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DTM-Streitthema Startkollision: «Da steigt der Frust»

Von Andreas Reiners
DTM-Streitthema Startkollision: «Da steigt der Frust»

DTM-Streitthema Startkollision: «Da steigt der Frust»

Edoardo Mortara hat mit seinem schlechten Start beim 16. Saisonrennen eine Kettenreaktion ausgelöst. Bereits am Rennsonntag waren der vermasselte Start und die Folgen das Thema. Bis Marco Wittmann disqualifiziert wurde.

Doch natürlich bleibt die Startphase vor allem Mortara, aber auch seinen Audi-Kollegen ärgerlich, denn beide haben viele Punkte verschenkt. Vor allem Mortara, der zwar weiterhin nur 14 Punkte Rückstand hat, diesen aber weiter hätte verringern können. Wenn er beim Start nicht den folgenschweren Fehler gemacht hätte.

Wie Rennsieger und Teamkollege Mattias Ekström bei Sport1 erzählte, ist Mortara Audi-intern eigentlich der beste Starter. Doch in Budapest hatte der Italiener durchdrehende Räder. Zehn Prozent Schlupf seien in Ordnung, erklärte Ludwig, bei Mortara dürften es mehr gewesen sein. Ein Grund dafür war möglicherweise der zweite Start, nachdem Mercedes-Mann Robert Wickens seinen Startplatz nicht auf Anhieb gefunden hatte.

Möglicherweise sei die Kupplung zu heiß geworden, so Ekström, der aber auch auf die Situation im Titelkampf verweist. Immerhin stand Mortara auf der Pole, auch davor war alles für ihn gelaufen. «Der Druck ist groß, die Lust zu gewinnen ist hoch. Das ist menschlich. Irgendwann macht auch der Beste mal einen Fehler.»
Sein Titelrivale Wittmann nutzte die Chance und zog links an Mortara vorbei, der allerdings die Tür zumachte. «Kein Rennfahrer hat Lust, dem Gegner zu viel Platz zu schenken. Was Edo macht, würde glaube ich fast jeder machen», sagte Ekström.

«Nach dem schlechten Start steigt die Frustration. Er lässt ihm zwar nicht den Platz für eine Wagenbreite. Aber immerhin genug Platz für zwei Räder auf der Strecke. Und die Definition von 'Strecke verlassen' ist, dass alle vier Räder neben der Strecke sind», sagte Ekström weiter. Außerdem, so Ekström, ziehe das Auto bei durchdrehenden Rädern auch schon mal nach links oder rechts. Auf den Bildern ist auch zu erkennen, dass Mortara nicht wild nach links einlenkt.

DTM-Legende Klaus Ludwig findet sogar, dass Mortara genau richtig gehandelt hat. «Wir wollen in der DTM große Champions haben. Große Namen, große Champions. Und wenn ich mir den Startvorgang ansehe, dann hätten große Champions - also Michael Schumacher, Ayrton Senna oder auch große Champions in der DTM - genau dasselbe gemacht», sagte er.

Bei BMW sieht man die Sache logischerweise anders, bereits Wittmann hatte sich darüber beschwert und erklärt, man sei nicht beim Rallycross. Vor allem der Domino-Effekt im Anschluss erinnerte tatsächlich stark daran. Wittmann ging an Mortara vorbei, zog nach innen, berührte Mortara, wurde gedreht und fing sein Auto mit Geschick und dem Boliden von Jamie Green wieder ein.

Für Ekström hat sich Wittmann verschätzt. «Er ist fast so weit, dass er vor ihm reinziehen kann. Am Ende geht es um 30 bis 40 Zentimeter. Die können einen riesigen Unterschied ausmachen. In dem Moment ist es reine Gefühlssache, wann man reinzieht», sagte Ekström

Für den Schweden hätte Wittmann allerdings noch etwas warten können, denn die gerade war noch nicht zu Ende. «Ich verstehe allerdings auch, dass er sicher sein wolle, dass er so schnell wie möglich vor ihm reinkommt, so Ekström: «Für mich ein normaler Rennunfall von zwei Fahrern, die Meister werden wollen.»

Von BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt war es vor allem eine «meisterliche Leistung», dass Wittmann das beschädigte Auto als Vierter noch ins Ziel brachte. Die «tolle Leistung» schlug sich aufgrund der Disqualifikation aber nicht in Punkte nieder.

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