Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Toyota bereits wieder auf dem Weg zu beiden WM-Titeln

Von Oliver Müller
Kamui Kobayashi (li.) und Mike Conway sitzen auf dem Toyota TS050 Hybrid

Kamui Kobayashi (li.) und Mike Conway sitzen auf dem Toyota TS050 Hybrid

In der FIA WEC führt Toyota sowohl die Weltmeisterschaft der Teams als auch die der Fahrer erneut an. Alles Andere als zwei Triumphe zum Ende der Saison 2019/20 wäre eine Überraschung. So steht es kurz vor der Halbzeit.

Nach unserem Blick auf die GTE-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC) darf natürlich auch die große LMP1-Kategorie nicht fehlen. Das ist jene Kategorie, die einmal die Königsklasse der Sportwagen darstellte und sich anschickte der Formel 1 Konkurrenz zu machen. Nach den Ausstiegen von Audi bzw. Porsche (und auch Nissan) ist die LMP1 derzeit aber nur noch ein Schatten ihrer selbst. Deswegen wird sie ab Herbst 2020 von einer Klasse der Hypercars abgelöst, die in der nächsten Woche wohl auch endlich ihren Namen erhalten soll.

Aktuell fahren in der LMP1 nur noch drei unterschiedliche Boliden mit. Der Toyota TS050 Hybrid, der noch aus der Hochphase der WM stammt und das absolute Überauto darstellt, konkurriert gegen die privaten Renner von Rebellion (Oreca) und Ginetta, die keine Hybrid-Power besitzen und mit einem Buchteil des Toyota-Budgets entwickelt wurden. Um in irgendeiner Weise hier Rennspannung zu erzeugen, haben die Regelhüter der WM versucht, über die Equivalence of Technology (EoT) und das Erfolgshandicap die Fahrzeuge auf einen Nenner zu bringen.

Bei den ersten beiden Rennen in Silverstone und Fuji ist dies jedoch nicht wirklich gelungen, was zu zwei Doppelsiegen der Toyota führte. Zuletzt in Shanghai schoss die Kastration der Toyota hingegen komplett über das Ziel hinaus. Die japanischen Werkswagen kämpften auf den Geraden sogar gegen die GTE-Fahrzeuge. Und am Ende dieses merkwürdigen Schauspiels gab es dann einen Triumph von Rebellion.

In der Gesamtkonstellation der Saison kann Toyota aber dennoch klar die Spitze in der WM behaupten. Die Japaner führen die Tabelle mit 70 Punkten an. Rebellion hat 43 Zähler auf dem Konto und Ginetta (bzw. das Einsatzteam LNT) liegt mit 29 Punkten auf Rang drei. Wie es gedreht oder gewendet wird, Toyota wird auch zum Ende dieser Saison wieder den Team-Weltmeister stellen. Alle anderen Szenarien sind an dieser Stelle mehr als unrealistisch. Zumal in der Team-WM auch jeweils das beste Fahrzeug im Ziel die Punkte einfährt. Sollte ein Toyota in einem der Rennen einmal ausfallen, so würde dann halt der zweite TS050 Hybrid die entsprechenden Zähler holen.

Und natürlich markieren die beiden Toyota-Fahrertrios auch die Spitze der Fahrer-WM. Aktuell liegen Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley mit 62 Punkten ganz vorne. Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López befinden sich mit 59 gesammelten Zählern jedoch dicht auf. Zwischen diesen beiden Trios wird es bis hin zum Saisonfinale in Le Mans einen engen Zweikampf um den Titel geben. Womöglich entscheidet der Le-Mans-Sieg auch über die Fahrer-WM. Denn beim Klassiker an der französischen Sarthe gibt es anderthalbfache WM-Punkte.

Rang drei in der Tabelle geht derzeit an die Shanghai-Sieger Bruno Senna, Gustavo Menezes und Norman Nato, die auf 43 Punkte kommen. Hier wirkt der Saisonauftakt in Silverstone schwer, als durch die technischen Probleme am Rebellion R13 nur zwei Zähler eingefahren wurden. Ben Hanley und Egor Orudzhev halten mit 27,5 Punkten den vierten Rang. Ihr Team LNT wechselt über die Saison die Piloten ständig durch. Das wird auch beim kommenden Rennen in Bahrain (14. Dezember) geschehen, wenn Orudzhev nicht mit am Steuer sitzt. Fünfter ist Markenkollege Charlie Robertson mit 27 Punkten. Er saß während der Saison bereits in beiden Ginetta.

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