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Wyssen/Hofer: Fairplay wird mit WM-Rang 4 belohnt
Bei den zwei Läufen zur Seitenwagen-WM auf dem Pannonia Ring überzeugten die Schweizer Lukas Wyssen und sein Beifahrer Thomas Hofer nicht nur durch gute Resultate, sondern vor allem auch durch eine sportliche Geste.
Seitenwagen-WM
Im Artikel erwähnt


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Über ein Jahr Rennpause geht an einem Motorsportler nicht spurlos vorbei. Die Augen müssen sich erst wieder an die Geschwindigkeit gewöhnen und die Abläufe automatisiert werden. So ergeht es momentan auch Lukas Wyssen. Der junge Schweizer fuhr Ende Oktober 2019 in Estoril sein letztes WM-Rennen bevor er Mitte Juni diesen Jahres in Le Mans wieder in die Weltmeisterschaft zurückkehrte.
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So dauerte es auch ein bisschen bis sich Wyssen mit dem Pannonia Ring, auf dem er 2018 mit Platz 4 im ersten Lauf sein bestes WM-Ergebnis einfahren konnte, zurechtgefunden hatte. Vor allem mit der Feinabstimmung des Fahrwerks an seinem Gustoil-Seitenwagens hatte der 28-jährige Eidgenosse seine liebe Not, das spiegelte sich auch mit dem etwas enttäuschenden achten Startplatz wider. In Lauf 1 zeigte sich, dass er noch nicht das Optimum gefunden hatte. Über die gesamte Renndistanz von 15 Runden waren Wyssen/Hofer in einen heftigen Infight inklusive ständiger Positionswechsel mit Kees Endeveld/Hendrik Crome (Drugsadvies Sidecarshop Racing) verwickelt. Auf dem Zielstrich hatte allerdings die niederländisch-deutsche Paarung die Nase um 0,468 Sekunden vorne. Vor dem zweiten Rennen hatte sich Wyssen nochmals die Dämpfungselemente vorgenommen. Die Veränderungen sollten sich mit deutlich schnelleren Rundenzeiten positiv bemerkbar machen. "Wir waren hier noch nie schnell wie heute", freute sich Wyssen. "Mit 2:00,635 fehlt nicht mehr viel, dass ich unter der magischen Zwei-Minuten-Schallmauer komme."
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Wie bereits im Samstagsrennen trafen wieder Wyssen/Hofer, die keine gute Startrunde hatten, und Endeveld/Crome aufeinander. In der fünften Runde schob sich Wyssen schließlich an seinem Kontrahenten vorbei. Danach war der Weg frei und der Abstand zu seinem hartnäckigen Verfolger vergrößerte sich zusehends. Nach 15 Runden betrug der Vorsprung satte 6,124 Sekunden.
Sportliche Größe bewiesen Wyssen/Hofer bereits vor dem Rennen mit einer einzigartigen Aktion in der Einführungsrunde. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood war die Ketten gerissen. Anstatt sich über den frühen Ausfall eines Kontrahenten zu freuen, stellten sich die fairen Schweizer in den Dienst der Sache und schoben die Briten zur Reparatur zurück an die Box.
"Stephen und Ryan waren schon in Le Mans und auch hier nicht wirklich vom Glück verfolgt. Wir haben gesehen, dass sie in Not waren und haben geholfen", machte Wyssen, der damit bewies, dass man in der Seitenwagen-Community eine eingeschworene Gemeinschaft ist, wo jeder jeden hilft, kein großes Aufsehen über seine Fairplay-Aktion. Kershaw/Charlwood konnten den Schaden mit Hilfe ihres jungen Mechanikers Callum Wilson, der herzhaft zu einem Hammer griff und mit einem Kettenschloss den Schaden behob, tatsächlich noch beheben und dem Feld mit Verspätung hinterherhetzen. Die Briten zeigten sich wenig dankbar und verdrängten Wyssen/Hofer nach einer wilden Aufholjagd noch auf den sechsten Rang.
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Nach vier Rennen, die sie jeweils an der sechsten Position beendet hatten, liegen Wyssen/Hofer mit 40 Zählern an der vierten Stelle der Zwischenwertung. Trotz der guten Ausgangslage wird das Gustoil Sidecar Racing Team bei der nächsten Veranstaltung in Donington fehlen. "Ich kann mir schlicht die Kosten für das Carnet nach Großbritannien nicht leisten. In Assen sind wir aber wieder dabei." Ergebnis, Pannonia Ring 1 1. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), LCR Yamaha, 15 Runden in 29:47.634 min. 2. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (FIN/NL), LCR Yamaha, +4,090. 3. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), LCR Yamaha, 4,992 sec. zur. 4. Josef Sattler/Luca Schmidt (D), ARS Yamaha. 5. Kees Endeveld/Hendrik Crome (NL/D), LCR Yamaha. 6. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), LCR Yamaha. 7. Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch (A/D), LCR Yamaha. 8. Janez Remše/Manfred Wechselberger (SLO/A), ARS Yamaha. Schnellste Runde: Schlosser/Fries in 1:57,722 min (neuer Rundenrekord). Ergebnis, Pannonia Ring 2 1. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), LCR Yamaha, 15 Runden in 29:55,023 min. 2. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), LCR Yamaha, +1,233 sec. 3. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (FIN/NL), LCR Yamaha, 1,354 sec. zur. 4. Josef Sattler/Luca Schmidt (D), ARS Yamaha. 5. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), LCR Yamaha. 6. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), LCR Yamaha. 7. Kees Endeveld/Hendrik Crome (NL/D), LCR Yamaha. 8. Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch (A/D), LCR Yamaha. 9. Janez Remše/Manfred Wechselberger (SLO/A), ARS Yamaha. 10. Kevin Cable/Kyle Masters (GB), LCR Yamaha. Schnellste Runde: Schlosser/Fries in 1:58,045 min. WM-Stand (nach 4 Rennen) 1. Schlosser/Fries, 95 Punkte. 2. Ellis/Clement, 72. 3. Päivärinta/de Haas, 65. 4. Wyssen/Hofer, 40. 5. Reeves/Rousseau, 36. 6. Endeveld/Crome, 36. 7. Kershaw/Charlwood, 31. 8. Sattler/Schmidt, 26. 9. Peugeot/Peugeot, 22. 10. Kimeswenger/Kölsch, 17. 11. Remše/Wechselberger, 15. 12. Le Bail/Leveau, 13. 13. Vinet/Vinet, 13. 14. Gadet/Salmon, 9. 15. Gallerne/Druel, 8. 16. Cable/Masters, 6. 17. Fretay/Fenoy, 4.
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