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Oliver Solberg vor Sieg bei Rallye Estland

Von Martin Gruhler
Der Toyota-Rally1-Debutant Oliver Solberg steht unmittelbar vor einem Triumph beim Rallye-WM-Lauf in Estland. Seinen gestrigen Vorsprung konnte er auf den superschnellen Wertungsprüfungen auf der zweiten Etappe ausbauen.

Der 23-jährige Schwede, der neben seinen regulären WRC2-WM-Einsätzen einen vorderhand einmaligen Auftritt in einem Toyota GR Yaris Rally1 hat, geht mit einem Vorsprung von 21 Sekunden in den Schlusstag der Rallye am Sonntag. Dort werden noch drei Wertungsprüfungen ausgefahren.

Sollte dem Blondschopf tatsächlich der Sieg gelingen, würde er sich in die exklusive Gruppe von Fahrern einreihen, die gleich bei ihrem Debut mit einem neuen Team in der Königsklasse trimphierten.

Seit Freitagmorgen führt Solberg und fügte am Samstag vier weitere WP-Siege hinzu. Seinen gestrigen Vorsprung von 12,4 Sekunden baute er im Laufe der 125 Wettbewerbskilometer Kilometer auf 21,6 Sekunden auf Ott Tänak (Hyundai) aus.

Über Nacht hatte Solberg Änderungen an der Abstimmung seines GR Yaris vorgenommen, die weiteres neues Selbstvertrauen gaben. So fuhr er gleich bei drei der vier Prüfungen am Vormittag die Bestzeiten heraus. Am Nachmittag ging er auf den ultraschnellen Prüfungen rund um Otepää und Kanepi kein letztes Risikio mehr ein und verlor etwas Zeit, hielt aber dabei die Verfolger auf Abstand.

«Es war ein absolut erstaunlicher Tag», freute sich Solberg, dessen Vater Petter Solberg bereits im Jahre 2003 Rallye-Weltmeister werden konnte. «Ich fuhr ein konstantes Tempo, machte keine Fehler. Ich habe einfach versucht sauber zu fahren. Es war nicht der Plan, den Abstand auszubauen. Meine Konkurrenten machten viel Druck, den ich wirklich spürte und ich war sehr angespannt. Die Rallye jetzt anzuführen ist einfach fantastisch».

Hinter Solberg reihen sich nicht weniger als drei Weltmeister ein, angeführt von Ott Tänak, dem Titelträger von 2019. Der Lokalmatador, lieferte sich ein hartes Duell mit seinem Hyundai-Teamkollegen Thierry Neuville um den zweiten Platz. Die beiden tauschten im Laufe des Tages sechs Mal ihre Positionen. Tänak lag am Ende nur gerade 4,0 Sekunden vor dem Belgier. Dessen Vorsprung hätte aber noch größer sein können, doch ein Ausrutscher nach dem Überfahren einer Schikane auf der ersten heutigen Wertungsprüfung kostete ihn rund sieben Sekunden.

Der dreimalige Gewinner der Rallye Estland Kalle Rovanperä, beendete den Tag auf dem vierten Platz. Der Finne gab zu, dass es ihm schwerfiel, das Tempo der Führenden mitzugehen, obwohl er an seine Limite heranfuhr.

Der Weltmeister der Jahre 2022 und 2023 meinte auch:«Die hohen Geschwindigkeiten sind hier eine ganz harte Herausforderung. Wir haben versucht, schnell zu sein, aber es war nicht einfach. Ich habe keine Fehler gemacht und versucht die ganze Zeit Druck aufzubauen».

Rovanperä schaffte es, sich weiter von Hyundai-Pilot Adrien Fourmaux abzusetzen, der auf den fünften Platz vorkletterte, nachdem er Takamoto Katsuta (Toyota) am frühen Samstag überholen konnte. Der Franzose lag am Ende 8,6 Sekunden vor dem Japaner, der am Nachmittag «etwas Seltsames mit dem Auto» vermeldet hatte. Katsuta liegt nun auf dem sechsten Platz mit 13,6 Sekunden vor seinem im WM-Zwischenklassement führenden Teamkollegen Elfyn Evans. Der Waliser beendete seine heute eher ruhige Fahrt auf dem siebten Platz.

Sami Pajari liegt in seinem Toyota weiterhin auf einem einsamen achten Platz, komfortabel vor den M-Sport Ford Pumas von Martins Sesks und Josh McErlean, die die Top 10 komplettierten.

Das Finale der Rallye Estland am Sonntag umfasst über 60 Kilometer in drei Wertungsprüfungen. Der Tag beginnt mit Hellenurme, bevor Kääriku zweimal passiert wird. Die zweite Durchfahrt wird als Wolf Power Stage gefahren und beendet die Rallye mit der Verteilung von Bonuspunkten für die Weltmeisterschaft.

Zwischenstand Rallye Estland nach 17 von 20 Wertungsprüfungen

1. Solberg/Edmondson (Schweden) Toyota 2:08.05,4 h
2. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +21,1s
3. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +25,1
4. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota +51,6
5. Fourmaux/Coria (Frankreich) Hyundai +1.08,2m
6. Katsuta/Johnston (Japan) Toyota +1.16,8
7. Evans/Scott (Großbritannien) Toyota +1.30,4
8. Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +2.14,5
9. Seks/Francis (Lettland) Ford +2.48,5
10. McErlean/Treacy (Irland) Ford +4.13,6

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