Strategiepapier Motorradlärm – was steht drin?
Am 6. Mai wurde an Verkehrsminister Andreas Scheuer ein Strategiepapier übergeben, in dem die Motorradszene aufzeigt, wie sie das Lärmproblem lösen will. Eine schnelle Lösung gibt es nicht.
Das 19-seitige
Im Strategiepapier wird die wirtschaftliche, umweltpolitische und gesellschaftliche Bedeutung des Motorrads aufgezeigt. Ebenso werden die derzeitige und die mögliche zukünftige Rolle des motorisierten Zweirads als Individual-Verkehrsmittel beschrieben. Bei dieser Gelegenheit erinnert die Motorradszene daran, dass motorisierte Zweiräder vergleichsweise platzsparende und ressourcenschonende Verkehrsmittel sind.
Ebenso wird das Skandalgeschrei von immer mehr getöteten Motorradfahrern nüchtern berichtigt: Wurden 1971 in Deutschland Pro 100.000 Motorräder 191 Motorradfahrer getötet, so waren es 2020 noch 11.
Anlass für dieses Strategiepapier war jedoch der schon länger schwelende Konflikt zwischen Motorradfahrern und ortsansässiger Bevölkerung an stark befahrenen Motorradstrecken wegen der Lärmbelastung. Die BAGMO zeigt Lösungsansätze auf, kann jedoch das Problem nicht kurzfristig aus der Welt schaffen.
Als Massnahmen werden vermehrte Kontrollen vorgeschlagen, bei denen der Fokus auf illegal technisch veränderten Motorrädern liegt. Dazu braucht es keine neuen Vorschriften, schon heute können Fahrer von illegal abgeänderten Fahrzeugen hart bestraft werden.
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Weiter schläft die BAGMO Aktionen vor, bei denen Motorradfahrer für die Probleme durch Geräuschbelästigungen und unangemessene Fahrweise sensibilisiert werden. Zum Beispiel erwiesen sich Displays, welche Fahrer auf ihre unangepasst laute Fahrweise aufmerksam machen, als nachhaltig wirksam. Angestrebt wird eine objektiv gesehen unumgängliche Bewussteinsänderung bei den Motorradfahrern.
Längerfristig wirksam ist eine realitätsnahere Lärm-Messmethode bei der Typengenehmigung. Diese wurde von den Vereinten Nationen als verbindliche Vorgabe beschlossen. Die Prüfung umfasst jetzt alle Gänge eines Motorrads, zudem wurde der Geschwindigkeitsbereich auf 100 km/h erhöht und die Drehzahl bis 80% der Nennleistungsdrehzahl ausgedehnt. Der Prüfungsaufwand wird sich dadurch drastisch erhöhen. Die EU-Kommission ist derzeit dabei, die europäische Typzulassung auf der Basis der Vorgabe Vereinten Nationen zu überarbeiten.
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