KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Die Protagonisten der Rallye-Weltmeisterschaft 2016

Von Toni Hoffmann
Endlich geht es wieder quer: Am Montag, 18. Januar, ist mit dem Recce offiziell der Startschuss zur Rallye Monte Carlo gefallen. Die Traditionsveranstaltung bildet den Auftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft 2016.

Das große Saisonfinale findet Mitte November – in exakt 304 Tagen – am anderen Ende der Welt in Australien statt. Wie bereits in den vergangenen Jahren unterstützt Michelin alle Top-Teams als Reifenpartner. Obwohl es sich aus technischer Sicht um ein «Übergangsjahr» handelt – 2017 debütieren die neuen World Rally Cars – verspricht die Topliga des Rallye-Sports wieder einmal Hochspannung, dramatische Action und Nervenkitzel pur.

In den vergangenen Wochen haben die Teams und ihre Piloten umfangreiche Testfahrten in den französischen Départements Hautes-Alpes, Drôme sowie in den hochgelegenen Gebirgsregionen des Département Ardèche abgespult, um sich auf den Saisonstart rund um das Fürstentum Monaco vorzubereiten. Jetzt fiebern alle Akteure dem Auftakt, der 84. Rallye Monte Carlo entgegen.

Für die Region im Südosten der «Grande Nation» sagen die Meteorologen für die kommenden Tage winterliche Temperaturen voraus. Die Wahl der richtigen Reifenmischung dürfte sich in Anbetracht der Witterungsbedingungen wieder einmal extrem schwierig gestalten, denn von Frost über Schnee und Schneematsch bis hin zu eisbedecktem Asphalt ist alles möglich – typisch «Monte» eben. Die eigentliche Rallye-Action beginnt am Donnerstagabend. Nach dem Start in Monaco stehen zwei Nachtprüfungen auf dem Programm. Anschließend bezieht der Rallye-Tross in Gap Station – der Heimat des amtierenden Weltmeisters Sébastien Ogier.

Die Michelin bereiften VW Polo R WRC erstrahlen in diesem Jahr in einer neuen Lackierung. Und auch unter dem Blechkleid weist der Allradler im Vergleich zur zweiten Evolutionsstufe – mit der Volkswagen Motorsport und Michelin 2015 zum dritten Mal in Folge sowohl den Fahrer- als auch den Herstellertitel eroberten – einige Modifikationen auf. Dabei beschränkten sich die Ingenieure jedoch auf diverse Feintuning-Maßnahmen.

Auch die Ford Fiesta RS WRC aus dem Hause M-Sport kommen im neuen Look. Für viele Fans waren die ebenfalls mit Pneus von Michelin bestückten Allradler im vergangenen Jahr die Autos mit dem besten Design. Für 2016 weichen die weißen Partien an der Front des Fiesta dem neuen Farbton Nitrous Blau. Komplett neu ist auch die Fahrerbesetzung: Eric Camilli und Mads Östberg ersetzen Ott Tänak und Elfyn Evans. Letzterer muss sich vorerst mit einem Ford Fiesta R5 begnügen, der ebenfalls in den neuen Teamfarben lackiert ist.

Hyundai mit brandneuem Auto

Hyundai Motorsport hatte die neue Generation des Michelin bereiften i20 WRC bereits am 9. Dezember im Team-Hauptquartier im hessischen Alzenau vorgestellt. Bei dem neuen World Rally Car der Koreaner handelt es sich um eine komplette Neuentwicklung. Das Auto dient zugleich als Ausgangsbasis für den nächstjährigen i20 WRC. Hintergrund: Ab 2017 gilt in der Rallye-WM ein neues Technisches Reglement. Die Mannschaft hofft, dass der Neue einen besseren Start hinlegen wird als das Vorgängermodell – beim Wettbewerbsdebüt im Rahmen der Rallye Monte Carlo 2014 kam keiner der «alten» Hyundai i20 WRC über die fünfte Wertungsprüfung hinaus. 

Wie bereits vor zehn Jahren gönnt sich das Citroën-Werksteam in diesem Jahr eine Auszeit von der Topliga des Quertreibersports. Bei rund zehn ausgewählten WM-Läufen wird jedoch das Abu Dhabi World Rally Team eine bislang noch nicht bestimmte Anzahl von Citroën DS3 WRC an den Start bringen. Für den Einsatz der Michelin bereiften Allradler, die weitestgehend dem technischen Stand des Vorjahres entsprechen, zeichnet PH Sport verantwortlich.

Die beiden letzten Top-Piloten, die einen Vortest zur Rallye Monte Carlo absolvierten, waren Kris Meeke und Stéphane Lefebvre. Das Citroën-Duo erprobte den DS3 WRC am vergangenen Wochenende zwei Tage lang in der Nähe von Rosans. Volkswagen, Hyundai und M-Sport absolvierten ihre Einstellfahrten bereits im Dezember, zusätzlich rückten sie in der vergangenen Woche für erneute Tests aus.

Mit Ausnahme der beiden Ford-Neuzugänge Eric Camilli und Mads Östberg profitierten dabei alle Piloten von den typisch-wechselhaften Witterungsbedingungen. Das Ford-Duo litt unter akutem Schneemangel. Ogier, Jari-Matti Latvala, Thierry Neuville, Dani Sordo und Co. konnten hingegen ihre Allradler sowohl im Trockenen als auch bei feuchtem Asphalt sowie auf Schnee und Eis testen. Dabei erprobten sie sämtliche Laufflächenmischungen, die Reifenpartner Michelin für die „Monte“ gemäß Reglement bereit halten wird: Neben dem supersoften Michelin Pilot Sport SS5-Asphaltpneu stehen auch die weiche S5-Version sowie der A41 für Schnee und Eis zur Auswahl. Letzterer kann für besonders rutschige Straßenverhältnisse wahlweise auch mit Spikes bestückt werden. 

Quelle: Best-of-RallyLive

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