Krimi in Mantova: Italien gewinnt Herzschlagfinale
Gastgeber Italien mit Antonio Cairoli, Mattia Guadagnini und Alessandro Lupino gewann in einem hoch dramatischen Finale das Motocross der Nationen vor Titelverteidiger Niederlande und Großbritannien.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Das Motocross der Nationen ist und bleibt das Rennen des Jahres! In einem atemberaubenden Herzschlagfinale gewann das italienische Team mit Antonio Cairoli, Mattia Guadagnini und Alessandro Lupino äußerst knapp mit nur einem Punkt Vorsprung die Chamberlain-Trophy 2021.
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Weder Titelverteidiger Niederlande noch Team Italien konnten sich im dritten und entscheidenden Rennen des Tages einen weiteren Fehltritt erlauben. Cairoli, der im ersten Lauf von einem schlechteren Startplatz ins Rennen ging und in der ersten Kurve mit Glenn Coldenhoff zu Boden ging, startete im 3. Lauf von einer Position ganz links am Startgatter. Er ging hinter Ben Watson (Yamaha) und Jeffrey Herlings (KTM) in die ersten Runden. Wie bei jedem Start, verhakten sich auch in diesem Rennen einige Fahrer in der ersten Kurve und stürzten. In das Chaos der ersten Kurve war auch Italiens zweiter Mann verwickelt: Alessandro Lupino (KTM). Nachdem sich das Feld in der ersten Runde einigermaßen sortiert hatte, tauchte aber Lupino bereits in den Top-10 auf. Vorn hielt sich Jeffrey Herlings (KTM) schadlos und übernahm sofort die Führung. Er hatte freie Fahrt und auf der durchnässten Strecke gute Sicht. Dahinter reihten sich Cairoli, Watson und Coldenhoff ein. Bis zur 5. Runde schien für Team Italien alles nach Plan zu laufen, sie führten mit mehr als 10 Punkten Vorsprung vor Team Niederlande. Lupino, der zu diesem Zeitpunkt auf Platz 6 rangierte, strauchelte in einer Wellensektion und wurde heftig von seinem Bike katapultiert. Lupino landete auf dem Rücken, rappelte sich aber angefeuert von den Fans wieder auf und versuchte, weiterzufahren. Aber er war offensichtlich angeschlagen: Er fuhr Schlangenlinien und es schien, also könne er seinen Kopf kaum noch halten. Prompt kam er eine halbe Runde später von der Strecke ab. Die Hoffnungen der italienischen Mannschaft schienen sich in diesem Moment zu zerschlagen, doch plötzlich lief es für Lupino wieder besser und er konnte sich auf Platz 8 stabilisieren.
"Jetzt bloß keinen weiteren Fehler machen und ruhig bleiben", hieß es von der Box. Italien hatte in diesem Moment immer noch alles im Griff, so schien es jedenfalls. Doch es war anders. Zwischenzeitlich drang eine Entscheidung der Rennleitung durch: Lupino hatte nach dem Startchaos der ersten Kurve die Strecke verlassen, war rechts neben der Strecke weitergefahren und hatte sich nach 100 Metern in der nächsten Rechtskurve wieder eingeordnet. Die Rennleitung wertete das als Vorteilsnahme und kündigte eine Strafe an. Lupino sollte 10 Plätze strafversetzt werden. Plötzlich brach in der italienischen Box Hektik aus. 10 Plätze bedeutete 10 Punkte. Lupino musste den erneut stark fahrenden Letten Karlis Sabulis überholen, um für Team Italien den Sieg zu sichern. Er wirkte immer noch angeschlagen und mit der Aufgabe überfordert. Immerhin musste Lupino auch zwei Rennen ohne Pause hintereinander bestreiten und wirkte völlig am Ende. Er fuhr buchstäblich auf der letzten Rille, beging jede Menge Fehler und konnte einen weiteren Sturz gerade noch vermeiden. Am Ende musste er sich noch gegen den immer näher kommenden Russen Vsevolod Brylyakov (Honda) zur Wehr setzen. Lupino rettete mit letzten Kräften Platz 7 über die Ziellinie. Nach der Penalty wurde er am Ende tatsächlich um 10 Plätze strafversetzt und sein Ergebnis P7 wurde als P17 gewertet. Das reichte aber trotzdem noch für den knappen Sieg für Italien - der erste Nations-Sieg mit und für Antonio Cairoli übrigens.
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Äußerst knapp ging es auch dahinter zu, denn Großbritannien stand mit nur einem Punkt hinter Team Oranje auf dem dritten Podiumsrang.
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Titelverteidiger Niederlande war über das Ergebnis natürlich enttäuscht. Glenn Coldenhoff erklärte auf dem Podium: "Es lag an meinem Crash im ersten Rennen. Ich habe nicht mehr als P15 erreicht." Ausschlaggebend war allerdings nicht dieses Ergebnis, sondern die Ergebnisse der MX2-Piloten. Der Niederländer Roan van de Moosdijk konnte mit den Rängen 18 und 20 nicht überzeugen. Italiens MX2-Pilot Mattia Guadagnini beendete seine Rennen auf den Plätzen 5 und 6. Das hat letztlich den Unterschied zwischen Italien und den Niederlanden ausgemacht. Die italienische Mannschaft hat das Motocross der Nationen 2021 mit einer wirklich geschlossenen Mannschaftsleistung hochverdient gewonnen.
Die Franzosen waren nach dem zweiten Lauf und dem Ausfall von Tom Vialle schon abgeschlagen. Die Ränge 9 und 11 von Boisramé und Paturel im letzten Rennen änderten daran wenig. Auch für Belgien endete der Tag enttäuschend: Beide Fahrer (Brent van Doninck und Cyril Genot) fielen im dritten Rennen des Tages aus. Die deutschen Hoffnungen zerschlugen sich bereits nach dem Aus von Max Nagl im ersten Rennen. Henry Jacobi startete im Bereich der Top-10 in das letzte Rennen des Tages, fiel danach aber aus. MXGP-Starter Max Nagl rettete mit P19 noch, was zu retten war. Das DMSB-Team beendete den Tag in Mantova auf Gesamtrang 11. Besser lief es für Team Schweiz auf P8 und Österreich mit P9. Der österreichische Red Bull KTM Werksfahrer René Hofer gewann sogar die Einzelwertung der MX2-Klasse. Ben Watson holte die Einzelwertung der MXGP-Klasse und Jeffrey Herlings gewann die Einzelwertung der OPEN Kategorie.
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In Mantova wird heute ausgiebig der Sieg der heimischen Mannschaft gefeiert. Der letzte Nations-Sieg der Italiener war 2002 in Bellpiug und der heutige Triumph war darüber hinaus sogar erst der dritte Sieg der großen Motocross-Nation Italien. Das Motocross der Nationen 2021 war trotz der pandemie- und wetterbedingten Schwierigkeiten das absolute Highlight der Saison mit glücklichen und verdienten Siegern. Ergebnis Rennen 3, MXGP/OPEN: 1. Jeffrey Herlings (NL), KTM 2. Antonio Cairoli (I), KTM 3. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha 4. Ben Watson (GB), Yamaha 5. Evgeny Bobryshev (RUS), Husqvarna 6. Shaun Simpson (GB), KTM 7. Vsevolod Brylyakov (RUS), Honda 8. Karlis Sabulis (LT), Husqvarna 9. Mathys Boisramé (F), Kawasaki 10. Ken Bengtsson (S), Husqvarna 11. Benoit Paturel (F), Honda 12. Jere Haavisto (FIN), Kawasaki 13. Thomas Kjer Olsen (DK), Husqvarna 14. Arminas Jasikonis (LT), Husqvarna 15. Harri Kullas (EST), Yamaha 16. Gert Krestinov (EST), Honda 17. Alessandro Lupino (I), KTM 18. Valentin Guillod (CH), Yamaha 19. Maximilian Nagl (D), Husqvarna 20. José Butron (E), KTM 21. Marcel Stauffer (A), KTM ... 26. Arnaud Tonus (CH), Yamaha ... 29. Michael Sandner (A), KTM ... 34. (DNF) Brent van Doninck (B), Yamaha 35. (DNF) Petar Petrov (BG), Honda 36. (DNF) Cyril Genot (B), KTM 37. (DNF) Henry Jacobi (D), Honda Nationenwertung MXoN 2021: 1. Italien, 37 2. Niederlande, 38 3. Großbritannien, 39 4. Russland, 44 5. Frankreich, 50 6. Belgien, 74 7. Estland, 78 8. Schweiz, 80 9. Österreich, 82 10. Dänemark, 84 11. Deutschland, 101 12. Finnland, 108 13. Litauen, 110 14. Kanada, 112 15. Lettland, 114 16. Spanien, 120 17. Tschechische Republik, 122 18. Bulgarien, 170 19. Schweden 20. Südafrika
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