Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Engel: Mit Rosberg mit den Minikarts herumgeeiert

Von Otto Zuber
Maro Engel

Maro Engel

Von der Kindergartenfreundschaft in die weite Motorsport-Welt: Maro Engel blickt zurück und spricht im ersten Interview-Teil über Kumpel Nico Rosberg, seine Heimat Monaco und seine ungewöhnliche Hochzeit.
Maro, wie bist du zum Motorsport gekommen? 

Wie die meisten Fans wahrscheinlich schon wissen, bin ich zusammen mit Nico [Rosberg] aufgewachsen. Wir waren zusammen im Kindergarten und da wir die einzigen deutschen Kinder waren, haben wir uns recht schnell sehr gut verstanden. So wurden wir rasch Freunde und haben auch in unserer Freizeit miteinander gespielt. Irgendwann hat Keke [Rosberg] zu meinem Vater gesagt: "Pass auf, ich schenke Nico zu seinem Geburtstag ein Go-Kart. Hast du nicht Lust, dem Maro auch eins zu schenken? Dann können die Jungs unten auf der Kartstrecke etwas im Kreis fahren und wir genießen den Urlaub." Glücklicherweise hat mein Vater darauf geantwortet: "Klar, warum nicht?" So hat alles angefangen. 

Und wie ging es danach mit euch weiter? 

Danach sind wir mit den Minikarts herumgeeiert und hatten viel Spaß dabei. Wir haben das Kart dann nach Hause nach Monaco mitgenommen, wo ich an den Wochenenden zusammen mit Nico trainiert habe. Unsere Eltern haben dann zusammen ein Kartteam gegründet, mit dem wir ab 10 Jahren die ersten Rennen gefahren sind. Dann haben sich Nicos und meine Wege rein sportlich betrachtet getrennt, weil ich in Deutschland Junioren-Kartrennen gefahren bin und er in Italien. 

Wie kam es eigentlich dazu, dass du in Monaco aufgewachsen bist? 

Meine Eltern sind nach Monaco gezogen, als ich drei Jahre alt war. Mein Vater war Kleidungsdesigner und hat später auch seine eigenen Marken gegründet. Irgendwann hat er auf einem Event Prinz Albert kennen gelernt und der hat ihn gefragt, warum er seinen Firmensitz nicht nach Monaco verlegt. Meine Mutter und meine Frau führen eine der Marken weiter, mein Vater hat aufgehört, als sich meine Eltern getrennt haben. Er lebt jetzt in Brasilien. 

Du hast deine frisch angetraute Ehefrau Steffi angesprochen. Eure Hochzeit war sicherlich eines der Highlights deines Jahres? 

Absolut, unsere Hochzeit war wunderschön, einfach alles war an diesem Tag unglaublich. Wir hatten wie erhofft strahlend blauen Himmel. Für uns war es wirklich traumhaft und noch viel schöner, als wir es uns hätten erträumen können. Es war ein ganz besonderer Tag. 

Und so ganz ohne Motorsport ging es auch dabei nicht, richtig? 

Das war ein völlig verrücktes, unglaubliches Erlebnis. Als das Team uns angeboten hat, den Mercedes-AMG C 63 DTM als Hochzeitsauto zu verwenden, waren wir hin und weg. Steffi hat sofort gesagt, dass wir das auf jeden Fall machen müssen, wenn es die Chance dazu gibt. Sie fand die Idee riesig! Es war ein Wahnsinns-Gefühl, zusammen mit meiner Frau im DTM-Auto von der Kirche wegzufahren, die enge Straße entlang durch das kleine Fischerdorf, raus auf die Küstenstraße. Wir beide hatten ein permanentes Grinsen im Gesicht. Der absolute Hammer! 

Nach deiner ersten Zeit in der DTM warst du ins Kundensport-Programm von Mercedes-AMG involviert. Was hast du davon mitgenommen? 

Nach meinen ersten vier DTM-Saisons war es für mich persönlich eine Chance. Ich habe dem Kundensport-Programm und Mercedes-AMG viel zu verdanken. Deshalb fahre ich die großen GT-Rennen auch weiterhin sehr leidenschaftlich mit. Es macht mir richtig viel Spaß. Aber natürlich hatte ich immer im Hinterkopf, dass ich mit der DTM noch nicht abgeschlossen hatte. Ich hatte Bock auf meine Chance und wollte sie nutzen. Ich habe darum gekämpft und mir so die Möglichkeit erarbeitet, in diesem Jahr mit gleichen Voraussetzungen wie meine Teamkollegen an den Start zu gehen. 
 

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