Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

TT1978: Mike Hailwood gewinnt bei seinem Comeback

Von Helmut Ohner
Mike Hailwood auf der Ducati 900 NCR bei seinem Comeback bei der TT 1978

Mike Hailwood auf der Ducati 900 NCR bei seinem Comeback bei der TT 1978

Nach einer elfjährigen Pause wagte Mike Hailwood bei der Tourist Trophy ein Comeback auf zwei Rädern. Dem neunfachen Weltmeister gelang auf einer Ducati 900 NCR tatsächlich ein nicht für möglich gehaltener Sieg.

Der 3. Juni 1978 war ein denkwürdiger Tag in der Geschichte des Motorradrennsports. Nach elf Jahren Pause kehrte Mike «The Bike» Hailwood in den Sattel eines Motorrades zurück. Für sein Comeback suchte sich der Ausnahmekönner auf zwei Rädern ausgerechnet die schwierigste Rennstrecke der Welt aus – den Mountain Course auf der Isle of Man.

Nach neun Weltmeistertiteln entschloss sich Mike Hailwood dem Motorradrennsport den Rücken zuzukehren und sich dem Formel-Sport zuzuwenden, im Gegensatz zu so manch anderem seiner Zweiradkollegen übrigens mit großem Erfolg. 1972 holte er sich auf einem von John Surtees konstruierten Auto den Europameistertitel in der damals stark besetzten Formel 2.

1974 verunglückte er am Steuer eines McLaren-Formel-1-Wagens beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring schwer. Beim Einschlag in die Leitplanken zog sich der Brite zahlreiche Knochenbrüche zu, was das Ende seiner Formel-1-Karriere bedeutete, in der er es zweimal aufs Podest schaffte.

Berühmt wurde er vor allem durch seine heldenhafte Aktion beim Großen Preis von Südafrika 1973. Clay Regazzoni saß nach einer Kollision mit Hailwood bewusstlos in seinem BRM. Unter Lebensgefahr zog der Brite den Schweizer Grand-Prix-Fahrer aus den Flammen und wurde später dafür von der britischen Königin mit der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.

1978 wurde von langer Hand seine Rückkehr eingefädelt. Ausgerechnet bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man sollte es soweit sein. Auf einer Ducati 900 NCR nahm Hailwood am Rennen der TT-Formula-One teil. Und was nicht einmal seine Fans für möglich hielten, der 76-fache Grand-Prix-Sieger ließ tatsächlich keinem seiner Gegner eine Chance.

Im darauffolgenden Jahr kehrte er ein letztes Mal als Aktiver auf die kleine Insel zwischen Irland und Großbritannien zurück. Nach einem fünften Platz bei der TT-Formula-One und Rang 2 hinter Alex George bei der Classic-TT holte er sich auf einer Suzuki RG500 unter dem Jubel der Zuschauer bei der Senior-TT seinen 14. TT-Sieg.

Am 23. März 1981 erlag der legendäre Sportler seinen schweren Verletzungen, die er sich bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall zugezogen hatte. Auch seine neunjährige Tochter überlebte den Zusammenstoß mit einem reversierenden Lastkraftwagen nicht.

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