Sonnyboy Nicholas Schmidt ist der neue König von Stuttgart und das ohne den geringsten Zweifel. Der Suzuki-Pilot in Diensten des Bad Kissinger Teambesitzers Robert Sturm war auch am zweiten Abend der schnellste Mann im internationalen Starterfeld der SX1-Klasse und fährt nun mit dem Red Plate zum kommenden ADAC SX Cup-Rennen in München. Seine Überlegenheit zeigte sich deutlich im nächtlichen Finale. Schmidt übernahm sofort energisch in der Sprungsektion nach der Startkurve die Führung vor seinem Landsmann Chris Blose. Leider kam es zur Rennhälfte zu einem Horrorsturz von Jace Owen (Waldmann-Honda), bei dem der US-Boy eine gefühlte Ewigkeit neben der Strecke behandelt wurde und das Finale schliesslich abgebrochen wurde. Schiedsrichter Olaf Noack zu der strittigen Situation: "Der Grund für den Abbruch war nicht der Sturz von Owen, sondern dass fast alle anderen Fahrer in der gelb geflaggten Passage gegen die Sportregeln verstoßen haben. Um ein reguläres Finale mit einem fairen Ergebnis zu erzielen, haben wir uns für einen Neustart entschieden." Und diesen Neustart gewann zwar zunächst Chris Blose, doch Nick Schmidt brauchte nur wenige Meter um seinen Teamkollegen zu passieren und dominierte die 15 folgenden Runden nach Belieben. Der Amerikaner dachte nach dem Triumph dennoch zuerst an seinen gestürzten Kollegen: "Es war ein schlimmer Sturz und ich hoffe es geht Jace gut. So etwas gehört leider zum Sport dazu. Der Rennabbruch war in dieser Situation völlig korrekt. Ich bin sehr glücklich mit meinem Wochenende hier, alles lief perfekt für mich und mein Team und nun freue ich mich auf München." Aus deutscher Sicht verlief der Abend in der SX1-Klasse ernüchternd. Für Mitfavorit Dominique Thury (KTM) begann eine Pechsträhne im zweiten Halbfinale. Thury war glänzend gestartet, hatte aber mit Cole Martinez (Suzuki) einen äußerst aggressiven Kontrahenten am Hinterrad. Der Ami war schneller, beide liessen eine Runde lang die Muskeln spielen, bis der Zweikampf eskalierte. Das Duo ging Lenker an Lenker in eine schnelle 180 Grad-Kurve, keiner zog zurück und es krachte mächtig. Das Ergebnis war, dass Thury auf den letzten Platz zurückfiel und Martinez angeschlagen im Schrittempo weiterfuhr. Im anschliessenden Hoffnungslauf war der Rhythmus von Thury weg, der Sachse stürzte erneut und konnte sich leider nicht für das Finale qualifizieren. Hinter den Sturm-Piloten Schmidt und Blose belegten mit Steve Mages und Jesse Wentland zwei weitere US-Boys die folgenden Plätze im SX1-Finale. Als Fünfter folgte mit Sulivan Jaulin (FRA) der erste Europäer.