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Mattias Ekström: «Strafenkatalog ist komplett schief»

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström: Klare Kante

Mattias Ekström: Klare Kante

Mattias Ekström war gut drauf. Rang drei nach Startplatz zwölf – mehr ging beim vierten Saisonrennen auf dem Norisring fast nicht.

Der Podiumsplatz wurde auch erst möglich, weil Mercedes-Pilot Christian Vietoris nach einem verpatzten Boxenstopp auf Platz zwei liegend ausfiel. Einen Seitenhieb konnte sich Ekström dann nicht verkneifen.

«Vietoris hat für mich das Pech verdient, nachdem er so viel Glück in Oschersleben hatte», sagte der Schweden. Vietoris war beim zweiten Lauf vom Regen sensationell zum Sieg gespült worden.

Was wäre denn für Ekström drin gewesen, wenn er die Strafe nach dem Qualifying nicht bekommen hätte? «Der Sieg», so der zweimalige Meister. Und dann legte er los. Denn die Strafe verstand der 35-Jährige auch mit einem Tag Abstand nicht. Weil er Pascal Wehrlein im Mercedes auf dessen schneller Runde behindert hatte, wurde er um fünf Plätze strafversetzt.

«Es stimmt, er hatte wenig Platz gehabt. Aber ich habe noch nie so eine Strafe bekommen. Ich finde sie nicht angemessen, die Startaufstellung hätte so oder so nicht anders ausgesehen», sagte Ekström. Und redete sich in Rage. «Der Strafenkatalog ist allgemein komplett schief. Das stört unseren Sport. Die Leute müssen unseren Sport ja verstehen. Wir haben da keine rote Linie», so der Audi-Pilot. Dabei sei die Basis der Serie gut, findet er.

Beispiele gefällig? «Bei der Zwei-Sekunden-Strafe kannst du dich auf der Strecke benehmen wie ein Affe.» Sein Markenkollege Edoardo Mortara hatte in Budapest beim Absitzen eben jener Strafe die Konkurrenz einfach geblockt und die Strafe so ad absurdum geführt. «Wenn ich zudem jemanden abräume und selbst ausfalle, bekomme ich gar keine Strafe.» Andere wiederum bekämen eine zu harte Strafe für ihr Vergehen.

Oder eine zu geringe. Wie sein Markenkollege Jamie Green, der in der Einführungsrunde Paul di Resta (Mercedes) drehte. Green bekam eine Fünf-Sekunden-Strafe, die er bei seinem Boxenstopp absaß. «Das fand ich nicht angemessen. Da sind wir relativ weit weg von einem guten Niveau. Und ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels.»

Mercedes nahm sich der Schwede gleich auch noch mit vor (Zum Bericht). Und die ewige Frage nach den Typen. «Die gibt es in der DTM genug. Diese Typen kommen dann zur Geltung, wenn sie nach einem nicht so guten Rennen vor der Kamera stehen. Das geht mir auch so. Ich bin lange genug dabei, um meine Meinung zu sagen. Manchmal stinkt mir etwas und dann sage ich es auch», erklärte Ekström und regte an, dass sich alle Beteiligten an die eigene Nase fassen sollten.

«Wenn man die beste Meisterschaft neben der Formel 1 haben will, dann muss man sich anstrengen. Man muss das nicht immer nur sagen, sondern  auch leben.»

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