KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

DTM-Meister in der Krise: Frust bei Marco Wittmann

Von Andreas Reiners
Marco Wittmann

Marco Wittmann

Die Titelverteidigung war das logische Ziel von Meister Marco Wittmann vor dem Saisonstart. Nach dem ersten Drittel herrscht bei dem Fürther Frust.

Das sechste Saisonrennen in Budapest war sinnbildlich für das bisherige Jahr von DTM-Champion Marco Wittmann. Angetreten mit dem logischen Ziel, seinen Titel zu verteidigen, steckt der Fürther in der Krise. Am vergangenen Sonntag stand der 27-Jährige als Zweiter endlich mal wieder in der ersten Startreihe, als er im Rennen auf Platz sechs liegend zwei Runden vor Schluss ausschied. Unverschuldet.

Kurios: Ein Styropor-Teil war der Grund für den Ausfall. Styropor-Banden fungierten auf dem Hungaroring als Tracklimit, wurden aber während des Rennwochenendes öfter mal abgesägt. Die Reste davon «schnappte» sich der Titelverteidiger, der die Begrenzung aber weder berührt noch Reste überfahren hatte. Er vermutet: Ein Konkurrent hatte das Teil wohl aufgewirbelt.

Mit harten Folgen: Die Reste blockierten den Luftkanal an seinem M4 DTM, die Temperatur ging extrem hoch und machte ihm so am Ende Platz sechs zunichte. Und damit wichtige Punkte. «Schade, dass man durch solche Tracklimits ausfällt», sagte Wittmann SPEEDWEEK.com. Er verriet, dass dies auch ein Thema in der Fahrerbesprechung war. «Für mich ist es unbegreiflich, dass man in einer Serie wie der DTM keine andere Lösung findet.»

Dementsprechend frustriert war der zweimalige Champion, der mit 24 Punkten derzeit nur Gesamtzwölfter ist. «Das Glück scheint momentan nicht auf unserer Seite zu sein. Wir haben gute Rennen gezeigt, sind auch von weiter hinten nach vorne in die Punkte gefahren. Das ist eigentlich ordentlich», sagte er. «Super ärgerlich» ist es dann umso mehr, wenn sichere Punkte durch äußere Umstände zunichte gemacht werden.

Für BMW ist es aktuell generell schwierig. Während Wittmann in Budapest Pech hatte, feierten in beiden Rennen Timo Glock, Bruno Spengler und Maxime Martin durch glückliche Umstände oder eine aggressive Strategie Podiumsplätze. Das kann aber nicht komplett überdecken, dass die Münchner im Gegensatz zur Konkurrenz Probleme haben. 284 Punkte (Audi) zu 234 (Mercedes) zu 124 (BMW) sprechen da schon eine deutlichere Sprache.

«Wir wissen, dass vor allem der Audi aktuell sehr stark ist, an den kommen wir im Moment nicht dran. Wir versuchen unter den Bedingungen unser Bestes. Unser Ziel ist gar nicht der Sieg oder der Titel, sondern gute Rennen zu fahren und Punkte zu sammeln. Das funktioniert aus diversen Gründen aber im Moment nicht», hadert Wittmann.

Die Titelverteidigung ist deshalb kein Thema im Moment. «Das schiebe ich weg, davon sind wir sehr weit entfernt. In der DTM kann alles passieren und aufgeben muss man zum Schluss, wir müssen aber erstmal schauen, dass wir zur Konkurrenz aufschließen», forderte er.

Was ihm Mut macht: «Es kann nur besser werden. Ich hoffe, dass irgendwann die Pechsträhne abreißt und es wieder bergauf geht.»

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