Wie alljährlich präsentieren sich auch für die anstehende Saison neue Formationen. Dabei ist schon jetzt klar, dass sich deutschsprachige Teams in der SidecarCross-WM wieder einmal rarmachen.
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Traditionell bieten unsere niederländischen Nachbarn vor Saisonbeginn Möglichkeiten, unter Rennbedingungen zu testen. Wie schon in vergangenen Jahren fand der "Seizoenopener" in Eersel bei Eindhoven statt. Mit von der Partie waren die Weltmeister Etienne Bax/Ondrej Cermak. Weitere Akteure aus der Oberliga: Der WM-Vierte Gert van Werven mit seinem neuen Beifahrer Robbe de Venne, der WM-Fünfte Koen Hermans mit Ben van den Bogaart, Justin Keuben/Dion Rietman (WM-13.), Stephan Wijers/Loet van der Putten (WM-11.) und Iljen Kops mit seinem neuen Partner Lars de Laat. Gesamtsieger auf der engen und zum Schluss von tiefen Furchen durchzogenen Sandbahn wurde Hermans punktgleich vor Keuben. Allerdings ist die Aussagekraft der Resultate marginal, da alle Akteure die beiden Läufe eher als Training unter Rennbedingungen angingen.
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Von den deutschen Spitzenfahrern war lediglich DM-Vizemeister Adrian Peter mit seinem neuen Beifahrer Joel Hoffmann vor Ort. Der auch im Fußball erfolgreiche Thüringer hatte im letzten Jahr mit Fahrer Christian Wegner den dritten Rang im DMSB-Pokal eingefahren. Nach vielversprechenden Tests auf harten Bahnen tat sich die junge Formation im tückischen Sand noch etwas schwer und landete zwischen den niederländischen Dünen-Spezialisten auf dem neunten Gesamtrang. Tim Prümmer war wegen einer Grippe verhindert. Mitstreiter Jarno Steegmans trainierte nach seiner Operation erstmals wieder am Samstag zuvor – mit seinem Vater Peter als Fahrer. Auch André Knübben fehlte in Eersel. Wie einige andere Teams hatte er in Italien auf mehreren Strecken trainiert. Sein neuer Beifahrer Roberts Uzans stammt aus Lettland und wird während der Saison am Niederrhein wohnen. Der 24-Jährige war bislang anderweit sportlich sehr aktiv und fuhr zuletzt bei den "Latloppet skiing series" in die Top-Ten. Knübben/Uzans wollen die DM und ausgewählte Grands Prix bestreiten.
Diesen Plan verfolgen auch andere deutsche Spitzenteams. Tobias Blank nennt den Hauptgrund: "Alle WM-Läufe zu fahren, gibt unser Budget einfach nicht her." Der Schwabe startet wieder mit Justin Blume. Wechsel vermelden dagegen die beiden Linksausleger-Teams. Martin Walter geht die DM-Serie mit Andreas Lenherr an. "Didi jr." fuhr zuletzt mit Iljen Kops, musste aber wegen einer Knieverletzung früh in der Saison aussteigen. Walters vorheriger Beifahrer Philipp Frommherz ist zum zweiten Mal Vater geworden und möchte vorerst aussetzen. Dagegen juckt seinen Bruder Joachim Reimann die Gashand. Von seinen Verletzungen durch einen Sturz beim letztjährigen DM-Heimspiel in Schopfheim genesen, konnte das Team keinen Geringeren als Martin Betschart anheuern. Der Schweizer war bereits 2013 und 2014 mit Landsmann Andreas Bürgler Deutscher Meister und ist gewiss fit genug, mit Reimann seinen dritten DM-Titel einzufahren.
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Der letztjährige DM-Dritte Marcel Faustmann wird zumindest bis zur Saisonmitte nicht mit von der Partie sein. Erstens ist er gerade in den väterlichen Kfz-Betrieb eingestiegen und zweitens ist Julian Zimmermann nach seiner Knieverletzung, die er sich bei einer unsanften Sprunglandung bei der WM-Quali in Rudersberg zugezogen hatte, noch nicht wieder einsatzbereit. In bekannter Besetzung treten dagegen Jan Hoormann/Andy Schlinnertz sowie die Weinmann-Brüder Joshua und Noah an. Verstärkt wird die DM-Equipe durch die Pokalsieger Patrick Hengster/Celina Jahn, die ebenfalls schon einige Trainingseinheiten in Italien absolvierten. Ihr Pokal-Hauptkonkurrent Lukas Erlecke wartet dagegen noch auf das Chassis für sein neues Gespann, da WSP im Lieferverzug ist. Der Pokal-Zweite hat mit Leon Freygang einen neuen Beifahrer gefunden.
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Bleibt zu erwähnen, dass die Deutschen Meister Benjamin Weiss/Patrick Schneider zwar ihren Titel verteidigen, aber auch nicht alle WM-Läufe bestreiten wollen. So haben die Vorarlberger sich für die Grands Prix auf der iberischen Halbinsel nicht eingeschrieben. Dagegen sind die WM-Neunten und Schweizer Meister Marco Heinzer/Ruedi Betschart dort vertreten.
Auch auf internationaler Ebene dreht sich das Beifahrer-Karussell. Marvin Vanluchene/Nicolas Musset, Jason van Daele/Konstantinas Beleckas und Gert Gordejev/Aivar van de Weil heißen die neuen Paarungen neben den bereits oben Genannten. Nachdem die letztjährige WM-Runde mit lediglich sechs Grands Prix auskommen musste, stehen für dieses Jahr ganze 14 Veranstaltungen im Kalender – wie in früheren Zeiten. Und wie es ausschaut, scheinen die meisten der Rennen anders als im letzten Jahr fix. Offensichtlich haben die WSC-Manager aus ihren Fehlern gelernt. So ist die Bestätigung des Grand Prix in Straßbessenbach nur mehr eine Formsache. Auch die französischen Veranstalter scheinen wieder mitzuspielen. Ein Grand Prix in der Schweiz ist allerdings nicht vorgesehen.
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Das schon vor der WSC-Ära existente Hauptproblem bleibt: Je weiter die Anreise, desto geringer die Beteiligung. Alle Rennen werden nur die Spitzenteams und mit spendablen Sponsoren gesegnete Enthusiasten bestreiten wollen. Die meisten deutschen Gespanne gehören definitiv nicht dazu, zumal ihre Besatzung unter der Woche einer Erwerbsarbeit nachgehen muss. Dabei bieten gerade die Rennen in der Peripherie der WM beste Chancen zum Sammeln von Erfahrung und WM-Punkten. In Eersel stand auch Julian Veldman am Startgitter – allerdings auf vier Rädern. Wie sein Bruder Sam fährt der letztjährige WM-Sechste nun Quad-Rennen. SidecarCross-Termine 2023:Weltmeisterschaft: 25./26.03.Talavera de la Reina/E 01./02.04.Alqueidao/P 06./07.05.Kramolin/CZ 13./14.05.Heerde/NL 27./28.05.Brou/F 10./11.06.Lange/EST 17./18.06.Danzig/PL 24./25.06.Lommel/B 15./16.07.Straßbessenbach/D 21./22.07.Red Brae/GB 29./30.07.Cusses Gorse/GB 19./20.08.Kaplitz/CZ 16./17.09.Rudersberg/D 30.9./1.10.Castelnau de Lévis/F Deutsche Meisterschaft: 10.04.Hänchen 16.04.Heidenheim-Schnaitheim 01.05.Kamp-Lintfort 21.05.Schopfheim 02.07.Jauer 06.08.Warching 13.08.Dolle 24.09.Gerstetten
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