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Kanada-GP vor 50 Jahren: Erstes Mal mit Safety-Car!

Von Mathias Brunner
​Das knallrote Safety-Car von Mercedes fährt in Kanada 2023 mit grossen Klebern 50: Denn vor 50 Jahren kam in Mosport (Kanada) erstmals ein Safety-Car auf die Bahn – ein knallgelber Porsche 914!

Am Donnerstag fuhr Bernd Mayländer mit seinem Mercedes-Safety Car Proberunden auf dem Circuit Gilles Villeneuve. An der Flanke des knallroten Sportwagens prangen an diesem Wochenende grosse Kleber: 50.

Hätten Sie’s gewusst? Der erste Einsatz eines Führungswagens in der Formel 1 geht auf den kanadischen Grand Prix von Mosport 1973 zurück.

Der Debüt in der Königsklasse, im nordamerikanischen Sport als Pace-Car ein alter Hut, wurde vor 50 Jahren zu einem Fiasko: Denn Pilot Eppie Wietzes suchte sich mit dem Porsche 914 gleich mal den falschen Leader aus, bis heute wird darüber diskutiert, wer in Wahrheit den Kanada-GP gewonnen hat.

Wietzes fing in seinem gelben Porsche das Feld ein nach einem Unfall zwischen François Cevert und Jody Scheckter, blieb aber aus Versehen vor dem Iso-Marlboro-Auto von Howden Ganley. Das ermöglichte es es einigen Fahrern, inklusive des späteren Siegers Peter Revson, eine Runde gut zu machen.

Die brasilianische Rennlegende Emerson Fittipaldi und der spätere Arrows-Teamchef Jackie Oliver sind bis heute überzeugt, dass sie dieses Rennen hätten gewinnen müssen.

Wie auch immer: Die nächsten zwanzig Jahre herrschte nackte Anarchie. Die GP-Organisatoren konnten machen, was sie wollten, was das Safety-Car angeht.

Das führte zu ziemlich seltsamen Gefährten, wie unsere Liste unten und einige Fotos zeigen. In Monaco kam jahrelang ein Lamborghini Countach zum Einsatz, in Suzuka logischerweise Fahrzeuge von Honda, in Ungarn ein Tatra, ein Modell davon fuhr 1995 den armen Taki Inoue über den Haufen.

Ab 1993 wurde in der Formel 1 vorgeschrieben, dass bei allen Trainings und Rennen ein Safety-Car bereitstehen muss, aber noch immer gab es keinen einheitlichen Lieferanten.

In Brasilien 1993 führte ein Fiat Tempra das Feld um den Kurs, und ein Renault Clio war in Argentinien 1996 nun auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Da war der 911er Porsche in Belgien 1995 schon passender.

1996 erhielt Mercedes-Benz einen Exlusiv-Vertrag, den Führungswagen zu stellen, erster Einsatz war Magny-Cours 1996. Seit 2021 wechseln sich zwei tolle Marken ab, Mercedes-Benz und Aston Martin.

Hier eine Liste von Fahrzeugen, die als Safety-Cars eingesetzt worden sind, ohne Anspruch auf Vollständigkeit

1973: Porsche 914
1981–1983: Lamborghini Countach
1992: Honda Acura
1993: Fiat Tempra ST
1993: Ford Escort RS
1994: Opel Vectra Turbo 4x4
1994: Honda Prelude
1995: Porche 911 GT2
1995: Tatra 613
1995: Lamborghini Diablo VT
1995: Renault Clio
1996: Renault Clio Williams
1996: Mercedes-Benz C36 AMG
1997–1999: Mercedes-Benz CLK55 AMG
2000: Mercedes-Benz CL55 AMG
2001/2002: Mercedes-Benz SL55 AMG
2003: Mercedes-Benz CLK55 AMG
2004/2005: Mercedes-Benz SLK55 AMG
2006/2007: Mercedes-Benz CL63 AMG
2008/2009: Mercedes-Benz SL63 AMG
2010–2012: Mercedes-Benz SLS AMG
2012–2014: Mercedes-Benz SLS AMG GT
2015–2017: Mercedes-Benz AMG GT S
2018–2021: Mercedes-Benz AMG GT R
Seit 2021: Aston Martin Vantage
Seit 2022: Mercedes-Benz AMG GT Black Series


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