Der Druck steigt: Fabio Di Giannantonio wird erneut auf die Probe gestellt
Mit einer starken Leistung im Endspurt der MotoGP-Saison 2023 gelang es Fabio Di Giannantonio, sich in der Topliga zu etablieren. 2026 muss der VR46-Racer aus Italien wieder um seinen Rang fürchten.
Wenn auch nicht so dramatisch wie bei Francesco Bagnaia, so hatte auch Ducati-Pilot Fabio Di Giannantonio große Mühe, im Jahr 2025 das Potenzial seines Materials zur Gänze auszuschöpfen. Nicht zu vergessen: Der Römer genießt als direkt mit Ducati Corse gebundener Athlet die volle Unterstützung des Werks. Technisch war, und ist, der VR46-Fahrer mit Francesco Bagnaia und Marc Márquez gleichgestellt.
Während Marc Márquez allen Ungereimtheiten der GP25 zum Trotz in einzigartiger Manier zum WM-Titel schmetterte, blieb Bagnaia nur WM-Rang 5. 26 Zähler dahinter, Fabio Di Giannantonio. «Diggia» gelang es nur knapp, sich vor Teamkollege Franco Morbidelli zu halten. Während der langen Saison hatte der ältere Morbidelli auf der GP24 mehrfach das sportliche Kommando bei VR46 übernommen. Erst im Finale zog Di Giannantonio das Kräfteverhältnis wieder zurecht.
Noch spannender aus Sicht von Fabio Di Giannantonio ist das Abschneiden des besten Rookies 2025, Fermin Aldeguer. Der jüngste Pilot im Paddock der Königsklasse holte 2025 im Gegensatz zu Di Giannantonio einen GP-Sieg und landete im Debütjahr auf Rang 8 der Tabelle.
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Wie der VR46-Pilot hat auch Aldeguer einen Vertrag direkt mit Ducati Corse. Die Vereinbarung sieht vor, dass Aldeguer zwei Jahre bei Gresini gesetzt ist und dafür jeweils das Vorjahresmotorrad erhält. Jahr 3 des Vertrags ist an eine Leistungsklausel gekoppelt. Was auch bedeutet, dass Fermin Aldeguer zur Saison 2027 intern aufsteigen könnte und somit Fabio Di Giannantonios Status mit aktuellem Werksmaterial übernehmen könnte.
Nach dem aufbrausenden Einstand des 20-jährigen Spaniers spricht einiges dafür, dass Spanien Italien beim Rennen um das aktuelle Material aussticht. Doch nicht zu vergessen ist dabei das große Gesamtbild.
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Es kam ganz anders: Die verrückte MotoGP-Saison 2025
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Da Ende 2026 nahezu alle Fahrerverträge, inklusive jene der Márquez-Brüder, Pecco Bagnaia und Fabio Di Giannantonio, auslaufen, kann sich die Rangordnung im großen Ducati-Lager noch komplett ändern. Selbst Top-Rookie Aldeguer kann sich aktuell nicht sicher sein, 2027 noch auf einer Ducati Desmosedici zu sitzen. Doch mit einer Fortsetzung der Leistungen von 2025 hat der Youngster aus Murcia in jedem Fall die bessere Ausgangslage als der sportlich schlechteste der drei Werksfahrer.
Die Situation um Fabio Di Giannantonio zeigt: Mit der grundsätzlichen Konkurrenzfähigkeit einer Ducati geht auch der harte Wettbewerb im eigenen Lager einher. Nach zwei Jahren ohne Vertragsdruck geht es für den redegewandten VR46-Piloten 2026 um alles. Denn neben den Márquez-Brüdern, Pecco Bagnaia und Fermín Aldeguer wird, trotz der neuen Technik-Spielregeln, Ducati weiterhin die begehrteste Anlaufstelle für die Spitze der MotoGP-Talente vom Kaliber eines Pedro Acosta oder Fabio Quartararo bleiben. Für eine Ducati GP27 muss «Diggia» im kommenden Jahr in jedem Fall mehr abliefern als WM-Rang 6.
Neu ist die Situation nicht. 2023 fuhr der Italiener lange auf dem Abstellgleis. Doch Fabio Di Giannantonio verhinderte die Ausmusterung. Aus eigener Kraft fuhr er sich für das Gresini-Team zurück ins Rampenlicht. Platz machen musste er damals trotzdem – für Marc Márquez. Doch den Premium-Sitzplatz auf einer Desmosedici hatte er sich selbst verdient.
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