Zanardi als DTM-Gaststarter: «Eine lebende Legende»

Von Andreas Reiners
Alex Zanardi

Alex Zanardi

Die Nachricht schlug am Dienstag voll ein: Alex Zanardi fährt beim DTM-Event in Misano als Gaststarter mit. Bei den Kollegen herrscht eine Menge Vorfreude. Und noch mehr Respekt vor der Lebensleistung des Italieners.

René Rast sprach fast ehrfürchtig, als er zu Alex Zanardi gefragt wurde. Der amtierende Champion wird sich im August in Misano (24. bis 26. August) mit der Sport-Ikone messen können. Denn Zanardi tritt als Gaststarter in einem BMW M4 DTM an. Möglich macht es das Reglement, das nach dem Abschied von Mattias Ekström auch BMW und Mercedes einen Gaststarter erlaubt.

«Ich habe als Kind seine Karriere verfolgt. Er ist tolle Rennen gefahren und hat ein großartiges Talent. Nach seinem Unfall war ich sehr traurig. Es ist eine große Ehre, gegen ihn Rennen in der DTM zu fahren», sagte Audi-Pilot Rast: «Er ist eine lebende Legende, nicht nur auf der Strecke. Ich denke, dass wir auch auf persönlicher Ebene viel von ihm lernen können», so der 31-Jährige.

Zanardis Lebensgeschichte ist eine Inspiration für viele Menschen und Sportler. 2001 verlor er auf dem Lausitzring bei der Premiere der Champ-Car-Serie beide Beine. Er hat aber anschließend nicht nur gelernt, mit dem Verlust seiner Beine zu leben. Im Gegenteil: Er fährt wieder Autorennen und wurde Olympiasieger – mit dem Handbike zwei Mal Gold in London 2012 für Einzelzeitfahren und Straßenrennen, Silber mit der Mixed-Teamstaffel, dann 2016 in Rio Gold im Einzelzeitfahren und Silber im Straßenrennen.

Sein Gaststart ist für ihn eine Rennpremiere in der Tourenwagenserie, er saß aber schon vorher in einem DTM-Boliden: 2012 absolvierte er mit einem modifizierten BMW M3 DTM einen Test auf dem Nürburgring. Beim Saisonfinale 2015 in Hockenheim pilotierte er das BMW M4 DTM Renntaxi. Hinzu kommen weitere, zahlreiche Einsätze: Für BMW fuhr er zwischen 2005 und 2009 in der Tourenwagen-WM, 2014 in der Blancpain GT Sprint Series und 2015 beim 24-Stunden-Rennen in Spa gemeinsam mit Timo Glock und Bruno Spengler. 2019 geht er beim 24-Stunden-Klassiker in Daytona an den Start. Am 28. August 2005 gewann er in Oschersleben als erster Körperbehinderter einen WM-Lauf.

Edoardo Mortara wusste gar nicht genau, welche Worte er wählen sollte. «Er ist ein Vorbild, eine Legende. Er hatte einen schweren Unfall und trotzdem hat er nie aufgegeben. Er hat weitergemacht und war extrem erfolgreich, wie zum Beispiel bei den Paralympics», so der Mercedes-Pilot, der Zanardi wie so viele Sportler bewundert. «Es ist mir eine große Ehre, er ist ein Vorbild. Ich freue mich sehr auf das Rennen in Misano und darauf, gegen ihn anzutreten», so Mortara.

Natürlich freut sich auch DTM-Rookie Joel Eriksson auf Zanardi, immerhin ist der 51-Jährige für ein Wochenende der Teamkollege des Schweden. «Es ist eine Ehre, ihn als Teamkollegen zu haben. Er ist eine lebende Legende. Ich bin sehr beeindruckt von seinen Leistungen und ich freue mich sehr darauf», so Eriksson.

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