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Die härteste Enduro-Rallye ist eröffnet

Von Harald Wetzelsberger
Chris Birch

Chris Birch

Chris Birch gewinnt den Red Bull Romaniacs-Prolog in Sibiu, der Metropole Siebenbürgens. Der verletzte Österreicher Lars Enöckl kämpft sich durch.

Hochkarätiger hätte das Podium des diesjährigen Romaniacs-Auftakts nicht sein können. Nach dem Extrem-Hindernis-Parcours im Zentrum Sibius hat Chris Birch seine KTM auf Platz 1 geparkt. Birch ist der aktuelle Sieger der «Roof of Africa», einer vergleichbar harten Enduro-Rallye in den Bergen Lesothos (Südafrika). Platz 2 am RBR-Eröffnungstag holte sich der Brite Graham Jarvis. Der Sherco-Pilot konnte die Red Bull Romaniacs im Jahr 2008 schon einmal gewinnen. Platz 3 ging an den polnischen KTM-Superstar Taddy Blazusiak. Für den vierfachen Erzberg-Champion ist die Romaniacs 2010 eine Premiere: Es ist seine erste mehrtägige Extrem-Enduro-Rallye und auch seine erste Rallye, bei der der GPS-Navigation eine große Rolle zukommt.

Einen denkbar unglücklichen Start erwischte der Niederösterreicher Lars Enöckl. Bei einem Trainingssturz einen Tag vor dem Prolog hat sich der 21-jährige Architekturstudent aus Lunz am See das Nasenbein gebrochen und noch einige weitere Blessuren erlitten. Trotzdem war er heute am Start. Von verhaltener Fahrweise war nichts zu sehen, Enöckl hat einen Finalplatz nur hauchdünn verpasst. „Ich wollte mir beweisen, dass ich trotz der Verletzung schnell fahren kann. Jetzt bin ich wirklich motiviert, auch die vier brutalen Offroad-Etappen zu bewältigen.“ Enöckl ist das erste Mal bei der Red Bull Romaniacs, er ist der jüngste Starter im Profi-Feld. Der rasende Steinmetz Erich Brandauer spielte bei seinem vierten Romaniacs-Start seine ganze Routine aus und fuhr locker ins Prolog-Finale. Dass der Romaniacs-Achte des Jahres 2009 nicht ganz im absoluten Spitzenfeld landete, stört den Mann aus Pottenstein (Niederösterreich) nicht: «Es hat in Strömen geregnet, die Hindernisse waren extrem rutschig und daher auch sehr gefährlich. Ich bin recht froh, dass ich nicht noch ein oder zwei Mal über diesen Parcours fahren musste. Das bedeutet weniger Risiko und spart vor allem Kraft. Die werde ich in den nächsten Tagen noch brauchen.»

Der Prolog der Red Bull Romaniacs führt traditionell durch die Innenstadt der Metropole Siebenbürgens. Auf einer Strecke von knapp 500 Metern müssen sich die Fahrer über künstlich aufgebaute Steinfelder, Holzkonstruktionen und Autowracks kämpfen. Ab jetzt geht es bei dieser Extrem-Rallye durch die Wildnis der rumänischen Karpaten. Vor den knapp 200 Hard-Enduristen aus aller Welt liegen unzählige extrem steile Wald- und Berghänge, zahlreiche Fluss- und Bachdurchfahrten, sowie viele bissige Fels- und Steinfelder.Am ersten Offroadtag (Sonntag) müssen die Hobby-Fahrer knapp 150 harte Offroad-Kilometer bewältigen. Für die Profis sind es noch einmal um gut 30 km mehr. Auf dem Weg der Enduristen liegen dabei Romaniacs-Klassiker wie «Stonehenge» - ein unvorstellbar steile Bergauf-Sequenz gespickt mit Wurzeln und Felsen - oder die «Arena», die vor allem viel Überwindung erfordert, denn hier stürzen sich die Fahrer über einen schwindelerregend steilen Hang ins Tal. Wie jedes Jahr werden an diesen beiden Schlüsselstellen tausende Schaulustige die Offroadgladiatoren anfeuern.

 

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