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Antonio Felix da Costa: DTM und zwei Nebenjobs

Von Gerhard Kuntschik
Antonio Felix da Costa

Antonio Felix da Costa

Sein Hauptjob ist das erste Jahr in der DTM, in dem Antonio Felix da Costa an diesem Wochenende als Red-Bull-Pilot quasi sein «Heimspiel» absolviert. Doch der Portugiese hat noch zwei Nebenbeschäftigungen.

Er macht für Red Bull Racing Entwicklungsarbeit am Formel-1-Simulator und er wird ab Herbst an der Debütsaison der «elektrischen Formel 1», der Formel E, teilnehmen. «Aber meine Konzentration gilt ganz klar den DTM-Rennen. Und da will ich in der zweiten Saisonhälfte konstant in die ersten Fünf fahren», sagt Felix da Costa, der am 31. August 23 Jahre alt wird.

Seine Enttäuschung aus dem Spätherbst des Vorjahres, als ihm der Russe Daniil Kvyat für das zweite F1-Cockpit bei Toro Rosso vorgezogen wurde, hat er mittlerweile weggesteckt. Als «Entschädigung», weil man da Felix Costas Talent in der Familie halten will, hat ihm Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko einen Platz bei BMW und Rennerfahrung mit dem M4 verschafft. Damit musste sich der bisher nur in Monoposti aktiv gewesene Junior (Formel-Renault-NEC-Meister 2009, Formel-3-Sieger in Macao 2012, Dritter der Formel Renault-Weltserie 2013) plötzlich im Tourenwagen zurechtfinden, was schon etablierten Formel-1-Stars größere Umstiegsschwierigkeiten bereitete.

«Am wichtigsten ist für mich jetzt, zwischen den verschiedenen Aufgaben noch Zeit für mich bzw. zum Regenerieren zu finden», erklärt er. Deshalb übersiedelte Felix da Costa zurück von England in seine Heimat Cascais nahe Lissabon. Die weiteren Flüge zu Red Bull Racing nach Milton Keynes bzw. zu den DTM-Rennen nimmt er in Kauf, «weil ja meine Termine, auch die im Simulator, langfristig feststehen.»

Im Simulator bereitet er die Renneinsätze von Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo abwechseln mit Red Bulls Ersatzfahrer Sébastien Buemi vor. «Damit bleibe ich auch in der Formel 1 auf dem Laufenden, was die technische Weiterentwicklung und den Kontakt zum Team betrifft», meint Felix da Costa. In die Formel E wird er verspätet einsteigen, da sich die ersten beiden Rennen mit DTM-Einsätzen überschneiden. «Es ist ein interessantes Konzept», sagt er etwas zurückhaltend, «vielleicht ist das die Formel der Zukunft. Aber ich würde lieber laute Zwölfzylinderautos mit viel Power bewegen.»

Zur DTM erklärt der Portugiese: «Das ist eine Top-Serie, ich würde gern zehn Jahre da fahren.» Wohl dann, wenn sich keine Formel-1-Rennchance mehr ergeben sollte. Und die wird sehr schwierig: Denn Vettel und Ricciardo sind für die nächste Zeit bei Red Bull Racing gesetzt, und wenn sich bei Toro Rosso Kvyat (sicher) und Vergne (vermutlich) behaupten, wäre kein Platz mehr frei – zumal mit dem weiteren Red-Bull-Junior Carlos Sainz jun. der angehende Meister der Formel Renault-Weltserie 2015 auch in die Formel 1 strebt.

Zu seinem «Rivalen» Kvyat meint er: «Ich wusste immer, dass er sehr schnell ist, ich habe ihn ja lange beobachten können. Aber ich bin überrascht, wie gut er den Druck in der Formel 1 bewältigt. Eigentlich bin ich eher überrascht, dass Jean-Eric Vergne nicht deutlich vor ihm ist.» Dass es Ende November noch mit einem weiteren F1-Test in Abu Dhabi klappt, das hofft Felix da Costa weiterhin.

Zur DTM meint er abschließend: «Ich habe im BMW-Team MTEK viel Unterstützung. Und innerhalb der BMW-Fahrer geht es fair zu. Was ich noch lernen muss, ist vom ersten Training weg schnell zu sein. Sonst brauchst du zu lange, um dich an die Spitze heranzuarbeiten. Die erfahrenen Piloten können das einfach schneller. Aber ich habe in der ersten Jahreshälfte so viel gelernt, dass ich mir nun regelmäßig Spitzenplätze zutraue.»

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