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Rene Rast: Vom Geburtstag der Freundin ins DTM-Auto

Von Andreas Reiners
Rene Rast bei seinem Debüt

Rene Rast bei seinem Debüt

Ein gemütlicher Grillabend am 30. Geburtstag seiner Freundin? Daraus wurde nichts. Als Rene Rast am Samstagabend einen Anruf erhielt, war das der Startschuss für ein unglaubliches DTM-Debüts.

Die Geschichte ist eigentlich fast schon zu unglaublich, um sie aufzuschreiben. Rene Rast saß am Samstagabend bei seiner Freundin Diana, die ihren 30. Geburtstag feierte. Rast war noch ein wenig erschlagen vom Abend zuvor, den er bis sechs Uhr morgens auf einer Hochzeit verbracht hatte. Da klingelte gegen 21 Uhr das Telefon, der 29-Jährige wurde kurzerhand nach Zandvoort zitiert.

Stammpilot Adrien Tambay hatte sich am Samstag beim ersten Rennen auf dem Dünenkurs bei einem Crash an der Hand verletzt. Es war zwar nichts gebrochen, aufgrund starker Schmerzen bei dem Franzosen wurde aber entschieden, Ersatz anzufordern.

«Es hat sich aufgrund der Nähe und der Tatsache, dass wir ihn bei Audi unter Vertrag haben, angeboten», sagte Audis DTM-Leiter SPEEDWEEK.com. Rast war in dieser Saison Ersatzfahrer in Le Mans und fährt für die Ingolstädter zudem erfolgreich im GT-Sport. «Er hat sich sehr achtbar aus der Affäre gezogen und hat nur wenig Input gebraucht.»

Rast machte sich umgehend auf den Weg an die niederländische Nordseeküste, mitten in der Nacht kam er im Hotel an. Aufgeregt, ein wenig nervös. Eine Stunde Schlaf bekam er dann zumindest noch zusammen. Dann ging es an die Strecke, Sitzprobe, vertraut machen mit Schaltern und Knöpfen, dem Dienstwagen von Tambay. «Und trotzdem habe ich es nicht geschafft, den ersten Gang zu finden beim ersten Mal», sagte Rast im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Nun ist es aber nicht so, als hätte Rast so etwas noch nicht erlebt. In diesem Jahr sprang er auf eine ähnliche Art und Weise für den BMW-Piloten Antonio Felix da Costa in der Formel E ein. «In der DTM habe ich mich ein bisschen leichter getan, weil ich die Downforce-Erfahrung aus der LMP2 schon hatte. Es war am Anfang aber schon gewöhnungsbedürftig», sagte er.

Es war praktisch ein Kaltstart aus dem Nichts. Unzählige Fragen: Wie lange hält der Reifen? Wie viel muss ich pushen? Wo muss ich bremsen? Wo ist das Limit? Wie schnell kann ich durch die Kurve fahren?

Erste Antworten gab es im Training (30 Minuten), danach im Qualifying (20 Minuten). Nach nicht einmal einer Stunde auf der Strecke stand für ihn also das erste DTM-Rennen seiner Karriere an. Immerhin hatte er in der Vergangenheit bei drei Tests bereits Erfahrungen im Tourenwagen gesammelt, allerdings im Vorgängermodell.

«Je mehr ich gefahren bin, desto wohler habe ich mich gefühlt. Dann ging es auch viel besser», sagte Rast, der am Ende 18. wurde. Was sich auf jeden Fall besser anhört als Vorletzter von denjenigen, die ins Ziel gekommen sind.«Es sind auch alle sehr sanft mit mir umgegangen», sagte Rast.

Sein Fazit: «Ich habe nichts kaputtgemacht, das war mein größtes Ziel. Und ich war im Qualifying nicht Letzter. Ich bin zufrieden, ich habe keine großen Fehler gemacht», sagte er. Dafür crasht man dann auch mal den Geburtstag der eigenen Freundin.

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