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Mattias Ekström: «Gelbphase spielte uns in die Hände»

Von Vanessa Georgoulas
Mattias Ekström: «Wir hatten heute etwas Glück, aber mein Auto war auch sehr schnell»

Mattias Ekström: «Wir hatten heute etwas Glück, aber mein Auto war auch sehr schnell»

Jubel bei Audi: In Zandvoort feierte Mattias Ekström den ersten Saisonsieg des Audi RS 5 DTM. DTM-Leiter Dieter Gass ärgerte sich, weil Christian Vietoris trotz seines Remplers gegen Nico Müller ohne Strafe blieb.

Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ulrich freute sich nach dem ersten DTM-Saisonsieg des Audi RS 5 DTM: «Dieser Sieg war mehr als überfällig und tut der ganzen Mannschaft gut, die sehr hart dafür gearbeitet hat. Es war ein ziemlich verrücktes Rennen, in dem man auch etwas Glück brauchte. Aber der Audi RS 5 DTM war in Zandvoort ganz einfach das stärkste Auto, das konnte man hier ganz klar sehen.»

Auch DTM-Leiter Dieter Gass gestand: «Natürlich sind wir sehr zufrieden und erleichtert über den Sieg von Mattias (Ekström, Anm.). Eine fantastische Leistung. Nachdem er gestern ungerechtfertigt bestraft worden ist, hat er heute die richtige Antwort auf der Rennstrecke gegeben. Das Rennen war für die Zuschauer mit vier Safety-Car-Phasen sicherlich spektakulär. Aber einiges, was sich auf der Strecke abgespielt hat, kann ich nicht gutheissen. Ich verstehe beispielsweise nicht, wie es möglich ist, dass in einer schnellen Kurve einem Fahrer auf die Ecke gefahren wird, wie es (Christian, Anm.) Vietoris mit Nico Müller gemacht hat, und er ohne Bestrafung davonkommt.»

Sieger Ekström erklärte: «Es ist immer schön, ein Rennen zu gewinnen. Vor allem, wenn es so lange her war. Wir waren 14 Monate ohne Sieg und es war dieses Jahr der erste Sieg für Audi. Es ist ein besonderer Tag. Wir hatten heute etwas Glück, aber mein Auto war auch sehr schnell. Wichtig war, dass ich am Anfang auf den Standardreifen nicht zu viel Zeit verloren habe. Anschliessend spielten uns die Safety-Cars in die Hände.»

Edoardo Mortara sah das Ziel als Vierter und fasste hinterher zusammen: «Es war ein fantastisches Rennen. Wir hatten eine perfekte Strategie und einen super Boxenstopp. Ich habe viele Autos überholt, nachdem ich nach der Disqualifikation von gestern von ganz hinten starten musste. Es war schwierig heute Morgen, die Motivation zu behalten. Aber wir haben nicht aufgegeben und gezeigt, dass wir unser Chancen nutzen können, wenn sie kommen.»

Timo Scheider, der sich Platz 10 sicherte, erklärte: «Es war ein ereignisreiches Rennen. Die erste Safety-Car-Phase hat mir auf Optionsreifen Positionen gekostet. Die zweite Phase ging ein bisschen in meine Richtung. Ich hatte ein spannendes Rennen und tolle Kämpfe. Mein Auto war mit Optionsreifen und Standardreifen gut. Wir haben am Ende noch einen Punkt geholt und damit unser Minimalziel erreicht.»

Jamie Green musste sich mit Platz 15 begnügen nund seufzte hinterher: «Wir hatten einfach Pech. Wir lagen auf dem zweiten Platz. Marco Wittmann hatte einen frühen Boxenstopp und ich konnte Martin Tomczyk und Nico Müller überholen und lag hinter Mike (Rockenfeller, Anm.). Dann kam das Safety-Car und das hat viel Zeit gekostet, weil wir auf Optionsreifen gestartet waren. Mattias (Ekström, Anm.) hat davon profitiert. Mein Speed war wirklich gut. Wir brauchen nur etwas Glück, dann werden die Resultate kommen.»

Mike Rockenfeller, der die Ziellinie gleich nach Green kreuzte, war hingegen zufrieden: «Ausser dem Start, der nicht ganz so war, wie ich ihn mir gewünscht hatte und ich eine Position verlor, war das Rennen eigentlich sehr gut. Nachdem ich Wittmann überholt habe und in Führung lag, konnte ich das Rennen an der Spitze gut kontrollieren. Doch dann kam das Safety-Car – und mein Rennen war gelaufen. Es ist extrem frustrierend, dass das Reglement so ist.»

Miguel Molina wurde als Achtzehnter gewertet und erklärte danch: «Es war ein vielversprechendes Rennen. Wir hatten eine gute erste Rennhälfte und konnten mit Standardreifen ein gutes Tempo hinter den Fahrern auf Optionsreifen gehen. Ich sollte eine Runde länger auf den Boxenstopp warten, weil Mattias (Ekström, Anm.) Priorität hatte. Ich habe dabei zwei Positionen verloren, lag dann hinter Vietoris und Spengler. Dort haben wir viel Zeit mit Kämpfen verloren und es ging nichts mehr vorwärts. Danach schob mich (Timo, Anm.) Glock von der Strecke. Ich kam zwar wieder aus dem Kies, aber mein Rennen war vorbei.»

Nico Müller ärgerte sich nach seinem unverschuldeten Ausfall: «Das Rennen hat top angefangen. Ich hatte einen super Start und bin direkt auf Platz 3 vorgefahren. Es wäre fast noch mehr drin gewesen, hat aber nicht ganz gereicht. Ich habe dann die Reifen geschont und bin hinterher gefahren. Marco Wittmann hatte vorn sehr früh Reifenprobleme. Nach der ersten Safety-Car-Phase war bei mir noch alles in Ordnung, aber nach der zweiten ging plötzlich gar nichts mehr. Ich hatte ein Problem am Auto, weil ich irgendein Teil aufgelesen hatte. Von da an ist alles in die falsche Richtung gelaufen. Der Unfall am Schluss war da nur noch der Punkt auf dem i.»

Auch Adrien Tambay sah das Ziel nicht. Der 23-Jährige aus Paris erklärte niedergeschlagen: «Unglücklicherweise war das Rennen für mich viel zu kurz. Beim Versuch, Paffett zu attackieren, hatte ich plötzlich weniger Abtrieb und Grip an der Vorderachse. Auf dem Gras habe ich dann die Kontrolle über das Auto verloren. Sorry dafür. Es war heute mit diesem Auto eine Menge drin.»

Teamchef Hans-Jürgen Abt erklärte hingegen gut gelaunt: «Wir sind glücklich, das Rennen gewonnen zu haben. Das war unser Ziel. Das Wochenende hat nicht perfekt begonnen, aber die gesamte Mannschaft hat daran geglaubt, alles richtig gemacht und die richtige Reifenstrategie gewählt. Es ist sehr positiv, nach einer so langen Durststrecke wieder ganz oben zu stehen.»

Phoenix-Teamchef Ernst Moserbedauerte: «Schade, wenn man vom ersten Platz losfährt und am Ende auf Platz 16 landet. Timo (Scheider, Anm.) hat fünf oder sechs Plätze gutgemacht, das war Schadensbegrenzung. Wir hatten mit Mike (Rockenfeller, Anm.) das schnellste Auto im Feld. Umso schwerer ist es, wenn man am Ende des Rennens so weit hinten liegt. Dieses Mal hat uns das Glück gefehlt. Wir hoffen jetzt auf Hockenheim und den zweiten Audi-Sieg in diesem Jahr.»

Team Rosberg-Oberhaupt Arno Zensen fügte an: «Gratulation an Audi, Ekström und das Audi Sport Team Abt Sportline. Endlich der erste Sieg nach so langer Zeit. Für uns war es schade, beide Fahrer sind ein gutes Rennen gefahren. Doch mit dem Safety-Car war nicht mehr möglich, ausserdem wurden beide Fahrer umgedreht.»

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