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Bahrain: Ist der Sand wirklich ein Motoren-Killer?

Von Mathias Brunner
​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Wie gross ist das Problem von Sand beim WM-Auftakt auf dem Bahrain International Circuit? Wie viele Motoren wurden dadurch schon zerstört?

Der WM-Start auf dem Bahrain International Circuit wirft immer wieder eine Frage auf, wie sie uns Stefan Stadler aus Uzwil in der Schweiz geschickt hat: «Bei den Formel-1-Wintertests auf dem Bahrain International Circuit ist nicht selten von freiem Auge zu erkennen, wie die Autos auf die Bahn gewehten Sand verwirbeln. Wie gross ist das Problem Sand wirklich?»

Bei den dreitägigen Probefahrten auf dem BIC haben wir einige Male erlebt, wie der Wind nicht nur dreht, sondern zwischendurch auch markant an Stärke zugelegt. Folge: Eine feine Sandschicht kann sich auf den rauen Asphalt legen, von den Hinterrädern der Rennwagen von der Ideallinie gewirbelt.

Seit 2004 haben wir einen Grossen Preis von Bahrain, es war der erste Formel-1-WM-Lauf im Mittleren Osten. In Sakhir (der Name steht für «jener, der die Herzen gewinnt») kann Sand zum echten Problem werden.

Gegen Mutter Natur sind Rennstrecken-Architekten machtlos. Vor allem, weil sich die Anlage mitten in der Wüste befindet und der stetige Wind unablässig Sand auf die Rennanlage fächelt – oder peitscht. Keiner hat vergessen, was im Februar 2009 in Bahrain los war, als ein Sandsturm die Wintertests lahmlegte.

Grundsätzlich ist das Problem Sand hier grösser als auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi oder auf dem schnellen Strassenkurs von Dschidda in Saudi-Arabien, weil jene Pisten windgeschützter gebaut sind und am Meer liegen.

Der BIC hingegen liegt mitten auf der Insel Bahrain. Also kommen hocheffiziente Kehrmaschinen zum Einsatz, welche den Sand nicht nur wegwischen, sondern ihn aus den Poren des Asphalts saugen.

Die Motorhersteller haben ebenfalls vorgesorgt – mit besonderen Luftfiltern, die sich bei Wüstenrallyes bewährt haben. Es hat sich in den vergangenen Jahren erwiesen: Wenn der Motor eines Rallye-Wagens in der Wüste normal atmen kann, dann ist das auch für ein GP-Triebwerk kein Problem.

Tatsächlich haben wir in all dem Jahren Bahrain-GP keinen einzigen Motorschaden erlebt, der von den Spezialisten direkt auf Sandeinwirkung zurückzuführen war. Sand als Motoren-Killer, das ist ein Formel-1-Mythos.

Bahrain-Test, 23. bis 25. Februar

1. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:30,305, C4
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W14, 1:30,664, C5
3. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:30,827, C5
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF-23, 1:31,024, C4
5. Carlos Sainz (E), Ferrari SF-23, 1:31,036, C4
6. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT04-Honda, 1:31,261, C4
7. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-23-Ferrari, 1:31,381, C4
8. George Russell (GB), Mercedes W14, 1:31,442, C5
9. Fernando Alonso (E), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:31,450, C4
10. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:31,610, C5 *
11. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:31,650, C3 *
12. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:32,075, C5
13. Lando Norris (GB), McLaren MCL60-Mercedes, 1:32,160, C3
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri AT04-Honda, 1:38,244, C4 *
15. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-23-Ferrari, 1:32,466, C4 *
16. Logan Sargeant (USA), Williams FW45-Mercedes, 1:32,549, C5 *
17. Pierre Gasly (F), Alpine A523-Renault, 1:32,762, C3
18. Alex Albon (T), Williams FW45-Mercedes, 1:32,793, C5
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL60-Mercedes, 1:33,175, C3 *
20. Esteban Ocon (F), Alpine A523-Renault, 1:33,257, C3

Fahrer ohne Stern: Zeit am 25. Februar gefahren
Fahrer mit einem Stern: Zeit am 24. Februar gefahren
C5 = weichste Reifenmischung, C4 = zweitweichste Mischung, C3 = mittelharte Mischung

Bahrain-Test: Die Fahrer

1. Alonso 270 Runden (1461 km)
2. De Vries 246 (1331)
3. Sargeant 229 (1239)
4. Hamilton 220 (1190)
5. Magnussen 219 (1185)
6. Sainz 218 (1179)
7. Albon und Tsunoda, je 210 (1136)
9. Pérez 209 (1131)
10. Verstappen 204 (1104)
11. Bottas 202 (1093)
12. Zhou 200 (1082)
13. Leclerc 199 (1076)
14. Hülkenberg 196 (1060)
15. Ocon und Russell, je 178 (963)
17. Gasly 175 (947)
18. Piastri 170 (920)
19. Norris 142 (768)
20. Drugovich 117 (633)

Bahrain-Test: Die Konstrukteure

1. AlphaTauri 456 (2467)
2. Williams 439 (2375)
3. Ferrari 417 (2256)
4. Haas 415 (2245)
5. Red Bull Racing 413 (2235)
6. Alfa Romeo 402 (2175)
7. Mercedes-Benz 398 (2153)
8. Aston Martin 387 (2094)
9. Alpine 353 (1910)
10. McLaren 312 (1688)

Bahrain-Test: Die Motoren

1. Mercedes-Benz 1536 (8312)
2. Ferrari 1234 (6678)
3. Honda 869 (4703)
4. Renault 353 (1910)
Mercedes mit Werksteam, Aston Martin, McLaren und Williams
Ferrari mit Werksteam, Haas und Alfa Romeo
Honda mit Red Bull Racing und AlphaTauri
Renault mit Alpine

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