Toto Wolff (Mercedes): «Der Druck ist groß»
Toto Wolff
In der Formel 1 fährt Mercedes die Konkurrenz in Grund und Boden. Nico Rosberg und Lewis Hamilton machen die Siege unter sich aus, der WM-Titel scheint zum jetzigen Zeitpunkt nur Formsache zu sein. In der DTM warten die Stuttgarter seit 2010 auf den Titelgewinn. Damals holte Paul di Resta vor seinem Wechsel in die Formel 1 die Meisterschaft.
Der Schotte ist inzwischen wieder zurück im Tourenwagen. In Vitaly Petrov holte Mercedes einen weiteren Ex-Formel-1-Fahrer in die DTM. Mit sieben statt nur sechs Autos wie im Vorjahr will Mercedes 2014 wieder angreifen. Doch wie groß ist der Druck, den Titel nach der enttäuschenden Saison 2013 holen zu müssen?
Im vergangenen Jahr hatten die Mercedes-Piloten im Kampf um den Titel früh aufgeben müssen, Christian Vietoris und Robert Wickens wurden in der Gesamtwertung am Ende Vierter und Fünfter, allerdings mit 65 und 72 Punkten Rückstand auf Champion Mike Rockenfeller.
«Der Druck ist groß, aber es ist ein positiver Druck. Wenn wir uns das nicht zutrauen würden, dann wäre das nicht der richtige Platz», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Doch der Konkurrenzkampf gegen BMW und Audi sei auf einem unglaublich hohen Niveau, so der Österreicher weiter. «Das müssen wir dann realistisch einschätzen und deswegen versuchen wir das als eine Ambition, als eine Herausforderung zu sehen, um wieder dorthin zurückzukehren, wo Mercedes schon vor einigen Jahren war.»
Dafür erfolgte im Winter eine ausgiebige Analyse der vergangenen Saison, warum Mercedes nicht konkurrenzfähig war. Vor allem auf der Zielgeraden der Saison fuhr Mercedes nur hinterher, im Qualifying blieb man hinter den Erwartungen zurück, und auch bedingt durch die schlechten Quali-Ergebnisse landete in den letzten Rennen teilweise nur ein Auto in den Top Ten.
Ein wichtiger Schritt: Die Verstärkung des Fahrerkaders. «Es geht auch darum, dass man regelmäßig Punkte holt und diese Punkte den anderen wegnimmt», so Wolff. Daneben habe man die Entwicklungskurve erhöht und sei vor allem in den technischen Bereichen wie Aerodynamik und Fahrzeugdynamik neue Wege gegangen. Man habe nicht den goldenen Schlüssel gefunden, «sondern das sind verschiedene Dinge, die wir aneinander gereiht haben und hoffen, dass sie uns in diesem Jahr konkurrenzfähiger machen als letztes Jahr.»