Nico Rosberg: Verstappen mit Hamilton-Taktik zum WM-Titel?
Das Fieber steigt: WM-Finale in Abu Dhabi, mit Verstappen vor Norris und Piastri. Vor neun Jahren stand Nico Rosberg vor dem Titel. Er sagt, was damals passierte und wieso das Relevanz für heute hat.
Die Formel 1 schreibt an diesem 7. Dezember 2025 ein neues Kapitel: Wer wird auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi Weltmeister – Lando Norris, Max Verstappen oder Oscar Piastri?
Klar lässt sich auch Nico Rosberg das WM-Finale nicht entgehen, er ist als GP-Experte für Sky nach Abu Dhabi gekommen. Fast auf den Tag genau vor neun Jahren krönte der heute 40-jährige Wiesbadener seine GP-Karriere mit dem Titel, mit einem zweiten Platz hinter seinem damaligen Mercedes-Rivalen Lewis Hamilton.
Am Yas Marina Circuit hat der 23-fache GP-Sieger Rosberg über die dramatischen Momente 2016 gesprochen, und er sagt auch, wieso das für die heute Entscheidung von Bedeutung ist.
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Nico sagt: «Ich habe damals pro Nacht maximal zwei Stunden schlafen können, ich war unfassbar gestresst. Ich konnte nicht schlafen, ich konnte kaum essen. Das Einzige, was ich runterwürgen konnte, waren Frühstücks-Frostries. Die hatte ich zwanzig Jahre nicht mehr gegessen.»
Im Rennen öffnete Leader Hamilton seine Trick-Kiste. Nico weiter: «Ich war Zweiter hinter Lewis, und Hamilton gondelte an der Spitze herum, schnell genug, um vorne zu bleiben, aber langsam genug, dass mir die Gegner auf die Pelle rückten.»
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Nach dem ersten Reifenwechsel kam Rosberg hinter Verstappen zu liegen, und da meldete sich Rosberg-Renningenieur Tony Ross am Funk: «Nico, du musst an Max vorbei. Das ist ungefähr das Letzte, was du am Funk hören willst!»
Mercedes glaubte zunächst, Max würde demnächst an die Box kommen, dann würde Rosberg freie Fahrt haben. Aber Red Bull Racing hat umgestellt auf eine Einstopptaktik, daher die Dringlichkeit des Funkspruchs von Ross.
Nico weiter: «Das war damals nicht der Max von heute. Verstappen hatte den Ruf, einigermassen unberechenbar zu sein, und wann immer du dich mit ihm angelegt hast, dann standen die Chancen für eine Berührung bei ungefähr 50 zu 50.»
«Ich wurde so nervös, dass mein rechtes Bein unkontrolliert zu zucken begann, nicht ideal, wenn du sensibel mit dem Gaspedal umgehen solltest, natürlich Zeichen der gewaltigen Anspannung. Zum Glück habe ich es an Max vorbei geschafft. So ein Gefühl hatte ich nie zuvor in einem Rennwagen.»
Zum Schluss des atemberaubenden WM-Finales erneut die Taktik von Hamilton, vor Rosberg ganz langsam zu machen, der nun Sebastian Vettel und Verstappen im Nacken hatte. Lewis hoffte auf einen Angriff von Sebastian oder Max auf Rosberg.
Nico kreuzte die Ziellinie 0,439 sec hinter Sieger Hamilton und selber vier Zehntel vor Vettel, Verstappen lag dahinter auch nur 1,2 sec hinter Nico.
Verstappen könnte nun die Hamilton-Taktik anwenden, nicht nur um bei normalem Rennverlauf Norris und Piastri dem Druck von Russell, Leclerc und Alonso auszusetzen, sondern auch, um bei den Reifenwechseln McLaren zu zwingen, aufs Unterschneiden durch Gegner reagieren zu müssen (wenn ein Gegner früher zum Stopp hereinkommt, um danach durch schnelle erste Runden einen Vorsprung auf den direkten Gegner zu erhalten). Mit Racing Bulls-Fahrer Isack Hadjar auf P9 und RBR-Pilot Yuki Tsunoda auf P10 gibt es zwei Fahrer, die sich in Taktikspielchen einbinden lassen könnten.
Nico findet auch: «Die Gegner einzubremsen, das ist eine prima Chance für Verstappen heute. Wenn Lando und Piastri nach dem Stopp hinter Tsunoda zu liegen kommen, dann kann das sehr spannend werden.»
Rosberg relativiert allerdings: «Der Yas Marina Circuit von 2025 ist nicht mehr der Yas Marina Circuit von 2016. Heute ist es einfacher zu überholen als damals. Da müsste Max schon eine taktische Meisterleistung hinlegen.»
«Norris wiederum hat den Vorteil zu wissen – er muss dieses Rennen nicht unbedingt gewinnen. Er kann sogar Piastri passieren lassen, Rang 3 würde Lando ja reichen. Also hat auch McLaren taktische Möglichkeiten.»
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