Jenson Button: Lunch und Tee beim Boxenstopp

Von Andreas Reiners
Jenson Button

Jenson Button

Jenson Buttons Rennpremiere war erfolgreich: Der Brite fuhr im Honda NSX-GT im 17. DTM-Saisonlauf auf Platz neun. Anschließend sprach er über das unterhaltsame Debüt.

Jenson Button hatte die Lacher auf seiner Seite, als es um seinen Boxenstopp ging. Der Reifenwechsel in der DTM ist eine Sache, an die sich die Gäste aus der Super GT gewöhnen mussten. Buttons Team Kunimitsu benötigte fast 18 Sekunden, war also gute zehn Sekunden langsamer als die DTM-Teams.

«Ich habe zu Mittag gegessen und einen Tee getrunken», scherzte der 39-Jährige. Er nahm es mit Humor. «Ich fühle mit den Jungs, weil sie die schnellen Boxenstopps vorher nicht geübt haben. Sie standen ordentlich unter Druck.» In der Super GT wird bei einem Stopp nachgetankt, außerdem gibt es einen Fahrerwechsel.

Button hatte im Qualifying mit dem sechsten Startplatz stark vorgelegt, war in seinem Honda NSX-GT der beste der drei Gaststarter. Doch es gibt für Honda, Nissan und Lexus viele Dinge, die sie im Schnelldurchgang lernen müssen. Das fängt beim Start an, der in der DTM stehend, in der Super GT fliegend ist.

«Ich habe gemerkt, dass ich mehr Beinarbeit machen muss. Bevor die Lichter ausgegangen sind, haben meine Beine ganz schön gezittert», sagte Button. Die ersten Runden seien wirklich schwierig gewesen, so der Brite: «Denn auf den Geraden sind vor mir wegen DRS alle davongefahren. Ich habe danach aber meinen Rhythmus gefunden», so Button, der sich souverän in den Top Ten hielt.

Doch einfach war auch das nicht. Es gibt viele kleine Unterschiede zwischen Super GT und DTM, die den Japanern bei ihrem Besuch beim Saisonfinale in Hockenheim das Leben ein bisschen verkomplizieren. Es sind Testautos, die dazu noch ein wenig schwerer sind. Außerdem ist der Honda NSX-GT von der Konstruktion her auf den Bridgestone-Reifen zugeschnitten, den man in Japan nutzt.

«Wir sind zudem beim Bremsen sehr gut, aber wir haben Probleme mit der seitlichen Last bei der Traktion. Die DTM-Autos sehen aus, als hätten sie extrem guten Grip. Wenn ich aufs Gas gehe, dann habe ich sofort Übersteuern», sagte er.

Während Button mit dem Auto kämpfen muss, «können die DTM-Fahrer das Auto besser auf der Strecke platzieren. Wenn wir das Auto in Japan fahren, ist es sehr steif. Wenn man das Auto an diese Reifen hier anpasst, dann spürt man mehr Bewegung im Auto. Die Aerodynamik funktioniert dann nicht mehr so. Das macht es schwierig für uns. Und es war schwierig, die Reifen zu managen, die Drücke sind durch die Decke gegangen. Deshalb bin ich ziemlich herumgeschlittert. Und: Ich hätte früher stoppen müssen.»

Der Boxenstopp dauerte dann auch noch so lange, dass Button auf Platz 15 zurückfiel. Doch dann kam das Safety Car, und für Button fing der Spaß so richtig an. Er bestritt einige sehenswerte Zweikämpfe, arbeitete sich so bis auf Platz neun nach vorne. «In Japan dürfen wir uns nicht berühren. Hier darf man das, wenn man sich gegenseitig genug Platz lässt. Das waren tolle Kämpfe da draußen, ich habe es wirklich sehr genossen. Nur einmal war es ein bisschen drüber», sagte Button.

Er meinte BMW-Pilot Sheldon van der Linde, der ihn von der Strecke gedrückt hatte. Der Südafrikaner erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. Und Button hatte ihn auf dem Kieker. «Alle waren großartig in den Zweikämpfen, mit Ausnahme von einem Fahrer.»

Sein Fazit: «Wir haben viel gelernt. Wir sind in einem Bereich, in dem wir keine Erfahrung haben. Es gibt noch viel zu lernen, ich hoffe, dass wir uns am Sonntag noch verbessern können. Und ich hoffe, dass es nicht nass wird, denn da haben wir große Probleme.»

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