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DTM-Chef spricht Machtwort: Strafen bleiben

Von Andreas Reiners
In der Kritik: Die Gelb-Regel

In der Kritik: Die Gelb-Regel

Sowohl die viel kritisierte Laptime Penalty als auch die Gelb-Regel bleiben in der DTM bestehen. Das wurde laut DTM-Chef Aufrecht in Spielberg beschlossen.

Die DTM wartete in dieser Saison mit einigen Neuerungen auf. DRS und die Optionsreifen kommen bei den Fahrern durchweg gut an. Ganz im Gegensatz zu den neu eingeführten Strafen und Regeln. Diese sorgen nicht nur teilweise für Verwirrung, sondern auch für Ärger. Allen voran Mercedes-Pilot Gary Paffett macht praktisch wöchentlich seinem Unmut über das Verlangsamen unter Gelb und der Laptime Penalty Luft.

Vor allem die Gelb-Regel sorgt für rege Diskussionen im Fahrerlager. Der Großteil der DTM-Piloten führt an, dass die Vorschrift, in einem Sektor, in dem die Gelbe Flagge geschwenkt wird, 0,5 Sekunden langsamer fahren müssen als in der Runde zuvor, schwierig umzusetzen sei. DTM-Chef Hans Werner Aufrecht sprach im Interview mit SPEEDWEEK.com ein Machtwort. «Wir haben im Vorstand und Beirat das Thema in Spielberg diskutiert. Und wir sind einstimmig dafür, dass es so bleibt, wie es ist. Einstimmig. Und die Beiräte, die die Chefs der Fahrer sind, müssen es den Fahrern beibringen», sagte Aufrecht. Im Beirat sitzen Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich, BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Ende der Diskussion also, zumindest vorerst.

«Das können die mir nicht erzählen»

Denn die Argumentation, dass das Verlangsamen in der Praxis schwer umzusetzen sei, lässt Aufrecht auch nicht gelten. «Das können die mir nicht erzählen. Es ist einfach umzusetzen. Und die Sicherheit geht vor. Es sind Menschen damit beschäftigt, Autos zu bergen. Wer da volle Kanne vorbeifährt, ist rücksichtslos. Und denen müssen wir beibringen, dass Rücksichtslosigkeit im Leben bestraft wird. Im normalen Leben gibt es eine Ohrfeige, bei uns eine Sekundenstrafe», sagte Aufrecht.

Diese Sekundenstrafe (Laptime Penalty) bekam Paffett in Brands Hatch nachträglich aufgebrummt und fiel so von Platz drei auf Rang sechs zurück. Wir erinnern uns: Der 32-Jährige war schon auf dem Weg zum Podium, als ihn die Nachricht erreichte, dass er nur Sechster sei. Dafür durfte dann sein Markenkollege Robert Wickens den Champagner verspritzen. Paffett hatte die Gelb-Regelung im Nachhinein als «unsinnig und gefährlich» bezeichnet.

In der vergangenen Saison erhielten die Piloten für solche Vergehen eine Durchfahrtsstrafe. In diesem Jahr müssen die Fahrer sowohl für das Missachten der Gelben Flaggen wie im Fall von Paffett als auch für das Verlassen der Strecke mit allen vier Reifen auf der Strecke eine Strafe absitzen, indem sie verlangsamen. Beim Abkürzen ist es eine Sekunde, bei den Gelben Flaggen sogar fünf Sekunden, wenn die Fahrer unter Gelb im jeweiligen Sektor nicht um eine halbe Sekunde verlangsamen.

Gegen die Durchfahrtsstrafe

«Ich war gegen Durchfahrtsstrafen, weil uns diese Strafe das Rennen kaputt macht. Ich wollte, dass wir abgestufte Strafen finden. Das ist jetzt der erste Versuch. Ich kann verstehen, dass der Fahrer über eine Fünf-Sekunden-Strafe nicht glücklich ist. Aber er muss auch darüber nachdenken, was er im letzten Jahr bekommen hätte», sagte Aufrecht und ergänzte: «Ich glaube nicht, dass Gary Paffett in Brands Hatch glücklicher gewesen wäre, wenn er eine Durchfahrtsstrafe erhalten hätte.»

Die Fahrer monieren zudem, dass es nicht sein könne, dass man bei der Laptime Penalty das ganze Feld blockieren und damit eine Gefahr darstellen könne. «Das ist nicht realistisch und auch nicht DTM-like», erklärte Audi-Pilot Timo Scheider. Aufrecht sieht das anders und empfiehlt: «Wir haben die Möglichkeit geschaffen zu überholen. Dann sollen sie einfach überholen. Das gilt sowohl für Paffett als auch für alle anderen. Am Ende des Jahres werden wir feststellen, dass es sich ausgleicht.»

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