Adrien Tambay: «Ein Sieg? Davon lerne ich nichts»

Von Andreas Reiners
Ein Ausfall im ersten Rennen und Platz 13 im zweiten Lauf zum Auftakt der DTM-Saison: Es sieht reichlich unspektakulär aus, was Adrien Tambay in Hockenheim einfahren konnte. Unauffällig.

Doch oft lohnt sich in der DTM ein zweiter, ein genauerer Blick auf die Gründe für das Abschneiden, so schlecht es auch gewesen sein mag. «Es war sicher nicht mein bestes Wochenende. Aber von einem Sieg lerne ich auch nichts«, sagte der Franzose. «So gesehen habe ich grundsätzlich eine Menge gelernt.»

Vor allem, was sein Auto betrifft. Wir haben das Auto auf meinen Fahrstil umgestellt. Denn für mich war es schwer, das gleiche Auto zu fahren wie Jamie. Ich habe einen anderen Fahrstil», meinte Tambay.

Das brachte ihm am Samstag Probleme im Qualifying ein, Tambay schaffte es nur auf Startplatz 23. Der schlechte Startplatz sorgte in der turbulenten Startphase dann auch dafür, dass er in einen Unfall geriet und frühzeitig ausschied.

«Ich mag es, wenn das Auto mehr rotiert, wenn das Heck beweglicher ist. Ich bremse, lenke ein und dann hilft mir das Auto», so Tambay. Am Samstag machte sich das Rosberg-Team an die Arbeit, um das Setup des Autos in diese Richtung zu bewegen.

Denn als Rennfahrer braucht der 25-Jährige Vertrauen in seinen Boliden. «Wenn ich die gleichen Voraussetzungen wie mein Teamkollege habe und langsamer bin – Scheiße. Und ich suche den Fehler zuerst immer bei mir. Aber manchmal lohnt es sich, einen genaueren Blick auf das Problem zu werfen. Denn wenn ich beim Fahren anfange zu denken, werde ich nicht schneller», sagte er.

Die Umstellungen zahlten sich aus, wenn auch nur auf besagten zweiten Blick. Im Qualifying am Sonntag hatte sich Audi mit der ganzen Flotte verzockt, als man nur einen frischen Reifensatz benutzte. Startplatz 19 war für Tambay das ernüchternde Ergebnis.

Dafür machte er im anschließenden Rennen einen Satz nach vorne: Platz neun hieß es nach wenigen Runden, Tambay war zu diesem Zeitpunkt der beste Audi, dazu nach dem Poker bei der Zeitenjagd mit frischen Reifen. Bis ihm ein Zweikampf mit Antonio Felix da Costa einen Plattfuß bescherte. Tambay musste an die Box, das Rennen war praktisch hinüber. «Wir hätten mit dem Auto um die Top fünf fahren können», ist sich Tambay sicher.

Doch um weiter zu lernen, setzte der Franzose das Rennen trotz des Rückschlags fort. «Wir hatten in sechs Monaten ganze zwei Testtage. Einen Tag im Trockenen. Es wäre dumm gewesen, zu stoppen. Wir hätten auch nicht gewusst, dass wir konkurrenzfähig sind», so Tambay.

Es war das erste Mal in dieser Saison inklusive der Tests, dass der Franzose mehr als acht Runden am Stück gefahren ist, bei den Testfahrten absolvierte er aufgrund diverser Probleme nur Short-Runs. Deshalb gab es die Erkenntnis, dass das Auto Tambays Fahrstil nicht entgegenkommt, auch erst am Rennwochenende. «Das waren jetzt null Punkte, aber ich bin trotzdem positiv gestimmt. Das bringt mich nicht um», sagte er.

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