Von Zitzewitz: Es wird noch anspruchsvoller

Von Stefanie Szlapka
Dirk von Zitzewitz hofft auf einen Sprung in die Top3

Dirk von Zitzewitz hofft auf einen Sprung in die Top3

Dirk von Zitzewitz, Co-Pilot von Giniel de Villiers, zieht im Interview Fazit über seine Leistung und die Navigation nach der ersten Hälfte der Rallye Dakar

Die erste Hälfte der Rallye Dakar 2011 ist vorbei. Wie sieht sein Fazit aus?
Für Giniel und mich ist das Rennen definitiv nicht so gelaufen, wie wir es uns gewünscht hätten. Wir mit liegen mit über 30 Minuten nur auf dem vierten Rang. Das ist schon ein ziemlich grosser Rückstand und aus eigener Kraft können wir nicht mehr nach ganz vorne kommen. Wir können aus eigener Kraft vielleicht noch Dritte werden, das sind nur 15 Minuten, die uns dafür fehlen.

Aber um ganz nach vorne zu kommen, muss es für uns in der zweiten Woche schon perfekt laufen und die anderen müssen Probleme haben. Aber bei der Dakar ist es nun mal so, dass alles mögliche passieren kann – das betrifft uns und die anderen. Wenn ich an 2009 denke, da haben wir an einem Tag 45 Minuten gutgemacht. Wollen wir mal abwarten, was passiert.

Wie schätzt du deine eigene Leistung ein?
Die war bisher okay. Wir haben uns bisher noch nicht verfahren – da lief alles gut. Aber auch da kann ich nur sagen: Die Dakar ist tricky. Du fühlst dich total sicher und im nächsten Moment weisst du nicht wo du bist. Man muss hier unglaublich aufpassen und auch wenn es bisher sehr gut gelaufen ist, muss ich unheimlich wachsam bleiben. Die zweite Hälfte wird, so denke ich, zum einen anspruchsvoller und weil es ganz schnell einen erwischt.

Wie du schon sagst, soll die zweite Woche härter werden. Hegst du auch die Hoffnung, dadurch nach vorne zu kommen?
So wird der Streckenplan aussieht, wird die zweite Woche härter als die erste. Die Etappe nach dem Ruhetag wurde entschärft. Da ist die eine Hälfte der Strecke gestrichen worden. Das kann ich verstehen, da viele Amateure am Ende sind und auch etwas Zeit brauchen, um sich zu erholen. Aber auch die Etappen am Montag, Dienstag und Mittwoch werden es in sich haben – jede einzelne. Da kann viel passieren und ich habe natürlich die Hoffnung, dass wir etwas weiter nach vorne kommen.

Morgen wurde die zweite Hälfte gestrichen. Damit fahrt ihr nochmal durch das Gelände, durch das ihr vor dem Ruhetag gefahren seid. Wirklich begeistert ward ihr damals von dem Gelände nicht.
Darüber bin ich auch überrascht. Nach dem Streckenplan halte ich die erste Hälfte für materialmordender und das ist ja genau das Problem der Amateure. Die Fahrzeuge halten das vielleicht nicht mehr aus. Die zweite Hälfte sollte eigentlich fahrbarer gewesen sein. Das ist aber nur meine Vermutung. Der Veranstalter sollte es besser wissen und er wird seine Gründe dafür gehabt haben, dass er die zweite Hälfte gestrichen hat. Ich hoffe, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben.

Ist die Navigation bisher schwieriger, als noch im vergangenen Jahr?
Nein. Ich empfinde sie sogar als einfacher. In Argentinien hatten wir drei typische WRC-Etappen. Da gab es nur ein paar Abbieger und die Strecke war teilweise abgesperrt. Da gab es navigatorisch nicht so viel zu tun. Die erste Etappe in Chile hingegen war sehr anspruchsvoll, da gab es viele Abzweigungen, die in der Wüste schwer zu erkennen waren. Aber die beiden Tage vor dem Ruhetag hatten zwei, drei knifflige Stellen, aber ansonsten war die Navigation eher einfach. Das liegt aber auch an dem Terrain hier in der Atacama-Wüste.

Der Boden ist so trocken, wenn einmal ein Fahrzeug durchgefahren ist, ist eine deutliche Spur zu sehen. Das heisst, dass alle nur noch den Spuren nachfahren und man selbst nur noch kontrolliert. Ich bin gespannt, wie nun die nächsten Tage werden. Normalerweise sollte es Richtung Copiapo anspruchsvoller werden, da es auch sandiger wird. Auch in Argentinien, um Fiambala herum, wissen wir aus den letzten Jahren, dass die Navigation sehr anspruchsvoll wird. Das kann nochmal ganz heikel werden.

Vor der Rallye Dakar hat die ASO den Radius um die obligatorischen Wegpunkte von drei Kilometer auf 800 Meter verkürzt. Wie hat sich das ausgewirkt?
Man merkt schon deutlich, dass dieser Bereich, in dem das GPS aktiv ist, verkürzt wurde. Allerdings gab es bisher noch nicht so viele Situationen, in denen das GPS wirklich wichtig war. In den Dünen um Iquique herum war es wichtig, aber da war das Roadbook widererwartend sehr gut. Aber um Copiapo herum, wo es riesige Dünenfelder gibt, wird uns die neue Regelung sicherlich noch ins Schwitzen bringen.

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