Warten auf Regierungsentscheide: SBK braucht Plan B
Bislang schließt SBK-Promoter Dorna Rennen ohne Zuschauer aus, doch möglicherweise muss sich die Sportagentur im Sommer einer neuen Realität stellen. Besonders für die Privatteams sind Rennen lebensnotwendig.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Im MotoGP- und Formel-1-Paddock werden längst Pläne geschmiedet, wie zumindest ein Teil der Weltmeisterschaft ab Sommer oder Herbst unter Ausschluss der Öffentlichkeit gerettet werden kann. Diese beiden Rennserien erwirtschaften so viel Geld über die TV-Einnahmen, dass es besser ist in leeren Stadien zu fahren, als die Events abzusagen. Die Superbike-WM hingegen lebt von den Fans vor Ort. Die Veranstalter bezahlen an Promoter Dorna eine Antrittsgebühr und refinanzieren sich aus den Einnahmen der Ticketverkäufe und an den Verpflegungsständen. Würde die seriennahe Weltmeisterschaft Geisterrennen austragen, liefe es anders herum: Dann müsste die Dorna die Rennstrecken mieten, um fahren zu dürfen. Das brächte Einbußen in Millionenhöhe mit sich, ist aber möglicherweise die einzige Chance, um dieses Jahr noch Rennen zu fahren.
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Mit Medikamenten gegen die Lungenkrankheit SARS-CoV-2 ist nicht vor Sommer zu rechnen und Experten wie Professor Adrian Hill von der Universität Oxford stellen einen Impfstoff bis frühestens Oktober 2020 in Aussicht. Sämtliche Regierungen plagt die Angst, dass sich bei einer Lockerung der Einschränkungen die Covid-19-Seuche stärker ausbreiten könnte. Dass bis Juli (Donington Park) oder August (Oschersleben) die Reisefreiheit wieder weitgehend hergestellt ist, traut sich bislang kein Politiker zu versprechen. Und dass dann Zehntausende Fans eine Großveranstaltung besuchen dürfen, ist angesichts der Coronapanik nur schwer vorstellbar. Die Veranstalter in Oschersleben (31.7.–2.8.) und Assen (21.–23.8) führen diese Woche weitere Gespräche mit den Behörden, danach sollten wir ein klareres Bild haben, ob an die Austragung dieser Rennen zu denken ist. Eine Verlegung in den Spätsommer oder Herbst steht im Raum. Die Dorna braucht einen Plan B. Denn sonst läuft sie Gefahr, dass sämtliche Privatteams in der Superbike-WM, das sind zehn der 15 Teams, diese Saison nicht überleben. Von den beiden Supersport-Klassen, in denen es keine Werksteams gibt, ganz zu schweigen.
Teams wie Barni Ducati, Puccetti Kawasaki oder MV Agusta haben die Idee einer Winter-WM erneut angestoßen, diese bezeichnet die Dorna aus Vertrags- und Zeitgründen für dieses Jahr aber als "nicht machbar".
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Für die Teams ist zweitrangig, vor wie vielen Zuschauern gefahren wird. Überlebensnotwendig ist, dass gefahren wird.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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