Timo Bernhard: «Langstrecken-Sport ist sehr stabil»

Von Oliver Müller
SPEEDWEEK.com verabredete sich mit Timo Bernhard, um über den Ausstieg von Porsche aus der LMP1-Klasse der FIA WEC zu sprechen. Das ist Teil zwei des Interviews mit dem aktuellen Sieger der 24 Stunden von Le Mans.
Herr Bernhard, wie blicken Sie auf die bisherige Zeit des Porsche-LMP-1-Teams zurück?

«Im Team haben wir alle zusammen Großes geleistet und hatten natürlich große Verantwortung, den Namen und die Marke Porsche zu repräsentieren. Wir haben drei Mal hintereinander in Le Mans gewonnen und haben bislang je zwei Mal den Fahrer- und den Marken-WM-Titel eingefahren. Viel besser kann man es ja fast gar nicht machen. Und deswegen ist man eigentlich stolz, dass man dabei ist. Am Ende des Jahres kommen dann sicherlich die anderen Emotionen dazu. Denn dann realisiert man erst, dass der Ofen aus ist. Jetzt sind wir noch mitten in der Saison. Ich bin Jemand, der nach vorne blickt und Eins nach dem Anderen angeht.»

Wenn wir gerade beim 'Nach vorne schauen' sind. Sie werden sicherlich bei Porsche bleiben. Wie geht es jetzt mit Ihrer eigenen Fahrer-Karriere weiter?

«Wie gesagt, ich bin noch mitten in der Saison und mache mir derzeit noch nicht wirklich viele Gedanken darüber, wie es jetzt im Detail weitergeht. Für mich ist es nur wichtig, dass die Zusammenarbeit mit Porsche weitergeführt wird. Wir sind im 19. Jahr. Das heißt, nächstes Jahr gehen wir zusammen in das zwanzigste. Für mich ist es das Wichtigste, dass wir zusammen weitermachen.»

Porsche wird bekanntlich 2019 in die Formel E einsteigen. Würde Sie dieses Projekt interessieren?

Ich sage mal so: Das ist eine ganz andere Form von Motorsport – etwas ganz Neues. Ich weiß auch gar nicht, ob das für mich überhaupt zur Debatte steht. Das müssen wir erst einmal abwarten. Man hat gesehen, die Formel E hat Zuwachs an Herstellern und sich inzwischen auch etabliert. Man darf sich dem also auch nicht verschließen. Ich bin gespannt, wie sich die Serie weiterentwickelt. Der Motorsport befindet sich aktuell im Umbruch. Dennoch ist der Langstrecken-Sport an sich, gerade auch im GT-Bereich, sehr stabil. Da wird sehr guter Sport geboten. Das ist auch eine Chance mein eigenes Team weiter aufzubauen, wofür ich dann mehr Kapazität habe.»

Sie sind immer gerne im Prototyp gefahren. Andere WEC-Piloten treten auch immer wieder bei den IMSA-Rennen in Daytona und in Sebring an. Wäre das auch etwas für Sie?

«Das muss man mal abwarten. Für mich ist wichtig dass das Paket stimmt. Ich hatte in diesem Jahr schon Angebote für Sebring und das 'Petit Le Mans' in einem Prototypen gehabt. Aber das Paket passte nicht, beispielsweise in Bezug auf die Testplanung. Wenn ich so ein Projekt eingehen würde, will ich es auch einhundertprozentig machen und keine Kompromisse eingehen. Das sieht vielleicht jeder ein wenig anders, aber so sehe ich es im Moment denn für mich ist wichtig, dass alles mit meinem Engagement mit Porsche zusammenpasst.»

Hier geht es zum ersten Teil des Interviews mit Timo Bernhard

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