Pramac Racing: Nach MotoGP-Bruchlandung 2025 – Toprak der Retter?
Noch 2024 war Pramac in aller Munde. Fahrer und Teams eilten von einer zur nächsten Siegesehrung. 2025 – der Absturz mit einer bitteren Bilanz. Alle Blicke gehen schon jetzt auf Toprak Razgatlioglu.
Pramac Racing gilt als Vorzeigeteam der MotoGP. Aus sportlicher Sicht muss es allerdings heißen: «galt». Denn nach einer Serie von Rekorden stürzte die Mannschaft von Paolo Campinoti in der vergangenen Saison ans Ende des Feldes.
Erst 2023 war Pramac Racing unter Teammanager Gino Borsoi das bislang einmalige Kunststück gelungen, als Kundenteam die Teamweltmeisterschaft der Königsklasse zu holen. Jorge Martin als Vize-Champion und Johann Zarco auf WM-Rang hatten Pecco Bagnaia und Enea Bastianini an die Wand gefahren. Die unabhängige Pramac-Struktur hatte Ducati Lenovo geschlagen
Im darauffolgenden Jahr überließ man dank eines schwächelnden Franky Morbidelli zwar den Team-Titel, doch – wichtiger noch – nun ging der Fahrertitel dank Jorge Martin erstmals an Pramac Racing.
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Doch statt einer Fortsetzung der außergewöhnlichen und erfolgreichen Partnerschaft folgte die Trennung. Es war die Geschichte des Jahres – Ducati Corse setzte statt auf den frischen, von Pramac aufgebauten Weltmeister Martin auf Quereinsteiger Marc Marquez.
Da Pramac alle sportlichen Ziele erreicht hatte, fiel es leicht, sich offen zu zeigen für einen neuen Kooperationspartner – Yamaha. Die Japaner rollten gleich eine ganze Palette an Aktivitäten aus und begeisterten Pramac mit Energie und Budget. Was zunächst als undenkbar belächelt wurde, fand tatsächlich statt. Pramac verabschiedete sich nach zwei Jahrzehnten von Ducati und eröffnete vor rund einem Jahr eine gänzlich neue Ära inklusive Moto2-Projekt.
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Es kam ganz anders: Die verrückte MotoGP-Saison 2025
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Ein großer Schritt, der jedoch zumindest im Jahr 1 des Zusammenlebens in einem sportlichen Desaster endete. Für den radikalen Schnitt mit dem Abgang des Champions und neuem Technik-Partner zahlte Pramac Racing den höchstmöglichen Preis. Nach zwei WM-Titeln in Folge endete die Saison 2025 auf dem letzten Platz der Teamwertung.
Als einziges Team erreichte man in der längsten MotoGP-Saison aller Zeiten keinen einzigen Podestplatz. Von 31 Siegerehrungen 2024 auf null. Saisonhighlight für das erfolgsverwöhnte Team: Platz 5 von Jack Miller beim GP der USA in Austin.
Nur minimalen Trost spendete das Moto2-Projekt. Mit Titelambitionen gestartet, blieben immerhin drei Podestplätze und ein versöhnlicher Sieg beim Finale durch Izan Guevara. In der Teamwertung reichte es der neu aufgestellten Mannschaft zu Rang 8.
Für die MotoGP-Einheit wird es darum gehen, die Neustartsaison als reines Lehrjahr schnellstmöglich zu vergessen. Dass es sportlich 2025 nur rückwärts gehen konnte, das war allen Akteuren klar. Ein Absturz bis auf den Grund der Königsklasse war so aber nicht abzusehen.
Helfen soll nun in erster Instanz ein Rookie. Toprak Razgatlioglu zeigte bei seinem offiziellen Debüt auf Anhieb, dass er nicht zum Hinterherfahren in die MotoGP gewechselt ist. Eine der großen Fragen für 2026 ist damit schon jetzt formuliert: Wie weit schafft es Pramac Racing – mit dem Superbike-Weltmeister –, sich vom Ergebnis-Niederschlag zu erholen?
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