Das Schweizer CGBM-Team verlor den dritten Moto2-Startplatz für 2018, weil die Einschreibegebühr zu spät bezahlt wurde. Und es gibt viele weitere Ungereimtheiten.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Der Schweizer CGBM Evolution-Teambesitzer Fred Corminboeuf sitzt zwar auf einem Stapel unbezahlter Rechnungen. Bei Tom Lüthi sollen sich die ausstehenden Zahlungen bereits auf 300.000 Franken belaufen.
Werbung
Werbung
"Das Team ist schrecklich unterfinanziert", stellte ein namhafter Fahrer-Manager fest. Er sprach von einem "sinkenden Schiff". Aber Fred Corminboeuf brüstet sich weiter, er habe Sponsorgeld in der Höhe von 2 Millionen Euro für 2018 gefunden, er werde mit KTM-Bikes und Bruchpilot Sam Lowes (5 Punkte in einem Jahr) und Iker Lecuona (drei Punkte in einem Jahr) die Moto2-WM bestreiten. Sogar von einem dreiköpfigen Junior-Team wird gefaselt.
"Ich brauche keine Bezahlfahrer", hatte Corminboeuf gegenüber Sito Pons posaunt, kurz nachdem er von Fahrern wie Cortese, Bendsneyder, Gardner und Quartararo 500.000 bis 600.000 Euro Mitgift verlangt hatte – und bei allen abgeblitzt war.
Werbung
Werbung
Sito Pons wollte seinen Sohn Edgar einschleusen – mit einer geringeren Summe. Er blitzte ab.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Den dritten Moto2-Platz für 2018 hat Corminboeuf übrigens wegen einer peinlichen "Unaufmerksamkeit" verloren: Er hatte die 60.000 Euro Einschreibegebühr (20.000 pro Fahrer) an die Teamvereinigung IRTA nicht pünktlich geleistet.
Das Geld scheint also knapp zu sein. Dabei bezahlen in diesem Jahr noch Garage Plus, CarXpert und Interwetten stolze Beträge; diese drei Hauptsponsoren sind nach dieser Saison weg. Die entsprechenden Aufkleber wurden im Valencia-Paddock schon Montagfrüh nach dem Valencia-Finale von den Team-Lkw entfernt.
Werbung
Werbung
Übrigens schmiedet Corminboeuf neben der Moto2-WM noch hochtrabende Nachwuchspläne. Er will Jesko Raffin und Marcel Brenner 2018 in der CEV-Repsol-Moto2-Europameisterschaft einsetzen und Jason Dupasquier (der Schweizer fährt 2018 auch im Red Bull Rookies-Cup) in der CEV-Repsol-Moto3-Junioren-WM. Was die verärgerten Gläubiger des Teamchefs von diesen Plänen halten, ist leider nicht einmal ansatzweise druckreif. Raffin-Manager Marco A. Rodrigo sagte nach dem Valencia-GP: "Jesko geht jetzt in die Ferien. Er hat noch nicht entschieden, ob er überhaupt weiterfahren will." Beim Jerez-Test setzte das CGBM-Team für Sam Lowes am Donnerstag und Freitag ein Motorrad ein, das sich im Eigentum von KTM befindet.
Werbung
Werbung
Der bisherige Hauptsponsor Olivier Métraux (Technomag, CarXpert, Garage Plus) distanziert sich gegenüber den Gläubigern längst von diesem Rennstall. "Ich habe mit diesem Team nichts zu tun", teilte er mit. CGBM hat innerhalb von zwölf Monaten das "Dream Team" Aegerter und Lüthi verloren. Es tritt künftig erstmals ohne Schweizer an. "Als wir die Zusammenarbeit mit den Schweizern im Sommer geplant haben, galt Tom Lüthi dort als Fixstarter", stellte KTM-Firmenchef Stefan Pierer beim Valencia-GP fest.
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.