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40. Todestag von Janos Drapal – «Agostini des Ostens»
Am 11. August jährt sich der Todestag von Janos Drapal zum 40. Mal. Er ist der einzige Ungar sowie einer von nur ganz wenigen osteuropäischen Rennfahrern, die zu Zeiten des kalten Krieges GP-Siege erringen konnten.
Moto2
Janos Drapal beim GP in Brünn 1973
Im Artikel erwähnt


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Es war der 11. August 1985, als beim Flugplatzrennen in Piestany im slowakischen Teil der damaligen CSSR der Stern des besten osteuropäischen Rennfahrers, Janos Drapal, vom Himmel fiel. Er war der beste Rennfahrer hinter dem bis 1990 aufgespannten Eisernen Vorhang und dominierte die Rennszene in Osteuropa wie Giacomo Agostini über viele Jahre die WM.
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Im Gegensatz zu DDR-Rennfahrern hatte der Ungar in den 1970er-Jahren fallweise die Möglichkeit, sich mit den Weltbesten zu messen. Mit vier Grand-Prix-Siegen demonstrierte der Magyar auch dort seine Klasse und avancierte zum besten osteuropäischen Rennfahrer. Erst viel später und nachdem Rennfahrer aus Ost und West die gleichen Möglichkeiten hatten, stieß ihn sein Landsmann Gabor Talmacsi mit neun GP-Siegen von diesem Thron. Auf dem (alten) Sachsenring triumphierte Janos Drapal zehn Mal und war somit viele Jahre der zweiterfolgreichste Fahrer hinter dem Rekord-Weltmeister (15) und -GP-Sieger (122) Giacomo Agostini aus Italien, der dort elf Mal siegreich war. Eine Parallele zwischen "Ago" und dem Ungarn ergab sich auch bei ihren Helm-Designs. So lackierte Janos Drapal nach dem Vorbild des Italieners seinen Helm später ebenfalls mit den Nationalflaggen-Farben Grün, Weiß und Rot, allerdings für das ungarische Staatssymbol seitenverkehrt zum italienischen Pendant.
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Der 1998 in den WM-Kalender zurückgekehrte und 2001 massiv umgebaute neue Sachsenring wurde dann zur Domäne von Marc Marquez, der "Ago Nazionale" und Janos Drapal mit seit diesem Jahr zwölf Sachsenring-Siegen auf die Plätze 2 bzw. 3 zurück stufte.
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Janos Drapal wurde am 3. Februar 1948 in Budapest geboren. 1968 kam er mit einer 350-ccm-AJS sowie einer 250er-Bultaco erstmals an den Sachsenring. Wie seine Landsmänner Laszlo Szabo und Janos Reisz verdiente er sich danach auch auf Motorrädern aus dem Hause MZ seine ersten internationalen Sporen.
Auf einer 350er-Aermacchi hingegen konnte er sich 1969 über seine ersten WM-Punkte freuen, nachdem er im jugoslawischen Opatija Platz 9 belegt hatte. Ein Jahr später holte er sich in Monza seinen ersten WM-Zähler auf einer MZ in der Achtelliterklasse. Beim Sieg von Angel Nieto wurde Markenkollege Szabo Zweiter, Reisz Siebenter, der Pole Richard Mankiewicz Achter und er selbst Zehnter. Ein weiteres Jahr später (1970) verzückte Janos Drapal auch das Sachsenring-Publikum, indem er im 125er-WM-Lauf gleich nach dem ostdeutschen MZ-Werksfahrer Jürgen Lenk die zweitbeste MZ auf Platz 7 ins Ziel brachte.
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In der Viertelliterklasse war hingegen für die MZ bis auf einige Achtungserfolge durch Silvio Grassetti, Günther Bartusch und Peter J. Williams nicht viel zu holen. Yamaha war zur damaligen Zeit dermaßen überlegen, dass die Top-10-Plätze teilweise zu 100 Prozent an die japanische Marke mit den gekreuzten Stimmgabeln im Logo gingen. Solch eine 250er-Yamaha konnte 1971 auch Janos Drapal sein eigen nennen. Mit ihr gelang ihm auch sein erstes WM-Podium – und das gleich ganz oben. Nur eine Woche nach dem Sachsenring-Rennen und dem legendären Sieg von Dieter Braun, ging es in die benachbarte CSSR nach Brünn. Von Dieter Braun, Rodney Gould oder Phil Read war an diesem regnerischen Tag nicht viel zu sehen. Janos Drapal riss auf der nassen Piste die Führung schon in der ersten Runde an sich und gab diese nicht mehr ab. Seine schnellste Rennrunde belegte obendrein, dass dieser Sieg kein Zufall war. Dass er es auch im Trockenen konnte, zeigte Drapal 1972 mehrfach. Vor allem im jugoslawischen Opatija, wo er vor Dieter Braun und Phil Read das 350er-Rennen gewann. Mit Rang 8 erzielte er in jenem Jahr seine beste WM-Endplatzierung. 1973 konzentrierte er sich auf die 350-ccm-Klasse. So erzielte er auf dem Salzburgring und wiederum in Opatija seine GP-Siege Nummer 3 und 4.
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Mit einem Podestplatz auf dem Sachsenring hatte es bis dahin jedoch noch nicht gereicht. Als Viertplatzierter des 250er-Rennens war es 1972 am knappsten. Bei den halbinternationalen Rennen ab 1973 war Drapal dann aber konkurrenzlos. Auf Motorrädern der Marken Morbidelli und MBA bzw. Yamaha gewann er dort in der Achtel- und Viertelliterklasse nicht weniger als zehn Mal, wobei er nicht regelmäßig und nicht immer in beiden Klassen an den Start ging. Im Einzelnen gewann Drapal auf dem Sachsenring 1975, 1976, 1978 und 1984 jeweils die "Ostblock-Königsklasse" bis 250 ccm (Zweizylinder), 1977 und 1983 die 125-ccm-Klasse und wurde zudem 1980 und 1981 Doppelsieger der Achtel- und Viertelliterklasse. Dabei spaltete Janos Drapal einst die Rennfans im ehemaligen Ostblock. Die einen feierten ihn als Superstar, die anderen sahen ihn als konkurrenzlosen Seriensieger, der dank neuestem und somit überlegenem Material das Aufkommen echter Spannung mitunter vereitelte.
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Auf den ganzheitlichen internationalen Bühnen spricht aber eine Vielzahl von Erfolgen für ihn, bei denen ihm keine überlegene, allenfalls gleich gute Technik zur Verfügung stand. Am 11. August 1985 verunglückte Janos Drapal bei einem Inter-Rennen auf dem Flugplatz von Piestany in der damaligen Tschechoslowakei tödlich.
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