Pol Espargaró: «Wir müssen die KTM fahrbarer machen»
«Wir werden 2019 mehr lernen als in den letzten zwei Jahren zusammen», ist Red Bull KTM-Werkspilot Pol Espargaró überzeugt. «Der Input der anderen drei Fahrer wird sehr wertvoll sein.»
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Pol Espargaró aus dem Red Bull Factory Racing-Team musste sich beim Sepang-MotoGP-Test (6. bis 8. Februar) seinem neuen Teamkollegen Johann Zarco (Platz 17) knapp geschlagen geben. Denn das Team überhäufte ihn mit vielen neuen Komponenten, die ausprobiert werden mussten. Pol erzählte am vorletzten Tag in Malaysia, er sei alle drei Runden mit einem neuen Teil auf die Strecke geschickt worden und sei am Ende des Tages verloren gewesen. Der Franzose hingegen konnte sich auf die Verbesserung der Abstimmung konzentrieren.
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Pol, Johann Zarco kam mit der KTM im November nicht gut zurecht. Inzwischen klappt es besser. Hat er von Yamaha Ideen mitgebracht, von denen du auch profitierst? Ja, Johann fährt viel sanfter als ich. Ich fahre aggressiver und habe mein Motorrad auch so abgestimmt. Aber manchmal ist dieses aggressive Feeling nicht so vorteilhaft.
Johann hat einen ganz anderen Fahrstil als ich. Er geht beim Fahren sehr sanft mit dem Motorrad um. Er wirft das Motorrad nicht mit viel Kraft in die Kurven. Er bevorzugt es, dem Motorrad die ganze Schwerarbeit zu überlassen. Das gefällt mir.
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Bisher hat uns jemand gefehlt, der so eine Herangehensweise ins Team bringt. Johann liefert viele wertvolle Ideen, frisches Blut und Informationen. Das werden wir alles verwerten und zu unseren Gunsten nutzen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Wenn man diese Ausagen hört, drängt sich die Frage auf: Ist die Entwicklung der KTM RC16 in den letzten zwei, drei Jahren teilweise in die falsche Richtung voran getrieben worden? Außer dir kam im November keiner damit zurecht. Alle Neuzugänge klagten, die Front sei zu steif gewesen.
Gut, wir haben haben immer versucht, das Motorrad besser zu machen. Das Motorrad, das wir im Herbst 2018 hatten und das wir jetzt haben, ist ein komplett anderes als das, mit dem wir beim Katar-GP 2017 begonnen haben. Es ist sicher viel, viel besser.
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Aber die Ankunft von Johann ist auf jeden Fall hilfreich. Wie gesagt, er bringt frisches Blut mit. Da sich sein Fahrstil stark von meinem unterscheidet, finden wir jetzt neue Wege, das Motorrad konkurrenzfähiger und schlagkräftiger zu machen. Das ist gut für alle Beteiligten. Teammanager Mike Leitner meint, eventuell müsse man für Johann, Oliveira, Syahrin und dich teilweise sogar unterschiedliche Chassis-Versionen einsetzen. Ja, das kann passieren. Am Ende des Tages bemüht sich KTM, gute Resultate zu erreichen. Man wird das Bike für die schnellsten Fahrer maßschneidern, die andern müssen sich dann anpassen. Es kann sogar passieren, dass Johann und ich auf unterschiedlichen Pisten schnell sind. Was auch immer passiert, wir haben jetzt mehr Input, das wird uns auf jeden Fall weiterbringen. Je mehr Infos von Fahrern mit unterschiedlichen Fahrstilen wir bekommen, desto besser. Alles wird nützlich sein.
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Bei Ducati gab es viele Jahre, in denen nur Casey Stoner mit der Desmosedici wirklich schnell war. Jetzt kann sogar Pecco Bagnaia als Rookie Bestzeiten fahren. KTM muss also auch die Fahrbarkeit verbessern, um den Newcomern das Leben zu erleichtern? Ja, 100 Prozent. Ein gutes Motorrad ist nicht das, das gewinnt. Ein gutes Motorrad ist eines, mit dem jeder Fahrer schnell fahren kann. Deshalb ist es hilfreich, dass wir jetzt auch das Tech3-Team auf KTM haben. Denn sie steuern mit Oliveira und Syahrin zwei Fahrer bei, die neue und andere Vorstellungen und Gedanken haben. Es ist sehr schön, dass wir jetzt vier statt zwei Bikes im Feld haben. So können wir andere Abstimmungen erproben. Die vier Fahrer werden vielleicht in gewissen Kurven schneller sein als in anderen. Wir haben also mehr Vergleichsmöglichkeiten.
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Ich habe das Gefühl, wir werden in diesem Jahr viel, viel mehr lernen als in den letzten zwei Jahren zusammen. Du hast gesagt, das Motorrad sei jetzt bereits einfacher zu fahren. Du brauchst in den Long-runs nicht mehr so viel Kraft? Ja, wenn du das Motorrad verbesserst, ist es nett, wenn du über eine einzelne Runde schneller bist. Aber das ist nicht das Wichtigste. Denn das Rennen dauert länger als eine Runde. Normal mehr als 20. Das heißt, wenn du müde wirst, kannst du im Finish nicht mehr am Limit pushen, wenn das Motorrad beim Fahren sehr viel Kraftaufwand erfordert. Du musst also schauen, dass dir das Motorrad einen Teil der Arbeit abnimmt. Wir machen das Bike also fahrbarer und leichter zu handhaben, benutzerfreundlicher. Das ist am Wichtigsten.
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MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 6. bis 8. Februar,
kombinierte Zeitenliste: 1. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,239 min 2. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,063 sec 3. Jack Miller, Ducati, + 0,127 4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,299 5. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,405 6. Cal Crutchlow, Honda, + 0,541 7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,783 8. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,902 9. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,909 10. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,916 11. Marc Márquez, Honda, + 0,931 12. Alex Rins, Suzuki, + 0,941 13. Stefan Bradl, Honda, + 1,129 14. Tito Rabat, Ducati, + 1,246 15. Joan Mir, Suzuki, + 1,247 16. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,258 17. Johann Zarco, KTM, + 1,401 18. Pol Espargaró, KTM, + 1,512 19. Miguel Oliveira, KTM, + 1,710 20. Karel Abraham, Ducati, + 2,139 21. Andrea Iannone, Aprilia, + 2,271 22. Mika Kallio, KTM, + 2,284 23. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,527 24. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 2,726 25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,751 26. Bradley Smith, Aprilia, + 2,756 27. Yamaha Test 2 (Jonas Folger), Yamaha, + 3,004 28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,037
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