machen. Es ist sehr wichtig für die Hersteller, dass Balance herrscht.»

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