Dakar: Sainz siegt, Loeb wieder in Führung

Von Toni Hoffmann
Peugeot dominiert weiter die Rallye Dakar und hat mit Stéphane Peterhansel, Carlos Sainz und Sébastien Loeb drei Siegertypen im Kader. Auf der siebten Prüfung war Sainz diesmal der Sieger. Wieder ein Zuschauer getötet.

Nach den drei Tagessiegen des «Dakar»-Debütanten Sébastien Loeb und den zwei Etappenerfolgen des elffachen Rekordsiegers Stéphane Peterhansel war bei den «Blauen» diesmal Carlos Sainz, Gewinner 2010, der dritte siegreiche Pilot. Bei seinem ersten Tagestriumph 2016 lag der Madrilene 38 Sekunden vor Loeb. Der Freitagssieger und Interimsleader Stéphane Peterhansel wurde allerdings auf dem letzten Stück kurz vor dem Ziel vom Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah im Mini vom dritten Rang um fünf Sekunden auf den vierten Rang verdrängt. Die «Löwen» notierten den sechsten Doppelsieg in Folge und eine weitere Dreifach-Führung. In der Gesamtwertung eroberte Loeb wieder die Führung zurück, 2:22 Minuten vor Peterhansel und 4:40 Minuten vor Sainz. Al-Attiyah blieb im besten Allradler mit 17:36 Minuten Rückstand Gesamtvierter.

«Wir freuen uns. Nach dem Rückschlag am ersten Tag ist das ein tolles Ergebnis», meinte der Tagessieger Sainz. «Wir mussten am ersten Tag anhalten und waren praktisch mit dem 14. Platz aus dem Rennen. Wir haben dann hart gepusht und nun gewonnen. Wir könnten noch einen weiteren Sieg brauchen. Unsere Strategie? Nun, eben wie immer, wir bleiben dran.»

Die siebte Prüfung, die auf der 793 km langen Etappe vom bolivianischen Uyuni ins argentinischen Salta über 338 Bestzeitkilometer führte, wurde in zwei Abschnitten ausgetragen. Der erste Abschnitt führte über 230 km in Bolivien, der zweite Teil ging in Argentinien über 113 km. Der Teil dazwischen mit dem Grenzübertritt war eine neutralisierte Zone. Kaum in Argentinien angekommen, musste die Prüfung wegen starker Gewitterstürme gestoppt werden. Schon an den drei ersten Tagen sorgten die Witterbedingungen in Argentinien für gravierende Änderungen. Mit einer einstündigen Verspätung wurde der zweite Abschnitt für die Autos gestartet.

Am Freitag hatte der harte «Dakar»-Alltag den überraschenden Leader Sébastien Loeb eingeholt. Zwei Reifenschäden und ein klemmendes Gaspedal am Peugeot 2008 DKR kosteten ihn mehr als acht Minuten. Dieser Verlust aber reichte aber, um seinen Teamkollegen Stéphane Peterhansel mit seinem zweiten Tagessieg um 27 Sekunden vor Loeb an die Spitze zu hieven. Den erfolgsverwöhnten Loeb, immerhin ist er der neunfache Rallye-Rekordchampion und mit seinen 78 Gesamtsiegen der beste Rallyefahrer aller Zeiten, wurmte allerdings diese Niederlage, wenn ohne seine Schuld.

Mit dieser «Motivation» startete Loeb in die siebte Entscheidung. Vor ihm gingen der Freitagssieger Peterhansel, der Teampartner Carlos Sainz als Etappenzweiter und der überraschend starke Yazeed Al Rajhi mit seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk, Sieger 2011 mit Nasser Al-Attiyah, im Toyota Hilux auf die Schotterpiste. Doch Loeb, immer schon ein starker Kämpfer, katapultierte sich schon am ersten Wegpunkt um 54 Sekunden vor Peterhansel und 1:22 Minuten vor Sainz wieder zurück an die Spitze. Hinter ihm duellierten sich Peterhansel und Sainz um die ihnen schon bekannte Verfolgerrolle von Loeb.

Am Ende des ersten Abschnitt baute Loeb seine Spitzenposition zu einem Vorsprung von 2:03 Minuten auf Sainz und von 3:27 Minuten auf Peterhansel aus. Nasser Al-Attiyah rangierte im besten Allradler mit seinem Mini auf seinem inzwischen gewohnten vierte Platz und lag 3:33 Minuten hinter Loeb. Im zweiten Abschnitt, in Argentinien, aber verlor Loeb wegen Motorprobleme an Boden und Sainz lag am siebten Wegpunkt nun 56 Sekunden vor Loeb und 1:56 Minuten vor Peterhansel.

Der Sainz-Sieg wurde allerdings vom Tod eines Zuschauers überschattet. Auf dem ersten Abschnitt erfasste der Franzose Lionel Baud bei km 82 mit seinem Mitsubishi auf der Piste einen Zuschauer. Der 63-jährige Zuschauer wurde dabei getötet. Trotz schnell herbeigeeilter medizinischer Hilfe konnte nur noch der Tod festgestellt werden.

Ergebnis nach der 7. von 13 Etappen:

1. Loeb/Elena (F/MC). Peugeot 2008 DKR, 21:46:28 h.
2. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 2008 DKR, + 2:22 min.
3. Sainz/Cruz (E), Peugeot 2008 DKR, + 4:50
4. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini ALL4 Racing, + 17:36
5. Hirvonen/Perin (FIN/F), Mini All4 Racing, + 32:53
6. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 33:41
7. Poulter/Howie (ZA), Toyota Hilux, + 40:19
8. Al Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota Hilux, + 42:51

9. Vasilyev/Zhiltsov (RUS), Toyota Hilux, + 53:46
10. Spartaro/Lazada (RA), Renault, + 1:15:45 h.

Etappenwertung (336 km):

1. Sainz/Cruz (E), Peugeot 2008 DKR, 3:19:03 h.
2. Loeb/Elena (F/MC). Peugeot 2008 DKR, + 38 sec.
3. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini All4 Racing, + 3:22 min.
4. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 2008 DKR, + 3:27
5. Hirvonen/Perin (FIN/F), Mini All4 Racing, + 4:07
6. Despres/Castera (F). Peugeot 2008 DKR, + 5:24

7. De Villiers/Von Zotzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 5:27
8. Al Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota Hilux, + 6:42
9. Poulter/Howie (ZA), Toyota Hilux, + 6:57
10. Roma/Haro Bravo (E), Mini All4 Racing, + 7:16

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