Nicht nur Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso grübelte nach dem zweiten MotoGP-Rennen in Spielberg einmal mehr über den Michelin-Hinterreifen. Die Einschätzung von Yamaha-Star Valentino Rossi.
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Der neue Hinterreifen steht in der MotoGP-Saison 2020 immer wieder im Fokus, nicht zuletzt Andrea Dovizioso klagte nach dem Steiermark-GP darüber, dass selbst Reifenlieferant Michelin die Situation nicht unter Kontrolle habe: "Sie bekommen das Ganze nicht exakt hin, damit die Reifen immer gleich sind. Das ist aber nur die zweite Situation. Die Instabilität hat mit der ersten Situation zu tun: Das Auf und Ab kommt daher, dass der Reifen anders ist – und noch ist nicht unbedingt klar, wie er funktioniert."
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Wie schätzt der erfahrenste Mann in der Startaufstellung die Lage ein? Valentino Rossi: "Meiner Meinung nach hat sich die Situation in den vergangenen Jahren verbessert. Michelin ist vorsichtiger, wenn ein Reifen zum Beispiel mehrmals angewärmt wurde, geben sie uns den nicht mehr. In den vergangenen Jahren hatten wir dagegen noch ziemlich zu leiden." Die aktuellen Schwierigkeiten vieler Fahrer erklärt sich der neunfache Weltmeister so: "Das Niveau ist hier heutzutage sehr hoch – und die Unterschiede sind sehr gering. Vielleicht kommt einmal ein Reifen vor, der etwas besser arbeitet als ein anderer – und das kann sich auf das Rennen auswirken", grübelte er. "Ich weiß nicht, ob es von einem Reifen auf den anderen Unterschiede gibt, aber sicher ist: Das Arbeitsfenster ist sehr klein."
Beim zweiten Spielberg-GP hat der 41-jährige Yamaha-Star das selbst erlebt: "Ich war sehr optimistisch und glücklich über die Bedingungen, denn wir haben mit der Hitze immer etwas mehr Mühe, aber am zweiten Rennsonntag hatten wir 33 Grad, das waren eigentlich perfekte Bedingungen, um ein Motorrad-Rennen zu bestreiten. Ich dachte daher auch, dass ich konkurrenzfähiger sein würde, aber der Medium-Reifen hat dann am Nachmittag nicht funktioniert. Auch ich hatte keinen Grip und in der ersten Phase des Rennens hatte ich schon Probleme."
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Übrigens: Michelin-Motorsport-Chef Piero Taramasso wies die Kritik von Dovizioso ("Von der ersten Runde an arbeitete der Reifen nicht normal und es wurde Runde für Runde schlimmer. Ich bin mir ziemlich sicher, dass da etwas war") nach dem Steiermark-GP entschieden zurück.
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"Ich habe mir die Daten von Dovizioso angesehen: Als er für das erste Rennen mit dem Medium-Hinterreifen gestartet ist, von dem er behauptet hat, dass er nicht funktioniert habe, war der Reifendruck zu niedrig", erklärte Taramasso gegenüber "GPone.com". Demnach habe es sich um eine Fehleinschätzung der Ducati-Crew gehandelt: "Als der Reifen kalt war, war der Luftdruck gleich wie am vorherigen Rennsonntag, an dem aber die Asphalttemperatur um 15 Grad höher lag. Der Luftdruck und die Temperatur des Reifens sind also nicht gleich gestiegen und dadurch konnte die Mischung auch nicht das richtige Arbeitsfenster erreichen. Somit verfügt der Reifen dann nicht über den notwendigen Grip, der Verschleiß ist höher und es kommt auch zu einem drastischeren ‚Drop‘."
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