Sébastien Ogier und Sébastien Loeb führten das Duell um den Sieg bei der Rallye Monte Carlo mit unterschiedlichen Waffen. Der eine startete als Erster, der andere von Position 14 – das hatte Vor- und Nachteile.
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Sébastien Ogier vergaß im Ziel der fünften Wertungsprüfung sämtliche politische Korrektheit. "Ich habe extra viele Kurven geschnitten, um die Strecke für die Fahrer hinter mir möglichst dreckig zu machen", gab der VW-Werkspilot unumwunden zu. Wobei er mit "die Leute hinter mir" vor allem einen meinte – seinen Lieblingskonkurrenten Sébastien Loeb.
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Zu diesem Zeitpunkt sah alles danach aus, als würde der Sieg bei der Rallye Monte Carlo 2015 ausschließlich zwischen dem amtierenden und dem neunmaligen Weltmeister ausgefahren werden. Die beiden Franzosen waren um Welten schneller als alle Konkurrenten. Ihr Duell führten sie allerdings mit unterschiedlichen Waffen. "Wir fahren eigentlich unterschiedliche Rallyes", maulte Ogier am Ende der ersten Etappe, als Loeb mit 13,3 Sekunden führte. Tatsächlich musste Ogier als Weltmeister des letzten Jahres als Erster auf die Strecke. Loeb, der 2014 pausiert hatte und deshalb in der Abschlusstabelle nicht auftauchte, wurde vom Veranstalter auf Startposition 14 eingereiht. An diesem Zustand hätte sich – den neuen Regeln sei Dank – planmäßig erst am Sonntag etwas geändert.
Allerdings sind bei eigentlich keiner Wertungsprüfungen irgendeiner Rallye die Bedingungen für den Ersten und den Vierzehnten in der Startreihenfolge identisch. Bei der "Monte" schlug das Pendel mal in die eine, mal in die andere Richtung aus.
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Auf Eis und Schnee war Loeb im Vorteil, weil 13 Konkurrenten vor ihm die Ideallinie frei räumten. Auf trockener oder nasser Piste hatte Ogier gut lachen, weil durch das Kurvenschneiden mit jedem Auto die Strecke schmutziger und damit langsamer wurde. Seitdem das manuelle Nachschneiden der Reifen verboten ist, ein echtes Problem für die hohen Startpositionen.
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Dass nach Wertungsprüfung 5 der Abstand zwischen Loeb und Ogier trotzdem nur drei Sekunden betrug, war ein kleines Wunder. Jari-Matti Latvala (VW) lag auf Rang drei schon mehr als eine Minute zurück.
Am Freitag fuhren Sébastien Chardonnet (Citroën) und Robert Kubica (Ford) vor Ogier los, weil sie nach Ausfall am Donnerstag unter Rally2-Regeln neu gestartet waren. Außerdem waren zwei von drei Wertungsprüfungen weitgehend schnee- und eisfrei. Kleiner Vorteil für Ogier. Auf der Nachmittagsschleife, der zweiten Runde über die selben drei Prüfungen, waren Loeb und Ogier praktisch gleich gestellt. Zwei der drei WP waren inzwischen fast durchgehend verdreckt.
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Angesichts dieser Ausgangslage entschied sich "Monte-Master" Loeb für eine riskantere Reifenstrategie. Er fuhr mit Winterreifen und superweichen Slicks aus dem Service, Ogier wählte ebenfalls die "Super-Softies", dazu aber Winterreifen mit Spikes. Als es kurz vor dem Start der ohnehin noch streckenweise vereisten WP 6 anfing zu schneien, war Loeb klar: "Ogier hat eindeutig die besseren Reifen dabei." Prompt übernahm der Volkswagen-Werkspilot die Führung. In der achten Wertungsprüfung setzte Loeb dann alles auf eine Karte – und verlor. "Wir haben einen unter dem Schnee verborgenen Felsen getroffen." Die linke Hinterradaufhängung knickte ab. Loeb erreichte mit sechs Minuten Verspätung zwar noch das Ziel, musste auf dem Weg zum Service aber aufgeben. Er wird am Samstag wohl nach Rally2-Regeln neu starten. Mit dem achten Monte-Sieg wird es für den Citroën-Piloten aber definitiv nichts.
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