Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Türkei: Toyota mit Tänak-Sieg zur Tabellenspitze

Von Toni Hoffmann
Ohne Schminke, der zehnte Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft auf den teils knüppelharten Schotterpisten in der Türkei war eindeutig die Rallye von Toyota, nach dem vierten Saisonsieg von Ott Tänak nun WM-Leader.

Toyota hat bei der Neuauflage der Rallye Türkei mit ihren Off Road-Eigenschaften ein starkes Kapitel Geschichte geschrieben. Ott Tänak erzielte im Toyota Yaris WEC nach Finnland und Deutschland seinen dritten Sieg in Folge. Mit seinem vierten Saisontriumph und seinem sechsten Gesamtsieg katapultierte er sich in der Fahrerwertung nur 13 Punkte hinter dem weiterhin führenden, aber in der Türkei glücklos agierenden Thierry Neuville (Hyundai) auf den zweiten Platz.

Toyota landete mit Jari-Matti Latvala seinen ersten Doppelsieg mit dem Yaris WRC. Mit dem 48. Gesamtsieg übernahm das japanisch-finnische-deutsche Misch-Team (Auto aus Japan, Zentrale in Finnland, Motor aus Köln) auch erstmals die Führung bei den Herstellern, fünf Zähler vor dem bisherigen Tabellenführer Hyundai.

Brutale Rallye

Das Comeback der Rallye Türkei in der WM, zuletzt 2010 im Kalender, stellte mehr als erwartet Mensch und besonders Material auf eine sehr harte Probe. Das Team unter der Leitung von Tommi Mäkinen kam, im Gegensatz zu den Konkurrenten, auf den sehr harten Geröllpisten fast ungeschoren davon, dank der Zuverlässigkeit des Autos und der starken Konzentration der Fahrer. Nur Esapekka Lappi verlor ein wenig die Konzentration und schied am Samstagmorgen aus. Allerdings rückten Tänak und Latvala erst durch das Pech der Kontrahenten an die Spitze. Tänak und Latvala belegten am Freitag den fünften und vierten Platz und übernahmen am Samstagnachmittag die Führung, nachdem ihre Konkurrenten Probleme hatten. Danach vermieden sie jedes Risiko. Tänak siegte 22,3 Sekunden vor Latvala und 1:46,3 Minuten vor Hayden Paddon (Hyundai).

Der Toyota-Präsident Akio Toyoda meinte zu diesem Erfolg seines Teams: «Nach Finnland und Deutschland haben wir zum dritten Mal in Folge gewonnen. Die Rallye war extrem hart. Unsere Autos hatten zwar einige kleinere Probleme, kamen aber gut durch. Und ich danke auch Jari-Matti Latvala, der sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und seinen Teamkollegen Ott Tänak nicht angegriffen hat. Wir können stolz auf unsere Sieger und auf das ganze Team sein. Dennoch werden wir nicht ruhen und weiterhin immer bessere Autos bauen.»

Tommi Mäkinen zeigte sich als sehr stolzer Teamchef: «Dies war ein weiteres absolut brillantes Wochenende für uns. Danke an Ott und an Jari-Matti. Sie waren hier sehr konzentriert und haben keine Fehler gemacht. Es war für alle eine neue Rallye, mit einigen sehr technischen Passagen. Wir sahen, dass es sehr leicht war, Fehler zu machen. Es war eine große Herausforderung für die Autos, die wir aber mit einem tollen Ergebnis gemeistert haben. Das Team blieb cool und hat eine fantastische Arbeit geleistet. Unser Auto scheint jetzt sehr zuverlässig zu sein. Es ist großartig, in der Wertung der Hersteller zu führen. Wir werden bis zum Ende der Saison weiter hart arbeiten.»

Trotz seiner tollen Serie gab sich der Sieger Ott Tänak etwas bescheiden: «Diese Rallye war sehr schwierig. Wir wussten von Anfang an, dass es nicht der schnellste Fahrer sein wird, der diese Rallye gewinnen wird, sondern der cleverste. Wir fuhren vom Start weg gute Zeiten, wir schafften es, die Rallye ohne irgendwelche Probleme zu überstehen oder auch einmal anhalten zu müssen. Wir hatten ein gutes Team und wir hatten ein starkes Auto. Die Meisterschaft ist jetzt sehr offen. Wir werden weiter pushen.»

Jari-Matti Latvala zeigte sich als Teamplayer: «Das ist ein tolles Ergebnis für das Team. Unser Hauptziel war am Schluss, den Doppelsieg zu erreichen und wir haben es geschafft. Alles lief nach Plan. Ich habe versucht clever zu sein und nichts Dumme zu tun. Wir fuhren konstante Zeiten. Wir wollen die Hersteller-Meisterschaft gewinnen, daher waren diese Punkte so wertvoll. Der Rest der Saison dürfte sehr spannend zu werden.»

Rallye Türkei – Endstand nach 17 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

3:59:24,5

2.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 22,3

3.

Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai

+ 1:46,3

4.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 4:10,9

5.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 7:11,7

6.

H. Solberg/Minor (N/A), Skoda R5

+ 13:40,6

7.

Kopecky/Dresler (CZ), Skoda R5

+ 18:25,2

8.

Tempestini/Itu (RO), Citroën R5

+ 19:37,1

9.

Ingram/Whittock (GB), Skoda R5

+ 20:21,3

10.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 20:51,2

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