Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Kraftanstrengung: Wie Tobias Busch die Rillen bezwang

Von Jan Sievers
Tobias Busch

Tobias Busch

Dass Lutscher einem im Eisspeedway helfen können, zeigte die Europameisterschaft in Russland. Tobias Busch steigerte sich dank Zucker am Stiel, Ex-Rennfahrer Mischa Bogdanov verriet ihm einige Geheimnisse.

Von der Punkteausbeute her sah es so aus, als wenn Tobias Busch am ersten Renntag des EM-Finales in Russland besser war als am Sonntag. Am Samstag holte er neun Punkte und kam ins B-Finale. Am Sonntag waren es nur sieben und ein Platz im C-Finale.

«Dabei war es genau anders herum, am Sonntag kam ich um Welten besser zurecht als am Samstag», sagte Busch zu SPEEDWEEK.com. «Am Samstag kam ich mit dem russischen Eis überhaupt nicht klar. Ex-Rennfahrer Mischa Bogdanov kam mit einem Lutscher nach dem Rennen zu mir, Max Niedermaier bekam eine Tafel Schokolade, weil er gut gefahren ist. Ich nur einen Lutscher, weil ich wie ein Weichei fuhr. Ich habe von ihm und Steffen Höppner einen Anpfiff bekommen, das hat mir für Sonntag geholfen.»

Ausgerechnet zu Rennbeginn auf gutem Eis landete Busch am Sonntag auf dem Hosenboden. «Vor mir wir waren die Tschechen Divis und Hutla. Ich bin an Hutla hängengeblieben, als er einen Schlenker machte, dann bin ich die Gerade entlanggeschlittert. Als das Eis schlechter wurde, habe ich umgesetzt was mir Bogdanov am Vortag erklärt hat. Du musst über den tiefen Rillen das Bike einfach extrem aufs Eis drücken, wenn es anfängt zu hüpfen. Es kostet aber Überwindung, viel Kraft und man muss die Pobacken zusammenkneifen. Wenn du erst mal auf dem Eis liegst, fährt es sich leichter um die Kurven.»

Dass er seinen Teamkollegen Max Niedermaier von der Eisunion Berlin erstmals in einem Rennen schlagen konnte, brachte weiteren Motivationsschub. «Es macht Spaß mit ihm zusammen zu fahren, so bauen wir uns gegenseitig auf. Das nächste Rennen ist die Deutsche Meisterschaft in Berlin, würde ich aufs Treppchen kommen, wäre das natürlich ein Traum. Aber wichtig ist mir vorrangig, mich im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern.»

Dass er sich am Sonntag auch auf ruppigem Eis besser präsentierte, zahlte sich direkt nach dem Rennen aus: Von Mischa Bogdanov bekam dieses Mal nicht nur Niedermaier eine Tafel Schokolade, auch «Buscher» bekam hundert Gramm des köstlichen Tafelwerks mit Kakaogeschmack.

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