«Das Qualifying ist ein Problem!»
Schumacher: Die Pace im Rennen passte schon
Je ein fünfter, sechster und siebter Rang in seiner ersten Saison im aktuellen Mercedes entsprachen zweifellos nicht dem, was sich [*Person Ralf Schumacher*] (34) vorgestellt hatte. «Ich habe meine eigenen Erwartungen nicht erfüllt», stellt der Wahl-Österreicher im Exklusiv-Interview mit der Fachzeitschrift SPEEDWEEK fest. «Ich hatte schon gehofft, dass ich mal aufs Podium fahren kann. Allerdings hat sich die Saison auch etwas schwerer angelassen, als ich das erwartet hatte. Dazu kam auch ein bisschen Pech. Vielleicht wäre das eine oder andere bessere Ergebnis drin gewesen, am Norisring zum Beispiel. Aber gut: Ich habe zu lange gebraucht, um mit dem Auto klarzukommen, was mir gegen Ende der Saison dann eigentlich ganz gut gelungen ist.»
Als Problem erwies sich für Schumacher noch immer das Umsetzen der neuen Reifen im Qualifikationstraining. Manch schwacher Startplatz war die Folge: «Es wurde zwar im Laufe der Saison besser, aber das Qualifying ist ein ganz besonderes Problem, denn im Rennen ging es eigentlich immer ganz gut. Was auch daran lag, dass ich am Sonntag eben schon einige Runden abgespult und mich besser auf die jeweilige Strecke eingestellt hatte.»
Nach wie vor neigt der sechsmalige Sieger eines Formel-1-GP dazu, das DTM-Auto zu überfahren – und das hat bei der extrem hohen Leistungsdichte sofort gravierende Folgen. «Man muss mit dem DTM-Auto sehr behutsam fahren», weiss Ralf sehr genau. Doch mit der Umsetzung in die Praxis hapert es hie und da: «Die Verlockung, besonders auf neuen Reifen, in diesen alten Rhythmus reinzufallen, noch später zu bremsen, noch schneller in die Kurven reinzufahren und es mit Gewalt zu probieren, ist gross.»
Angesichts seines unproblematischen, überaus gelösten Umgangs mit Aussenstehenden oder den Medien konnte mitunter fast der Eindruck entstehen, ein enttäuschendes Abschneiden ärgere Schumacher gar nicht wirklich. «Doch, tut es», wiederspricht der HWA-Pilot. «Es ärgert mich vor allem auch für mein Team, für die Jungs, die Tag und Nacht schuften, um mein Auto auf die Reihe zu kriegen, und wirklich hervorragende Arbeit geleistet haben. Aber es nützt ja nichts: In der Vergangenheit habe ich, was mein Auftreten nach aussen betrifft, zu viele Fehler gemacht. Natürlich kann man die lockere Art und Weise des Umgangs mit Problemen auch wieder anders interpretieren, so nach dem Motto: Das geht dem am Allerwertesten vorbei. Das ist in meinem Fall definitiv nicht so. Aber wenn ich die ganze Zeit mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter rumlaufe, bringt das ja auch keinen weiter.»