Sieger Scott Redding (Ducati): Das Ende allen Leidens
Scott Redding hat in Jerez nicht nur sein erstes Rennen in der Superbike-WM gewonnen, der Ducati-Star führt auch zum ersten Mal seit 2013 wieder eine Weltmeisterschaft an.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
2013 wurde Scott Redding hinter Pol Espargaro Vizeweltmeister in der Moto2-Klasse, anschließend fuhr er fünf Jahre in der MotoGP-WM. Nach der Saison 2018 fand er keinen Platz mehr in der Königsklasse und wechselte in die schwierige Britische Superbike-Meisterschaft – die er auf Anhieb gewann. Als sich Alvaro Bautista im August 2019 entschied, für dieses Jahr zu Honda zu wechseln, beförderte Aruba Ducati Redding ins Werksteam. Bereut hat das in Borgo Panigale seither niemand, auch wenn der Engländer herzerwärmend unangepasst und nicht politisch korrekt ist.
Werbung
Werbung
Seine ersten drei Superbike-WM-Läufe in Australien beendete er auf dritten Rängen und kam als WM-Zweiter nach Jerez. Mit seinem Sieg im ersten Hauptrennen übernahm Redding mit 64 Punkten die WM-Führung vor Alex Lowes (58); Jonathan Rea (Kawasaki) und Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) rang er im Kampf um die Podestplätze sehenswert nieder. "Meine erste Pole-Position und mein erster Sieg – und das bei diesen extremen Bedingungen, damit muss ich glücklich sein", grinste Redding bei seinem Treffen mit einer Handvoll zugelassener Journalisten auf dem Jerez-Circuit. "Ich glaubte, dass ich es schaffen kann, ich hatte aber Zweifel wegen des Wetters. Fuck, ist das heiß. Das ist nicht normal. Nach dem Ende allen Leidens habe ich aber gewonnen, was gut für mein Selbstvertrauen ist. Jetzt weiß ich, dass ich es auch bei solchen Bedingungen und unter hohem Druck schaffen kann."
Bis zur 15. von 20 Runden führte Rea, dann presste sich Redding mit einem gewagten Blockpass am Weltmeister vorbei. "Wir alle wissen, dass es die Stärke von Johnny ist, gleich zu Beginn wegzufahren", erklärte Redding. "Ich lag hinter Toprak und wollte mich in keine Kämpfe mit ihm verwickeln lassen, weil uns Johnny sonst abgehauen wäre. Ich sah, dass er Toprak nicht wegfahren konnte, also blieb ich hinter ihm. Als er doch leicht davonzog, überholte ich Toprak in Kurve 1 hinein und er überholte mich außen herum auf der Bremse zurück. Ich dachte mir, verdammter Mist, was ist jetzt los? Ich hätte unmöglich später bremsen können. Aber ich musste an ihm vorbei, sonst wäre Johnny weg gewesen. Als ich an Toprak vorbei war, lag ich einige Runden hinter Johnny."
Werbung
Werbung
Dann kam das rennentscheidende Manöver gegen Rea. "Ich war mit dem Vorderreifen am Limit", betonte Redding. "Als ich innen rein stach dachte ich mir, brems, brems, brems, brems. Aber es war unmöglich. Letztlich war das aber kein schmutziges Manöver, weil ich seine Linie nicht kreuzte. Es war das gleiche Manöver wie gegen Toprak und nicht einfach. Danach fühlte sich mein Vorderreifen augenblicklich Scheiße an. In Kurve 4 und 8 hatte ich Riesenrutscher, also verlangsamte ich etwas. Ich tat nur so viel, um ein bisschen vor den anderen zu bleiben. Sie litten genauso wie ich."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.